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Juka zieht um

Als e4a6 und ich gestern ein Video suchten, auf dem wir uns gegenseitig mit Poolnudeln verdreschen, fanden wir zufaellig das hier wieder: Eine Zeitrafferaufnahme von Jukas Umzug von Eselsberg/Wanne in die Neustadt, vor knapp zwei Jahren. Ja, GoPros kann man wirklich ueberall anbringen, oder so.

Inhalt:

  • Bus entladen in der Neustadt, Fuhre I und II
  • Fahrt Neustadt → Altstadt → Hindenburgring → Lehrer Tal → Maehringer Weg → Hasenkopf → Wanne
  • Auszugs-Wohnungs-Streichen. Nie zuvor hat man Simon so schnell arbeiten sehen.

Unter Ulm

Freitag morgen, gegen 0300 Uhr: Sechs Gestalten schleichen sich auffaellig-unauffaellig wieder in das Ulm ueber Tage. Und sehen aus wie die Sau. Vorbeilaufende Passanten (und beim Heimweg zu Fuss offenbar auch eine Streifenwagenbesatzung) fragen sich: Was zum Teufel haben die denn gemacht?

Urban Explorer

Nun, das begab sich so: Anfangs waren wir sogar noch zu acht, von denen drei vor gar nicht allzulanger Zeit schon einmal in die Ulmer Unterwelt abgetaucht waren. Ulm Underground, quasi. Einen noch tiefer liegenden Ort galt es aber noch zu erkunden, und wir hatten das schon ewig vor uns hergeschoben — die oertliche Zeitung beschleunigte unsere Plaene dann aber unversehens um einiges.

Im Schacht

Noch sind die Stiefel sauber...Dort hatte man sich naemlich Don Vanone als Ideengeber fuer das Sommerloch gesucht und sich zu besagtem Ort fuehren lassen, um daraus einen Artikel verwursten zu koennen.

Unter Geocachern ist es eher umstritten, ob man der Presse ueberhaupt allzuviel zeigen soll — zu oft haben Reporter offenbar schon Raetsel, Cacheverstecke und Besonderheiten „gespoilert“. Bei besagter Lokalitaet kommt dann dummerweise noch dazu, dass man zwar ungehindert hinein- und wieder herauslaufen kann, ohne dass irgendwo Gitter waeren — man dazu aber erst einmal herausfinden muss, wo der Eingang ist, und die Abwesenheit von Gittern wohl nicht zuletzt dem Umstand geschuldet ist, dass die ueberwiegende Mehrheit der Ulmer bislang keinen blassen Schimmer hatte, was da unter ihren Fuessen liegt.

Im Schacht II

Auch der SWP-Redakteurin wurde dann wohl klar, dass das nicht so ganz offiziell ist, woraus dann offenbar die glorreiche Idee entstand, den Artikel so zu bauen, bei Stadt und Behoerden herauszufinden, was die denn davon halten.

Glorreiche Idee.

Licht im Dunkel

Laut dem Don wird die SWP die Story vielleicht dann doch fallengelassen, fuer uns war das auf jeden Fall ein passender Anlass, diese besondere Exkursion nun doch endlich mal in Angriff zu nehmen. Die Zeit bis zum „Warmduscher-Cache“ kam uns im Vergleich zur ersten Tour laecherlich kurz vor, also ging es weiter… durch Hitze… und enge Gaenge… unter Hindernisse… ueber Hindernisse…

Wer noch nie da unten war, macht sich keine Vorstellungen, wie verdammt heiss das wird. So heiss, dass die Klamotten in kuerzester Zeit am Koerper kleben. So heiss, dass das Objektiv der Kamera beschlaegt, wenn es nicht eh schon voller Matsch ist.

KEB 130, Full Power

Ah, ja, die Kamera. Die wollte ich naemlich nach der Erfahrung mit dem Warmduscher unbedingt dabei haben. Im Nachhinein war es eine gute Idee, nur ein Billig-Objektiv mitzunehmen, dem auch ein paar Stoesse nichts mehr anhaben koennen.

Den ferngezuendeten Blitz haette ich mir dagegen fast sparen koennen: Das Bild da oben wird von einem umgebauten Eisemann KEB130 beleuchtet. Die ehemalige Bundeswehr-Standardfunzel hat vier(!) Cree-LEDs mit jeweils 5(!) Watt Leistung im Scheinwerferkopf. „Taghell“ ist ein ganz passender Ausdruck fuer dass, was der Handscheinwerfer kann. Da kann mein W276 nicht gegen anstinken.

