Archiv für den Monat: November 2008

Bitte Hirn am Eingang abgeben

Man darf ja von Videospielverfilmungen nicht so viel erwarten. Und Anya meint, dass man bei „Schiessfilmen“ eh nicht auf Dialoge oder so achten muesse. Wobei dagegen die „Stirb langsam“- und „Lethal Weapon“-Reihen stehen, die trotzdem zumindest fuer nette Zitate gut sind.

Max Payne ist dagegen so grottig, dass ich waehrend des halben Films die Hand an der Stirn hatte. Grottige Dialoge, unterirdische Synchro, Continuityfehler, und den ganzen Film ueber zwar solide beleuchtet, aber immer absolut nach demselben „Schema F“.

Kurz gesagt: Mit Abstand der schlechteste Film, den ich in diesem Jahr gesehen habe, inklusive aller Sneak-Filme und „Die Chroniken von Narnia“.

Anbei ein Haufen Text

Manchmal frage ich mich, was manche Leute eigentlich denken, wenn sie Pressemitteilungen verfassen und versenden. Die ueblichen duenn getarnten PR-Texte, die ueber manchen „Pressedienst“ kommen, landen zu 99% sowieso einmal ueberflogen im Muell. Manchmal sind da sogar dankbare Aufhaenger fuer „ernsthafte“ Artikel dabei — das kam glaube ich bisher ganze zweimal vor.

Positiv stechen einige Theater der Region hervor, allen voran das Theater Ulm: Alle wichtigen Informationen, neutral und objektiv dargestellt, sauberes Deutsch, erstklassig. Manchmal muss ich noch aweng kuerzen, aber in der Regel kann der Text fast 1:1 so in den Redaktionsteil — mit ein wenig Glueck ist auch noch ein Bild dabei. Gesamter Arbeitsaufwand vom Empfang bis zur Veroeffentlichung: 5 Minuten.

Haarstraeubend ist dagegen, was ich aus manchen anderen Quellen bekomme. Kurze Informationsbroeckchen vermischt mit Eigenlob, an strategisch wichtigen Stellen mit Rechtschreibfehlern versehen und natuerlich bunt! Dazu noch ein oder zwei Bilder, die im besten Fall maessig brauchbar, im schlimmsten Fall mit irgendwelchen „kreativen“ Effekten versehen sind. Daraus einen passenden Text zu basteln, dauert je nach Aufwand 10-20 Minuten und verursacht Frust. Vor allem dann, wenn die PM sich vermeintlich auf zwei oder drei Vorstellungen bezieht, und zwei Wochen spaeter derselbe Text fuer die naechsten Vorstellungen desselben Stuecks kommt.

Mich nervt so etwas. Wuerde ich dafuer bezahlt werden, waere das vielleicht etwas anderes. Aber warum soll ich eigentlich die Texte korrigieren, mit denen andere fuer ihr Angebot werben und somit Geld verdienen wollen?

Das besondere Etwas

Was macht ein „gutes“ Foto aus? Es ist nicht die vollendet perfekte technische Umsetzung, soviel steht fest. Unter den Siegerfotos des 63rd College Photographer of the Year Contest sind etliche Fotos, die weder besonders gut ausgeleuchtet, noch aufwaendig retuschiert sind. Die Nachrichtenfotos sind auch in keiner Weise inszeniert — wenn man einmal von der Moeglichkeit des Fotografen absieht, einen ganz bestimmten Blickwinkel und Bildausschnitt zu waehlen.

Trotzdem vermitteln selbst die wie ein Schnappschuss erscheinenden Bilder etwas, womit sich manches Hochglanzfoto schwer tut: Emotion.

Die Galerie ist jedenfalls sehenswert — navigiert wird links ueber „Categories“, danach einfach scrollen und die Bilder auf sich wirken lassen. Screencasts der Bewertung gibt es uebrigens auch.

//Nachtrag: Callie Shell hat Barack Obama im Wahlkampf fuer das Time Magazine begleitet, die Bilder finden sich im aktuellen Digital Journalist. Sehenswert.

Statt Vorlesung (2)

Claus kam mir in seinem Feed zwar schon zuvor, das lag aber unter anderem daran, dass ich erstmal „Chasing Amy“ sehen musste, bevor ich es blogge 😉

MSN bietet naemlich ab sofort fuer den deutschsprachigen Raum unter movies.msn.de einige ausgewaehlte Filme in voller Laenge an, die lediglich alle zehn Minuten von kurzen Werbeclips unterbrochen werden. Maximal zwoelf Minuten Werbung pro Stunde verspricht MSN — zudem sind die Filme pausierbar und man kann zwischen den Kapiteln springen. Wer braucht denn da noch Fernsehen? ^^ (via gerritvanaaken)

Ich habe jedenfalls kein Fernsehen, und deswegen kann ich auch mit dem gestern erhaltenen Gutschein fuer drei Monate kostenloses Premiere HD nix anfangen. Wer den also moechte, schreibe mir einfach eine Mail, dann verlose ich den unter den Einsendungen. Kosten (unter 10 EUR) fallen nur fuer den Versand des Decoders an.

