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„Freude und Wut“ – Stolpersteine fuer Ulm

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Mehr als 70 Jahre hat es gedauert, bis in Ulm der waehrend der NS-Regierung deportierten und ermordeten Buerger_innen im Strassenbild sichtbar gedacht werden konnte.

Lange wurde von der Initiative Stolpersteine fuer Ulm fuer die Anbringung der „Stolpersteine“ von Gunter Demnig vor den ehemaligen Wohnhaeusern der frueheren Ulmer_innen gerungen – heute wurden die ersten 15 verlegt.

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Kudos fuer die Aufbereitung auf der Website und in der Broschuere, um die Erinnerung an die Vertriebenen und Ermordeten ergaenzend zu den Steinen lebendig zu halten.

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Kudos auch dafuer, dass die Verlegung zusammen mit ueberlebenden Angehoerigen vorgenommen wurde. Ein Schauer laeuft den Ruecken hinab, wenn die betagte Enkelin des Ehepaars Hecht vor dem frisch verlegten Mahnmal vor der Neutorapotheke steht, und nach einem „Grossvatter! Grossmutter! Hier ist eure kleine Anneliese!“ davon spricht, gleichzeitig Freude zu empfinden, endlich einen Ort zu haben, an dem sie der beiden (in Theresienstadt quasi verhungerten) gedenken kann – aber auch Wut: „Was haben die beiden denn getan?“.

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Das resoniert auf seltsame Weise. Ich freue mich, dass das Stadtbild nun nicht mehr nur von Denkmaelern an gefallene Soldaten oder die zivilen Opfer des Bombenkriegs gepraegt wird. Dass das aber 70 Jahre brauchte, ist kaum ertraeglich.

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Muss… GIFs… bauen…


Und da dachten wir alle schon, animierte GIF-Bilder seien so etwa 1999 ausgestorben. Ganz im Gegenteil: Ueber Fasels Suppe bin ich irgendwann vor einigen Monaten auf If We Don’t, Remember Me gestossen, und Dank Jens Scholz habe ich gerade seitenweise Bilder von Models mit dezent wehenden Haaren durchgescrollt.

Und jetzt bekomm ich von Claus die „Story Behind Those Stunning Cinematic GIFs“ rein und will sowas hier haben. Selbstgemacht. Grmpf.

Feuer unterm Dach

Rauchen verboten!

Das Kino in Altenstadt hatte nur ein kurzes Leben: Gebaut in einer Zeit, in der der Fernseher zum Massenmedium wurde, wurde aus dem Kino in kuerzester Zeit das „Alte Kino“. Jetzt quillt dichter Rauch aus den Fenstern, und aus dem Obergeschoss sind verzweifelte Hilferufe zu hoeren. Was nach einem dramatischen Wohnungsbrand aussieht, ist aber in Wirklichkeit eine Uebung meiner Feuerwehr, die in dem Gebaeude den Atemschutzeinsatz probt, bevor es endgueltig abgerissen wird.

Antreten

Filter auf

Uebungsleiter Christian hat sich einige Bosheiten ausgedacht. Der erstangreifende Trupp erwischt gleich mal das falsche Treppenhaus und findet sich in der vollkommen falschen Wohnung wieder: Kein Rauch, aber vor allem auch keine schreienden Uebungsopfer. Die Tuer zum „richtigen“ Treppenhaus ist mit dicken Holzschrauben fest mit dem Rahmen verschraubt — Zeit fuer Brachialgewalt.

Brachiale Gewalt..

Zugang

Waehrend ein zweiter Trupp mit Steckleitern ueber den Balkon vorgeht, muss sich der erstangreifende Trupp erst einmal mit der Axt den Weg ins Treppenhaus freikaempfen. Genauer gesagt mit zwei Aexten. Zimmermann Stefan hat gleich beim dritten Schlag den Stiel der Axt abgebrochen. Noch so etwas, das es bei normalen Uebungen eher nicht gibt.