Es wird heiss. Kein Weg nach draussen

Irgendwann wurde der Marsch unter Quertraegern hindurch aber etwas fad: Ueber eine Stunde waren wir schon unterwegs, und noch kein Ende in Sicht. Zwei der Mitstreiter (und mit ihnen der KEB130) drehten wieder um, waehrend wir weiterzogen.

Zu weit

Irgendwann kam aber auch uns sechs Verbliebenen Entdeckern die Sache etwas spanisch vor. Zuvor war auf der „Hindernisstrecke“ der Boden von vielen Fussabdruecken aufgewuehlt — hier war wegen des Ziegelbodens zwar kaum an Spurenlesen zu denken, in Kopfhoehe waren aber dichte Spinnweben zu sehen, die man leicht mal eben im Gesicht hatte.

Eine Moraststelle brachte Gewissheit: Hier war vor uns schon lange niemand mehr gelaufen. Eine vorsichtige Erkundung kam zum Ergebnis, dass wir uns schon unterhalb eines recht markanten alten Bauwerks kurz vor der Grenze zur Oststadt befanden. Also zurueck.

Ex-Brunnen, Ex-LSR, Ex-Partykeller

Und dann waren wir endlich am richtigen Ort — bloederweise waren wir auf dem Hinweg einfach mit der gesamten Gruppe vorbeigestiefelt. Umso bloeder fuer die Rueckkehrer, die dann offenbar gleich zweimal am Ziel vorbeigekommen waren, ohne es dann am Ende ueberhaupt zu sehen 🙁

Ziel erreicht

Klugen Spruch ausdenken

An dieser Stelle jedenfalls: Ein riesiges Dankeschoen an die Cacheowner, die einem so eine schoene Erkundung bescheren! Wir haben auch was nettes dagelassen 🙂

Umwidmung

Mittlerweile habe ich auch ein wenig recherchiert: Uns kam schon vor Ort die Beschilderung als Luftschutzraum sehr spanisch vor. Die Raeume hatten keine erkennbare Gasschleuse, keine Belueftung, generell kaum Einrichtungen, wie man sie in einem LSR erwarten wuerde. Die Bausubstanz wirkte deutlich aelter als Weltkriegszeit, bot (fuer uns) aber auch keine offensichtlichen Hinweise auf eine fruehere andere Verwendung.

Mittlerweile weiss ich, dass der Name des Caches nicht von ungefaehr kommt: Die Raeume sind Teil der mittelalterlichen Wasserversorgung, die im Krieg lediglich zum Luftschutzraum umgewidmet wurden. Und wer mehr hierueber erfahren will, kann das Seehausbrunnenwerk beim Zundeltor nach Anmeldung auch ganz offiziell besuchen.

Da haetten wir ja also schon gleich noch ein wenig mehr Kultur mitgenommen.

Und jede Menge Wasch- und Putzarbeit.

Ueberreste

Selbstdisziplin und leere WG

Ich habe das Gefuehl, beim Schlafexperiment staendig bloede Fehler zu machen, weil die Disziplin fehlt.  Nach der Joxi-Abschiedsparty gestern bin ich morgens im Bett nochmal eingedoest und habe eine Stunde draufgelegt (effektive Aufwachzeit 0700 Uhr).

Ich merke langsam, dass der Koerper nicht die Fitnessreserven zur Verfuegung stellen kann, die er normalerweise hat. Heute ist leider nach nur einem Jahr meine zweite Mitbewohnerin wieder ausgezogen, und beim Kistenschleppen fuehlte es sich in etwa so an wie am Morgen nach einem 26-Stunden-Uniparty-Tag.

Nach dem (planmaessigen) Mittagsnickerchen hatten wir dann das schoene Wetter mit einer dreistuendigen Radtour genutzt, und ich habe danach aus nicht so ganz nachvollziehbaren Gruenden das Abendnickerchen ausgedehnt: Ich konnte zuerst nicht so wirklich einschlafen und war beim ersten Klingeln gerade so weggedriftet — also hatte ich nochmal 20 Minuten draufgelegt. Die habe ich dann auch wirklich verschlafen; so richtig fit fuehle ich mich gerade aber nicht…

Nachher steht Party an. Mal sehen ob das auch so gut klappt wie gestern. Derweil fuehlt sich die WG sehr ungewohnt an: Mitbewohnerin 1 ist im Urlaub, und der hintere Teil ist furchtbar leer und hallt…

