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Senor Coconut meets Kraftwerk

Ich habe einen Ruf zu erfuellen, deswegen der kurze Hinweis auf ein paar… interessante Versionen bekannter Stuecke durch Uwe Schmidt aka (hier) Senor Coconut:

Persoenlicher Favorit ist ja die Da-Da-Da-Version 🙂

Wer den Klang der Covers insgesamt mag, kann sich mal durch Martin Denny durchhoeren. Youtube (und damit einige wunderbare Lounge-/Exotica-Playlists) ist leider groesstenteil leer-geGEMAt, aber einige Aufnahmen findet man bisweilen:

Der Mann hinter dem „Mad Men“-Theme

Mad Men mag ab und zu ein paar Anachronismen in der Ausstattung haben, die Inspiration fuer die Titelmelodie (A Beautiful Mine) ist aber authentisch:

Enoch Light – Autumn Leaves(A Beautiful Mine Sample) – YouTube.

Enoch Light ist wohl seinerzeit so etwas wie ein Recording-Nerd gewesen: Seine Aufnahmen hat er nicht mit Tonband, sondern 35-mm-Magnetfilm aufgezeichnet und damit ein wirklich exzellentes Klangbild geschaffen, das man selbst nach der Digitalisierung auf Youtube noch wirken lassen kann. Da hoeren sich auch Irving-Berlin-Klassiker auf einmal doppelt so klanggewaltig an:


Direktberlin

Das Spiel mit Stereo gehoert natuerlich auch dazu:


Direktcalcutta

…und die Neuinterpretation von Filmmusikklassikern:


Direktrobinson

Sehr classy.

Der Soundtrack deines Sozialen Netzwerks

Mittlerweile duerften quasi alle Leute, die ich kenne, „The Social Network“ gesehen haben, und die Palette der Eindruecke reicht von „erstklassig“ bis „dahinplaetschernd und nichtssagend“. Der Knuewer findet beispielsweise letzteres (natuerlich verbunden mit einem Rant „Alte Medien — Internet“) und unterstellt ihm handwerklich schlechte Arbeit; Jeff Jarvis findet den Film handwerklich gut, aber inhaltlich schlecht ausgefuehrt; und Lawrence Lessig beleuchtet das Ganze nochmal aus Sicht der Sache mit dem „geistigen Eigentum“.

Ich war fasziniert. Und nachdenklich.

Ich muss an der Stelle nochmal zurueckspulen: Wir waren zu viert im Kino. Bei mir noch Claus und Tobias, die beide seit mehr als fuenf Jahren die Techniker eines regionalen Social Networks sind, und Anya, die dort vor Jahren zum ersten Mal „fuer jemanden fotografiert hat“. Und ich, mittlerweile auch ein paar Jahre dabei. Wir sind kein Facebook, um Himmels Willen, aber immerhin sowas wie das gallische Dorf zwischen Lokalisten und Kwick, wenn man metaphorisch von Muenchen nach Stuttgart faehrt.

Nach dem Film standen wir alle nochmal ein paar Minuten vor dem Kino zusammen. Wortlos. Claus sagte hinterher, er hatte in dem Moment Lust, sich einfach an den Rechner zu setzen und zu coden. Ich dachte daran, wie unsere Story noch so verlaufen haette koennen, wenn wir in den zehn Jahren hier und dort anders gehandelt haetten. Nein, nicht wie die von Facebook, klar. Egal.

Was in diesem Moment gut haette laufen koennen: Der Treznor-Soundtrack, als heimlicher Star des Films. Ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, ob es auf Facebook auch die typischen StudiVZ-Gruppen a la „Das Leben sollte einen Soundtrack haben“ gibt. Jedenfalls sollte so ein Soundtrack von Trent Reznor kommen.