Rettungstrupp in bereitschaft

Ansonsten ist fast alles realitaetsnah. Zwar werden beim ersten Teil der Uebung Filter statt Pressluftatmer getragen, um auch diese Variante einmal wieder zu erproben, der dichte Uebungsnebel sorgt aber fuer Sichtweiten von nur wenigen Zentimetern und kann nur von der Waermebildkamera durchdrungen werden. Der Trupp ohne Kamera muss derweil den Raum auf allen Vieren “blind” von Hand abtasten. Wichtigste Regel deshalb: Nie weiter als Armlaenge voneinander trennen.

Jennifer schliesst an

Ein Trupp, der dies missachtet, sorgt dadurch gleich fuer eine Verschaerfung der Uebungslage, nachdem der Uebungsleiter den “zurueckgelassenen” Peter in einen Nachbarraum fuehrt und vor den anderen versteckt. Jetzt muss der in Bereitschaft stehende Rettungstrupp ins Gebaeude vorgehen und den “Bewusstlosen” aus der Wohnung retten, waehrend der verbleibende Trupp die Hausbewohner befreit.

Kamerad gerettet

Und mittendrin, leider nicht auf den Bildern sichtbar: stk, einen Finger auf dem Druecker der Nebelmaschine, und einen Finger zum Ausloesen der akustischen Stresserhoehungseffekte.

Bombastische Uebung! 😀

Komparsen

…und dann haben wir Juliane einfach in einen HuPF-Schutzanzug verpackt, ihr den Diretto-Rucksack aufgesetzt und sind mit Blaulicht durch den Wald gebraust.

Sobald der Videoschnittplatz fertig ist, geht’s dann ans eingemachte. Jetzt erstmal vielen(!) herzlichen Dank an Kay fuer die 5D Mark II, und Basti, Benjamin, Cookie, Juliane, Matthias, Richard und das Kommando der Feuerwehr Altenstadt fuer die Unterstuetzung!

(Das Sequel „Ghost Tractor“ folgt dann vielleicht auch irgendwann.)

In der Uni-Unterwelt

Die uulm ist streng logisch aufgebaut: Gebaeudekreuze mit je einem „Festpunkt“ pro Planquadrat, in Ost-West-Richtung aufsteigend numeriert und in Nord-Sued-Richtung mit aufsteigenden Buchstaben bezeichnet. Wer von N25 nach O27 will, muss also ein Planquadrat nach Sueden und zwei nach Osten (oder aber eins nach Osten, eins nach Sueden und noch eins nach Osten). Wenn man die Uni an den Haupteingaengen betritt, befindet man sich auf Niveau 2, quasi dem „Erdgeschoss“ — eins tiefer, auf Niveau 1, befindet sich beispielsweise das BECI-Buero, der Hochschulsport oder der Anlagenraum.

Wer sich normalerweise nur auf Niveau 2 bewegt, verirrt sich die ersten paar Male vermutlich auf Niveau 1. Gerade fuer die Erstis mutet das teilweise wie ein verwinkelter Keller an, nachdem grosse Teile nur indirekt mit Tageslicht versorgt werden.

Was aber viele nicht wissen: Es geht noch tiefer. Niveau 0 ist der „sagenumwobene“ Versorgungsteil der Universitaet, und stellenweise geht es sogar noch weiter in „negative“ Niveaus. Dort finden sich riesige Lueftungsturbinen, die durch noch riesigere Luftfilter Frischluft ansaugen, um sie anschliessend durch Schachtsysteme bis in die obersten Stockwerke zu pusten. In endlos lang wirkenden Versorgungsschaechten kann man an Fernwaermeleitungen entlang vom Suedeingang der Uni bis zur technischen Versorgungszentrale laufen — bestimmt 500 Meter weit, spaerlich beleuchtet und eng. Von dort aus sollen mittlerweile aufgelassene Versorgungswege bis zu den Unterkuenften und der Waescherei des Bundeswehrkrankenhauses fuehren, und andere Tunnel verlaufen bis zu Daimler.

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Vor mittlerweile gut fuenf Jahren hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit, diese Unterwelt zu erkunden, und ich konnte es mir natuerlich nicht nehmen lassen, die Kamera mitzunehmen. Auf den Cisco-Switches der Klinik musste eine neue Firmware installiert werden, und so zogen wir ab 2100 Uhr los, um die in teilweise abstrus wirkenden Ecken abgestellten 19″-Regale zu suchen.