Hacking your Sleepcycle

Wir haben jetzt mal wieder eine vermutlich eher hirnlose Aktion angefangen. Beim herumstoebern im Metalab-Wiki war ich mal wieder ueber die Idee eines „alternativen“ Schlafzyklus gestolpert, und im Gegensatz zu bisher gibt’s dieses Mal Mitstreiter, die das durchziehen wollen — wenig verwunderlich aus dem ak-mis 😉

Ich weiss noch nicht, ob das so ganz klug ist, was wir da machen wollen: Drei Stunden „Kernschlafzeit“ von 0300-0900 0600 Uhr und nochmal zwei einzelne Nickerchen von 1200-1300 und 1930-2030 Uhr, was in den einschlaegigen Foren „Everyman Sleep Cycle“ heisst. Das wollten wir eigentlich erst im August anfangen, aber nachdem @gruenzeug und ich heute morgen wegen eines Aussentermins schon um 0445 aufstehen mussten, sind wir spontan schon heute eingestiegen — @taxilof macht dann nochmal irgendeine sonstige Variation, die ich noch nicht verstanden habe.

Was ich jetzt halt noch irgendwie lernen muss, ist bei den Nickerchen nicht einfach nur mit geschlossenen Augen dazuliegen und zu doesen, sondern tatsaechlich auch „richtigen“ Schlaf zu bekommen. Und waehrend die Variante mit den „nur“ zwei Nickerchen ein halbwegs angenehmes Timing erlaubt, gibt das vermutlich doch ab und zu noch Probleme — zum Beispiel, wie ich das morgen eigentlich mit dem #npbmuc vereinen soll, zu dem ich eigentlich wollte 😉

PS: Wir haben dafuer auch eine gemeinsame Soup 🙂

Schwitzende Warmduscher

Irgendwie war uns gestern abend noch fad, Clemo hatte eh noch sein Garmin herumliegen, und so war’s schon irgendwie naheliegend, irgendeinen Geocache zu heben. Erst wollten wir ja in einen Wald, aber da lockten diese Ulm-Underground-Caches…

Nach dem Telekom-Cache als Einstand wollten wir also unbedingt in den Untergrund und den Ulm Underground (Warmduscher) finden. Der reizte schliesslich schon lange, nicht zuletzt wegen des bebilderten Erfahrungsberichts beim Don vor knapp zwei Jahren.

Nachdem der Einstieg erst einmal gefunden war, ging das auch locker von der Hand: Das Wasser stand gestern gerade mal knoechelhoch, was weder Bergstiefeln noch Haix etwas ausmachte. Nur Turnschuhen. Also echt bloed, wenn man hier Turnschuhe anzieht. Man darf hierzu gerne auch Clemo befragen.

Den Rest muss man selber erleben: Die unglaubliche Hitze in den Fernwaermeschaechten, das Knacken der Rohre, den Huerdenlauf nach dem „Umkleideraum“, und nicht zuletzt wie affig man schwitzt, wenn man am Ziel nur mal eben ein paar Zeilen ins Logbuch schreiben moechte 😀

Praedikat: Ein perfekter Ausflug fuer kuehle Sommernaechte gegen Mitternacht 😉

Unsere Reise ans Ende des Jahres

Man nehme rund 300 Leute, jeder davon mit einem blauen Armband versehen, die fuenf Checkpoints in einer Grossstadt anlaufen muessen, ohne von den Faengern mit dem roten Armband gefangen zu werden. Wer gefangen wurde, soll selber so viele Laeufer wie moeglich erwischen und sie daran hindern, alle Checkpunkte vor 2200 Uhr zu erreichen, bevor es zur Neujahrsparty geht. Fertig ist die Journey to the End of the Year

Im Mai hatte ich zum ersten Mal von den Journeys to the End of the Night in San Francisco gehoert und wollte so etwas unbedingt in Ulm haben. Zur Silvester-KIF gab es nun die erste Gelegenheit, selber einmal an einer Journey teilzunehmen, um ein Gefuehl fuer das Spiel zu bekommen. Was muss so eine Reise haben, um Spass zu machen? Wie genau funktioniert das? Und vor allem: Funktioniert es ueberhaupt, einfach so etwas zu planen und dann fuer 1900 Uhr alle Interessierten zu einem bestimmten Ort einzuladen?

