Irgendwann beginnt man ja, bei den taeglich mitgefuehrten Gegenstaenden vollkommen verrueckt zu werden. Seit ich eine separate Tasche dafuer habe, tummeln sich darin Zahnbuerste, Gaffa, Bahnvierkant/Bauschluessel, Handyladekabel und sonstiges Geraffel, das auch erstaunlich haeufig benutzt wird. Bevor dieses Anhaengsel an meine Umhaengetasche kam, gab es nur zwei Gegenstaende, die ich immer bei mir hatte: Ein Taschenmesser in der Uhrentasche der Hose. Und in jeder Jacke eine Rettungsdecke.
„Rettungsdecke“, mag man fragen, „das braucht man doch im Normalfall nie!“
Richtig. Aber gerade im Nicht-Normalfall. Da hilft die. Wenn jemandem mal eben der Kreislauf wegkippt, man irgendwo in der Pampa steht, und der Rettungsdienst dann halt doch mal 10 Minuten braucht. Oder man auf irgendeine Weise unvermittelt zum Ersthelfer wird.
Im Normalfall stoert so ein Teil nicht (ich benutze die Decken auch nicht als psychologische Kruecke, um mir ein gesteigertes Sicherheitsgefuehl zu verschaffen), die Kosten sind bei quasi Null, weil die Teile beim Verbandkastenwechsel staendig anfallen, und im Benutzungsfall bekommt man von der Rettung mit einmal lieb fragen problemlos eine Neue.
Gestern hatten ein Kollege und ich beim Sicherungsdienst des Faschingsumzugs einen 21jaehrigen gerade noch am Kragen packen und aus dem Wasser ziehen koennen, als der orientierungslos in den Bach gefallen war. Zurueck ins Feuerwehrhaus zur weiteren Versorgung war es zum Glueck nicht furchtbar weit, aber als ich den armen Kerl vom Bach in Richtung Feuerwehr schleifte, war der schnelle Griff nach der Rettungsdecke was furchtbar beruhigendes.
Schafft euch so ein Teil an. Wenn ihr’s nie braucht, umso besser.
Bild: Rettungsdecke von eworm, cc-by-nc-sa. Dieser Text steht unter ebendieser Lizenz.