Unter der Klinik

Teilweise kam ich mir wie in einer Mischung aus Akte-X-Folge und Half-Life vor: Menschenleere Gaenge, nur ein einziges Mal kam ein anderer Mitarbeiter auf einem Fahrrad vorbeigeradelt. Hinter einer massiven Stahltuer der naechste leere, schnurgerade Gang, in dem auf Knopfdruck eine endlos scheinende Reihe von Leuchtstoffroehren losflackerte. Und zwischendrin die breiten Versorgungswege mit Schienen an der Decke, an denen entlang immer wieder einmal einer der staehlernen Kaesten entlangtransportiert wurde, in denen das Essen der Klinik angeliefert und regeneriert wird.

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Das war sowieso so eine Sache fuer sich: Den Schienenweg durfte man ja eigentlich gar nicht betreten, jedenfalls stand das ueberall auf Tafeln. Wenn man aber nun trotzdem in diesem Gang entlanglief und einem so ein „Transportzug“ begegnete, fuhr der bis auf etwa 10 Meter an einen heran und bremste dann. Solange ich im Weg der Kiste stand, um mir die Aufhaengung anzusehen, wartete sie, und ich bin versucht, hier „geduldig“ zu schreiben — sobald ich den Weg freimachte, fuhr sie langsam wieder an, um dann irgendwo ein paar Meter nach mir in einen anderen Schacht abzubiegen.

bahnhof

Ein Gebaeudekreuz weiter gab es dann einen ganzen Bahnhof zu bestaunen, in dem die leeren Aufhaengungen ein- und wieder ausfuhren, durch verschiebbare Schienensegmente immer an die richtige Stelle gebracht.

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Die Bilder sind leider allesamt von damals, Dezember 2004 — ich hatte nie die Gelegenheit, neue zu machen. Dabei gaebe es so viel zu zeigen, angefangen von einem riesigen Sandkastenplan der kompletten Stadt Ulm ueber ostdeutsche Ampelmaennchenampeln bis hin zu den Lueftungsanlagen… Mal schauen, vielleicht ergibt sich ja irgendwann mal die Gelegenheit, eine Fotodokumentation anzufertigen. Und dann soll sich auch mal keiner mehr beschweren, dass man sich auf Niveau 1 so einfach verlaufen koenne 😉

So einfach ist das

Der @ubermarkus ist menschenscheu und traut sich nicht fotografiert zu werden, wenn viele Leute aussenrum stehen. Er will aber unbedingt ein neues Profilbild. Also schleppt man ihn einfach in die Neue Mitte und fotografiert ihn, waehrend tausend Passanten aussen herumlaufen. An geeigneter Stelle muss man ihn dafuer einfach nur mit seinem iPhone ablenken, oder ihn mit einer Taschenlampe blenden.

ze_ubermarkus_

So einfach ist das.

Du sollst keine charakterlosen Schriften benutzen

Ich habe mir lange ueberlegt, ob ich eine Diskussion vom Zaun brechen will, und habe mich dagegen entschieden. Weil ich das aber loswerden moechte, landet das Thema eben hier. Dafuer hat man ja so ein Blog.

bkMan stelle sich einmal jemanden aus der Kreativbranche vor. Ihr wisst schon welche Ecke. Das taeglich‘ Brot besteht daraus, sich Ideen aus dem Hirn zu saugen, handwerklich solide umzusetzen und dabei den Anspruch zu bewahren, letztlich qualitativ hoechstwertige und aesthetische Produkte zu liefern. Richtig gute Arbeit also. Natuerlich spezialisiert man sich in irgendeine Richtung, schliesslich kann nicht jeder alles gleich gut. Muss ja auch keiner.

Was ich nun nicht verstehe: Ein Fotograf wuerde angesichts eines Grafikers oder Typographen, der zur Illustration seiner Arbeit einfach nur miese Bilder macht, die Stirn runzeln. Sich vielleicht fragen, warum der Kerl nicht einfach einen Deal mit nem befreundeten Fotografen macht — der eine macht dem anderen die Bilder, dafuer gibts im Gegenzug eine Corporate Identity. Eine Hand waescht die andere, jeder hat ein hochwertiges Gesamtkonzept.

lhUmgekehrt scheint das aber kaum einen Fotografen zu jucken (Vorweg: Ich bin keiner. Ich bin Hobbyknipser, und das ist gut so.)

