Objektfotografie fuer Wikipedia a la Lokal K

Bei der LokaliCon (dem Treffen der Lokalen Community-Raeume von Wikipedia-Aktiven) letztes Wochenende konnte leider niemand vom Lokal K aus Koeln dabei sein, derweil ich wirklich seit Jahren fasziniert beobachte, was die alles machen. Das soll nicht heissen, dass die anderen Raeume nichts oder zu wenig taeten, nur um das klarzustellen – mit Drohnen– und Objektfotografie machen die Koelner*innen aber Dinge, die sehr gut mit meinen Interessen resonieren 🙂

Und ich bin damit nicht der einzige: Mindestens ein nicht genanntes ehemaliges Vorstandsmitglied des temporaerhaus e.V. hat sich bei einer vergangenen Beschaffungsrunde sehr fuer eine eigene Fotodrohne eingesetzt, wofuer ich ihm mittlerweile auch sehr dankbar bin und kaum abwarten kann, Bau- und Bodendenkmaeler in der Region abzulichten. Denn das ist die Idee hinter all dem: Gemeinschaftlich Bilder unter Freier Lizenz anzufertigen, die dann beispielsweise in der Wikipedia verwendet werden koennen – oder wo auch immer, solange die Lizenz eingehalten wird.

Die Koelner*innen dokumentieren derweil auch alle moeglichen technischen Geraete und zerlegen die dafuer sogar, was ich ganz witzig und auch wichtig finde: Viel zu oft landen Dinge einfach auf dem Schrott, wenn sie ihre Nuetzlichkeit verloren haben und oft faellt dann erst Jahre spaeter auf, dass es von bestimmten Artefakten entweder gar keine Fotos gibt oder keine unter Freier Lizenz. Ich war 2020 sehr haeufig damit beschaeftigt, eine jahrzehntelang aufgebaute und komplett unsortierte Technik-Sammlung mit loser Schrott-Beimischung aufzuloesen, wo zwischen buchstaeblichen Stapeln direkt entsorgbarer Allerweltsdinge wirkliche Seltenheiten lagen. Da sind immer noch Dinge dabei, die genau in solche Objektfotografiesessions passen wuerden.

Recht unvermittelt ergab sich jetzt die Gelegenheit, auch mal das mit der Objektfotografie selbst auszuprobieren. Bei irgendeinem Wikipedia-Rabbit-Hole bin ich auf den Artikel zum SCA-System gestossen, einem zuletzt nur noch vom Blitzgeraetehersteller Metz verwendeten Universal-Adaptersystem fuer Blitzgeraete. Der Artikel hatte keine Bebilderung – und weil ich Mitte der 2000er sehr auf den Strobist-Zug aufgesprungen war, liegen bei mir bis heute Metz-Blitze und diverse SCA-Adapter herum. Also machte ich mich gestern auf ins temporaerhaus und wollte eigentlich mit den 45er-CT-Blitzen und Blitzschirmen SCA-Adapter fotografieren – die dicken Blitze waren aber nun offenbar viel zu viele Jahre nur in Kisten herumgelegen und liessen sich nicht zur Arbeit ueberreden. Also wurden diese ersten Bilder mit einer Videoleuchte improvisiert beleuchtet und sehr wackelig mit der Panasonic-Kamera des Vereins fotografiert.

Das hat Lust auf Mehr gemacht! Erster Schritt war nun erst einmal, mich um meine alten Blitze zu kuemmern um herauszufinden, ob die sich fuer diese Zwecke wiederbeleben lassen. Ein 45er-Metz laedt und blitzt nun wieder, der andere laedt nur und loest nicht aus – aber ich habe ja noch den klassischen Strobist-Blitz SB-26 herumliegen. Und eine Hohlkehle wird sich auch schnell im Hausi improvisieren lassen. Dann bekommt mein ab 2006 angesammeltes Blitz-Zeug auch nochmal eine Nutzung, ohne dass man es nur vor der Verschrottung nochmal ablichten muss 🙂

Nebenbei spannend, ich sah eben erst, dass David Hobby 2021 Strobist.com nach 15 Jahren als Projekt beendet hat. Meine ersten Strobist-Style-Fotos sind vom Sommer 2006, d.h. ich muss das Blog innerhalb eines Vierteljahrs nach Entstehen entdeckt und haben und dem sofort verfallen sein, inklusive von mir angeleierter Sammelbestellung der damals in Europa nicht erhaeltlichen Westcott-Falt-Schirme mit diversen Fotojournos. Das Web war wohl kleiner damals. Interessant auch, dass viele der Fotos aus der damaligen Community jetzt etwas ueberholt und nach „typisch 2000er“ aussehen, so wie auch die damals total modernen Slides im ersten Presentation-Zen-Buch, frosted tips oder duenne Augenbrauen.

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