Ja, und wie das klappt. Wir (auf dem oberen Bild in der Mitte oben vor dem komischen grauen Ding zu sehen) waren wohl acht von weit ueber 100 Laeufern, die angetreten waren, um durch die Stadt zu rennen. Und wenn es am Anfang auch nur wenige vorab bestimmte Chaser waren, die uns alle fangen sollten, war jede Strasse erst einmal eine Gefahrenquelle: Solange drei auf die Karte schauten, suchten die anderen die Umgebung nach verraeterischen roten Armbaendern ab.


Um es gleich vorwegzunehmen: Sich in der Stadt auszukennen und vor allem zu wissen, wie der Nahverkehr funktioniert, hilft ungemein. Insgesamt haben wir wohl deutlich ueber 20 Kilometer zurueckgelegt, wovon aber gut die Haelfte tatsaechlich zu Fuss stattfanden. Demnach fielen wir auch von Checkpoint von Checkpoint immer weiter zurueck.

Ah ja, die Checkpoints. Von einem „Geheimtreffen von Superhelden“ bis zur „Treppe der Narren“ reichten die Tipps, anhand derer man den genauen Ort innerhalb der sicheren Zonen um die Checkpoints finden sollte. Da musste man schon mal eben sein Werkzeug zur Rettung der Welt aus Knete modellieren (Flair, Checkpunkt 1), die neuesten Modetrends herausbekommen (Albertina, Checkpunkt 4) oder einfach nur einen Punsch trinken (Uni Wien, Checkpunkt 2). Waehrend die Kinder sich dann hauptsaechlich dazu verleiten liessen, fuer die Kamera zu rennen (siehe oben), packte Juliane, Dodo, Herrn Kittler und mich irgendwann der Ehrgeiz, und wir wollten tatsaechlich auch im Ziel ankommen.

Stellensweise hatte es auch etwas unwirkliches: Man laeuft in der Gruppe durch ein Wien, das vor Menschen wimmelt — von denen aber jeder ein Gegner sein kann, bis man sich sicher ist, dass er auch kein rotes Band am Arm hat. Das Gefuehl aus Kindertagen, als geheimer Geheimagent inmitten unwissender Zivilisten unterwegs zu sein? Check. Sich in Gassen druecken, um die Ecke spitzeln und jeden Schatten kritisch ansehen? Check. Leichte Paranoia? Check 😀

Unser groesster Gegner war aber nach wie vor die Zeit: Wir waren immer weiter im Verzug, und je mehr andere schon erwischt worden waren, desto mehr Chaser wuerden uns am vorletzten Ziel ins Gehege kommen. Und tatsaechlich warteten sie auch gleich am (noch nicht in der sicheren Zone liegenden) U-Bahnhof, wo wir gleich mal Dodo verloren. Ein Spurt ueber den Bahnsteig zur anderen Seite, zwei weitere Chaser, Herr Kittler und ich geben Fersengeld in die vermeintliche Safezone — werden aber immer weiter verfolgt. Wir schlagen Haken, werden beinahe von einem Taxi ueberfahren, ich kann vor lauter Erkaeltungshusten kaum mehr laufen und druecke mich in einen Hauseingang. Zwei zitternde Minuten spaeter im viel zu hellen Eingang und ein Check mit dem GPS zeigen: Die Verfolger haben die Jagd aufgegeben, und wir sind pruegelbreit direkt von der Safezone weggelaufen.


Journey to the End of the Year auf einer größeren Karte anzeigen

Eine Strasse weiter treffe ich den Kittler wieder und erfahre, dass es auch Juliane erwischt hat und ueberall vor Chasern wimmelt. Ueber Umwege schleichen wir uns in die sichere Zone und sind gegen 2300 Uhr die letzten, die noch eine Unterschrift des vorletzten Checkpoints auf dem Journeyplan erhalten, bevor der Checkpoint schliesst. Unser Beschluss, den relativ kurzen Weg zwischen den beiden letzten Safezones weit zu umgehen, machte uns letztlich zu den einzigen aus unserer Gruppe, die alle Checkpunkte abgeklappert hatte, ohne gefangen zu werden — aber eben erst um 2330 im Ziel waren. Nach der Siegerehrung.

Aber gut. Wir wissen jetzt wie’s geht — vielleicht gibts dann bald auch mal eine Journey in Ulm. Kontakt zu den Wiener Orgas habe ich jedenfalls schon mal aufgenommen.

PS: Das Wiener Neujahrsfeuerwerk vom Dach des TU-Freihauses zu sehen, ist kapital. Das hat dann doch noch gerade so geklappt.