Und ausserdem wird „Statt Vorlesung“ nun eine eigene Kategorie, in der ich Zeitkiller sammle :->

Statt Vorlesung

Weil man SQL-Vorlesungen auch mit halbem Ohr zuhoeren kann, hier ein wenig Kram:

Wer wie HeBu und ich eine Kompaktkamera um 100 EUR sucht, kann sich mal die Canon Powershot A590 IS fuer 99 EUR ansehen (via Claus). Die Custom-Canon-Firmware funktioniert leider (noch) nicht auf dem Teil, ich fand die Powershot-A-Reihe aber lange Zeit in Sachen Preis-Leistungs-Verhaeltnis sehr fein. Das war aber wohlgemerkt noch zu Zeiten der A60 bis A95 — fuer die Feuerwehr hatte ich eine beschafft, mit der ich bis heute so rein gar nicht zufrieden bin. Die verlinkten Reviews auf mydealz (siehe oben) sind aber recht positiv.

Und wer – wie Michi – schon von Fantastic Contraption begeistert war, dem wird bestimmt auch Incredibots gefallen. Da kann man seine „Incredible Machine“ naemlich nicht nur einfach bauen und dann laufen lassen, sondern auch jede Menge steuerbares Zeug verbauen. Und all die, die wie ich schon bei Fantastic Contraption im Endeffekt immer nur quasi-Kettenfahrwerke gebaut hat, wird sich sicher ueber die Moeglichkeit freuen, echte Gleisketten zu bauen 😉
(via braekling.de)

Domainschema neu erfunden

„Hey, schreib mal was ueber den Heilmann! Der hat doch Wikipedia.de sperren lassen, aber ueber wp.org kommste ja trotzdem ran“

„Oeh, okay… wie ging das mit Domains? de und com und Punkte und Schraegstriche gibts auch, oder wie war das?“

Domainschema neu erfunden

(Hey, wenigstens ist der Inhalt solide recherchiert worden, und das meine ich nicht sarkastisch.)

GPS-Nerdereien

Momentan bin ich noch auf der Suche nach einer guenstigen Kompaktkamera in der 100-EUR-Klasse, die ich mit auf die Reise mit Raimar nehmen kann. Die DSLR werde ich wohl auch mitnehmen (in Minimalausstattung, ohne Batteriegriff etc.), aber auf Staedtereisen hat es mir bisher immer riesigen Spass gemacht, aus der Huefte heraus Bilder mit der Kompakten zu machen (die mittlerweile leider einmal zu oft heruntergefallen ist)

Ueber DonVanone bin ich aber auf die Idee aufmerksam geworden, doch vielleicht einen gescheiten GPS-Tracker zu kaufen, mit dem man die Reiseroute aufzeichnen und hinterher die Bilder verorten koennte.

Ja, eigentlich gesponnen. Aber fuer 160 EUR momentan irgendwie sehr reizvoll.

Muss. innerem. Nerd. widerstehen.

Minority Report statt Computermaus

Zugfahren ist fuer mich sowas wie Meditation: Eine halbe Stunde lang Augen und Ohren abschalten und vor sich hin traeumen. Gestern hatte ich noch den nerdigen interaktiven Tisch aus dem neuen Bond im Kopf und habe mir ueberlegt, wie man sowas selber basteln koennte. Im TU-Buero haben wir schon ein paar Mal mit einer Kombination aus Beamer, Wiimote und Infrarot-LED-Stift herumgespielt, das war aber alles nur maessig erfolgreich, und man braucht eben einen Stift. Praktischer waere natuerlich, wenn man das per Hand manipulieren koennte — im Prinzip muesste man nur die Projektionsflaeche komplett mit IR-Licht beleuchten und selbst Ringe aus hochreflektierender Folie an den Fingern tragen, die dann von der Wiimote erkannt werden koennten.

Das Einzige, was mir nicht so recht in den Kopf wollte: Wie erkennt man, ob man nun eine Aktion ausfuehrt („Klicken“, „Halten“) oder ob man gerade nur aktionslos die Hand an einen neuen Punkt auf der Benutzeroberflaeche bewegt? Generell, wie erkennt man die verschiedenen Ablaeufe? Gesten? Wobei die Handoberflaeche immer von der Wiimote gesehen koennen werden muss?

Zum Glueck beschaeftigen sich aber auch noch andere Leute mit dem Thema, die das nicht nur auf Zugfahrten ertraeumen, sondern auch in die Praxis umsetzen. Und das sieht fuer mich reichlich spannend aus:


g-speak overview 1828121108 from john underkoffler on Vimeo.

Stellt sich nur noch die Frage, wie lange es dauert, bis das sowohl preislich wie auch raeumlich wohnzimmertauglich wird — und wann man das mit Low-Budget-Hardware a la Wiimote nachbauen kann 😉

(via journerdism und engadget)

Beissreflex

Es macht mich etwas nachdenklich, wenn ich die Berichterstattung der letzten Tage im Web zu einigen Themen sehe. Das Internet ist ohne Zweifel schnell, und schnell sind auch Informationen verbreitet, um Meinungen zu praegen.

Vielleicht sollte man sich aber doch einmal kurz auf den Hosenboden setzen und genau nachrecherchieren. Bevor man Burks Bombenbauanleitungen in die Schuhe schiebt. Oder Herrn Heilmann unterstellt, er habe die einstweilige Verfuegung gegen Wikimedia Deutschland erwirkt, weil dort Passagen ueber seine mutmassliche Vergangenheit beim MfS findet, wie es derzeit in vielen Foren und Blogs herumgeistert.

Da braucht es dann zoomer.de („Wer oder was ist denn zoomer?“), um Herrn Heilmann auch mal zu fragen, was er dazu sagen moechte. Und auf einmal sieht das schon wieder ganz anders aus.

(via Wortfeld)