Was ich da schon gesehen habe, rollt mir regelmaessig die Fussnaegel auf. Richtig gute Fotos werden von dahingerotzten Wortmarken schlicht versaut. Richtig gern scheint man unter Fotografen zwei ganz und gar nicht zueinander passende Schriftschnitte aufeinanderzuklatschen, und generell scheint man sich auch wenig Gedanken darueber zu machen, welchen Charakter die Schrift der Marke denn ueberhaupt ausdruecken soll.

nikeJetzt ist klar, dass man als brotloser Kuenstler in der Regel nicht die Kohle locker hat, um mal eben in der Bergmannstrasse vorbeizuspazieren und den Fontshop leerzukaufen. Das ist aber kein Grund, abgedroschene und ausgelutschte Schriftarten zu verwenden oder zwei nicht zueinander passenden Schriften zu kombinieren. Quasi alle Windows-Standardschriften sollten (fast) prinzipiell ein No-Go sein.

Nicht einmal unbedingt, weil sie alle schlecht waeren — das sind sie naemlich nicht (alle). Die meisten sind aber einfach furchtbar ausgelutscht. Sie finden sich auf dem Briefkopf des Baeckers um die Ecke (der sich keinen Designer leisten moechte) gleichermassen wie beim kleinen Selbstaendigen gegenueber (der sich keinen Designer leisten kann) und den kostenlosen Vistaprint-Visitenkarten mit den haesslichen Verzierungen des Nachbarn (der nicht mal weiss, wie Design geschrieben wird).

Verdana zum Beispiel, als Bildschirmschrift konzipiert und in tausenden seltsamen Drucksachen missbraucht. Am besten per WordArt. Oder mein persoenlicher Hasskandidat Arial, ein schlechter Abklatsch der (meines Erachtens ihrerseits abgelutschten) Helvetica, und durch die Erhebung Erniedrigung zur Windows-Standardschrift seither in hunderttausenden schlecht gesetzten Eigendrucksachen quasi die Ikone des schlechten Geschmacks und des Billig-Looks. Mark Simonson beschreibt das so:

Arial is looked down on as a not-very-faithful imitation of a typeface that is no longer fashionable. It has what you might call a “low-end stigma.”

Um mal in der Fotografendenkweise zu bleiben: Arial ist das typographische Gegenstueck zum ausgelutschten Akt. Ihr wisst schon, der, in dem das Modell den String mit dem Absatz der High Heels anlupft, und am Absatz nachtraeglich in Photoshop ein Lensflare eingefuegt wurde. Und im Hintergrund ist ne Taurolle. Oder ein durchbrennender Gluehlampenfaden. Einfach das, was an sich gar nicht mal so schlimm waere — dadurch, dass es aber tausend begabte wie unbegabte Leute nachgemacht haben, tut es einfach mittlerweile in den Augen weh. Es gibt also einen Grund, warum keine vernuenftige Firma ihr Logo in Arial setzt. Deswegen sollte das auch niemand anders tun. Besonders nicht, wenn man selbst aus der kreativen Ecke kommt.

Gratis-Tipps fuer Gratis-Fonts, die etwas gleichsehen:

  • Museo Sans als moderne Futura-artige fuer die Sans-Serif-Fanatiker
  • Tallys als eigenwillige Serifenantiqua
  • Cardo — edel edel, an die Bembo angelehnt, furchtbar gut ausgebaut, aber „nur“ ein Schnitt.
  • Day Roman — wuerde ich vermutlich selbst waehlen, wenn ich einen freien Font fuer ein derartiges Logo verwenden muesste.

Es lohnt sich auch, immer mal wieder beim Fontblog bzw. Fontshop reinzusehen, wenn einzelne Schnitte verschiedener Schriften fuer lau verklopft werden. Und ja, es ist glaube ich schon gut, dass die abgebildeten Marken in Wirklichkeit nicht in Arial gesetzt werden.