(Fotos [1,2] mit freundlicher Genehmigung von Christian Leitner // komplettes Set auf flickr)

Wien

Joa, so ist das halt: Man denkt sich, toll, bist auf Konferenz in ner schoenen Stadt, da kann man so gut drueber schreiben, und dann ist man halt letztendlich den ganzen Tag unterwegs und hat abends gar keine Lust mehr, den Klapprechner auszupacken.

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Stichpunktartig:

  • Viel Geduld mitbringen, wenn man mit Bayern- und Einfach-Raus-Ticket nach Wien faehrt. Das ist zwar guenstig, aber laaaaaang. Ein Glueck, dass wir ausreichend Verpflegung in jeder Form dabei hatten.
  • Die oesterreichischen Fachschaften sind deutlich politischer als das, was ich aus Deutschland gewohnt bin.

  • Der Textstrom-Slam ist sehr zu empfehlen. Erstens war es das erste Mal, dass ich das Jury-Bewertungssystem in einem deutschsprachigen Slam erlebt habe, und es hat mir gut getaugt. Zweitens war die Qualitaet der Slammer, die vielfach auch aus der Umgebung kamen, ziemlich angenehm. Und drittens war die Moderation flott, laessig und kurzweilig — und hat mir umso mehr die Schwaechen der Ulmer Slammoderation vor Augen gefuehrt, die jetzt seit zwei Jahren dasselbe Moderationsprogramm abspulen, und das manchmal erschreckend lustlos.
  • Im Museum Moderner Kunst haben Studis freien Eintritt, und wenn man sich im museumseigenen Cafe vom Kellner mit Bier ueberschuetten laesst, bekommt man auch die Kaffees umsonst. Generell ist das gesamte Museumsquartier Bombe, und dabei einfach so gross und umfangreich, dass wir heute gleich nochmal zur Urban-Spaces-Ausstellung gehen.

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  • Man kann sich aber auch einfach Buechlein aus Automaten ziehen.

Weiterer Plan: Museumsquartier, Biervorrat fuer das Wochenende und die Heimfahrt kaufen, Journey to the End of the Year spielen und, da die Journey-Orgas mit der hiesigen Fachschaft verbandelt sind, auch gleich Tipps fuer eine eigene Journey in Ulm abstauben.

Klingt ganz gut fuer einen Jahresausklang.

Ungezuegelt

Noch so’n Grund, warum ich es irgendwie gar nicht so eilig habe, mit dem Studium vollstaendig abzuschliessen: Da bist du auf einer Party in einem komplett von Studis bewohnten Haus eingeladen, und an einer Wand haengt ein angebundener Edding, mit dem man sich verewigen soll. Das dauert dann auch nicht lange, bis mal spontan Adler von Kalenderblaettern nachgezeichnet werden, oder die Rothaus-Birgit, oder Motive von Threadless-Shirts, klar.

So genau weiss keiner, wie wir darauf gekommen sind, aber irgendwann so gegen halb zwei waren wir dann der Ansicht, dass kein WG-Haus komplett ist, wenn es nicht das Kentucky-Unbridled-Spirit-Logo auf die Wand gemalt hat. Koennte daran liegen, dass am Tisch abwechselnd italienisch und Southern Drawl gesprochen wurde, aber so ganz laesst sich das nicht mehr nachvollziehen.

Lehren: Auch angetrunken macht es mich  noch ein bisschen fertig, wenn Glyphenproportionen und -formen nicht ganz so richtig stimmen. Und Juliane wurde nach der Pferdekopfmalerei fuer eine Medizinerin gehalten, die sich nach dem Praepkurs die Finger nicht richtig gewaschen hat.

Was fuer ein Nachruf

Ein Gerücht besagte, dass er dabei die von ihm verlegten Bücher selber gar nicht las — er hatte natürlich auch die besten Lektoren –, sondern sich für die Annahme oder Ablehnung eines Manuskripts entschied, indem er den Text in die Hand nahm und ihn gegen seinen kahlen Schädel schlug: „Ich brauche mir nur ein Manuskript um den Kopf zu hauen und weiß, ob es etwas taugt.“

[…]

Die Inschrift auf seinem Grabstein schrieb Ernst Rowohlt sich selbst: „Hier ruht ein Verleger, der 54 Jahre Buchhändler war und nicht geisteskrank wurde, und der sein Leben lang, fast umsonst, ein alter Kämpfer gegen die Torheit war.“

(Vor 50 Jahren starb Ernst Rowohlt. Link via ak-mis/maria)