Kleiner Linktipp

Fotoseiten machen ja immer so eine Art Lebenszyklus durch: Zuerst ist dort nur eine Handvoll „Eingeweihter“, man sieht geniale Sachen und lernt sehr viel. Das spricht sich irgendwann herum, und es kommen langsam immer mehr Interessierte, die ebenfalls dieses Wissen aufsaugen wollen. Und dann kommen die Deutschen. Oder so aehnlich.

Jedenfalls laeuft es irgendwann darauf hinaus, dass sich viele nur noch ueber die Technik unterhalten, welches Objektiv mit welchem Blitz zusammen am besten funktionieren, etc. pp. Das muessen nicht zwingend Deutsche sein, aber spaetestens seit der Fotocommunity und der Modelkartei hab ich da so ein paar Vorurteile 😉

So, um zum Punkt zu kommen: Strobist erging das ja leider aehnlich. Ich hab’s irgendwann im Mai 2006 entdeckt, viel gelernt und kann’s auch heute noch dem Einsteiger empfehlen. Schaut aber bitte nicht unbedingt in das dazugehoerende flickr-Forum — die Gefahr ist gross, irgendwann einen Mega-Shoppingtrip machen zu wollen, weil man der irrigen Ansicht ist, jetzt unbedingt fuenf Portys haben zu muessen.

krolop-gerst

Stattdessen habe ich gerade etwas anderes gefunden, das dem Einsteiger neuen Stoff bietet, wenn er ueber das Strobist Lighting 101 hinaus ist. Ich kannte Krolop-Gerst bis vor ein paar Tagen nicht, das Blog liest sich aber 1. unterhaltsam und ist 2. informativ. Wer sich also ein paar Ideen klauen sich inspirieren lassen moechte, sehe sich doch mal die Setups dort an. Sehr fein, nett erklaert, und unterhaltsam dazu.

(via scew — bitte ebenfalls nicht rumposaunen, die sind noch in der guten Phase des Lebenszyklus 😉 )

Schlechte Angewohnheiten

Oft, wenn ich irgendwo unterwegs bin, um Bilder zu machen, begegnen sie mir: Die Rapid-Fire-Extrem-Fotografen. Sie sind nicht immer sofort zu erkennen — viele von ihnen haben zwar gleich zwei oder drei Kameragehaeuse dabei, und ich glaube auch, eine Affinitaet zu grossem schwerem Glas mit weisser Beschichtung und roten Ringen zu erkennen, aber manchmal haben sie auch Nikon-Gehaeuse und verhalten sich auch sonst nicht so auffaellig wie die vielen klischeehaften Canon-Pornographen.

Spaetestens, wenn sie neben einem stehen, sind sie aber unverkennbar. Waehrend ich mit dem Auge am Sucher warte, vielleicht den Standort wechsle und innerlich ueber den viel zu kleinen Sucher fluche (wie schoen gross doch der Sucher der OM-2n dagegen ist…), gehen sie neben mir in Schussbereitschaft. Jetzt, abdruecken – RATTATTATTATTATTATTATT!

Mindestens dreimal, gerne auch acht- bis zehnmal knallt der Verschluss (wie schoen leise doch der Verschluss der OM-2n oder auch der D30 dagegen ist…), Gehaeusewechsel, andere Brennweite, RATTATTATTATT.

Ich habe mich ja lange gefragt, ob ich was verpasse. Am Ende sitze ich zuhause und habe ein Bild der Situation kurz bevor etwas furchtbar spektakulaeres passiert. Nur will das ja kaum einer sehen. So oder so aehnlich muss sich irgendwie eingeschlichen haben, dass ich nun gelegentlich auch zwei bis vier Bilder in Folge schiesse.

Das Resultat habe ich gerade vor mir: Bilder der Kommunion des juengsten Sohns meiner aeltesten Cousine (oder so aehnlich, bei nunmehr 7 + 4 Cousins und Cousinen verliert man manchmal den Ueberblick). Mehrmals vier Bilder genau derselben Sache, und die Qual der Wahl, welches denn nun das Beste ist. Grad wurscht, eigentlich. Sehen eh alle gleich aus. Und sind gleichermassen fehlbelichtet.

Nee. Das gewoehne ich mir wieder ab.