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Nachspiel

Die Polizei war offenbar fix. Neuerlicher Foreneintrag vom selben Benutzer:

okay leute ich bin back
kann man mal seh was Deutschland für ein freies Land ist
ich hab meine meinung geusert hir in tu
und dan stand die Kripo vor meiner Tür

Mein Peronahlausweiß weg
Mein Pc für halbes jahr min. weg
Mein Basseballschläger weg

und ich war eine nacht in der Klapse
aber Jungs und Mädchen man hat gesagt das ich nicht gestört oder krank bin ( sonst währe ich jetzt nicht drausen )

Da geht sie hin, die Chance auf eine gute psychologische Nachbetreuung. Und Einsicht ist wohl nicht zu erwarten:

deiner meinung nach

aber ich bin immer noch der meinung das
Tim Kratschmar und Robert Steinheuser
im recht war

Achja, was hat das eigentlich mit dem abgenommenen Perso auf sich?

Anlassunabhaengige Internetrecherche

Ein Foreneintrag, geschrieben am 12.03.2009 um 00:41 Uhr.

Ich hab jetzt nicht alles duchgelessen
aber ich steh hinter solchen menschen
die leute die denken sie währen cool
und andere leute mobben haben en nicht besser verdient
ich stand kurz dafor sowas auch zu machen mir hat nur die waffe gefehlt

des wegen kann ich sagen was man da als Täter fühlt
Hass
diese leute haben mir mein leben versaut ich wurde geschalgen von den sie haben mich blamiert mit gerüchten die nicht stimmten
ich hatte freunde aber falsche freunde sie hingen nur mit mir rum das ich mein geld schön für sie aus geb

haben solche leute das leben verdient nein
und immer wen ein Amoklauf passiert oder passiet ist
kann ich nur sagen die Menschen die gestorben sind haben es verdient und jeder der Amokleufer werden bei mir immer im herzen bleiben weil diese leute genau so viel scheiße wie ich er lebt haben

und wen ihr meint wir währen krank dan schaut euch mal die leute an die uns das antun ihr denkt ich könnt uns verurteilen ihr kennt uns nicht ihr denkt wir lassen uns das gefallen
nein lassen wir nicht ihr seht es ja

Gestern in Deutschland
Gestern in America
Letztes Jahr in Holland
2002 in Deutschland

Welche der folgenden Thesen trifft zu?

  1. Hier wurde jemand gemobbt
  2. Hier stellt jemand eine Bedrohung fuer die Allgemeinheit dar
  3. Hier braucht jemand Hilfe
  4. Hier begeht jemand eine Straftat
  5. Hier haette jemand schon frueher Hilfe gebraucht
  6. KILLERSPIELE!!! INTERNET!!!!!11

Ich bin selber momentan etwas ratlos.

Digitale Vermaechtnisse

Alles ist vergaenglich, und jedes Leben kommt an ein Ende. Auch der eine oder andere Blogger wird irgendwann einmal das zeitliche segnen, und es stellt sich die Frage, was danach mit den von ihm veroeffentlichten Inhalten passiert.

Ganz besonders aufmerksam verfolgt man das natuerlich, wenn der Blogger keines ganz natuerlichen Todes stirbt. Und wenn es sich dabei um ein Gewaltverbrechen handelt, interessiert sich sogar die Springer-Presse dafuer, welche persoenlichen Einblicke der Taeter vor dem gewaltsamen Ableben seiner Opfer und seiner selbst ins Netz gestellt hat.

Warum im Hamburger Abendblatt in diesem Zusammenhang idiotisches veroeffentlicht wird, wird von Thomas Knuewer und Thomas Mrazek erklaert. Letzterer stellt aber eine Behauptung in den Raum, die ich nicht nachvollziehen kann:

Im vorliegenden Fall muss sich auch der Anbieter des Blog-Services, Google, fragen lassen, warum die Daten weiterhin öffentlich zugänglich sind. Eine entsprechende Anfrage habe ich eben an Google Deutschland gerichtet.

Ja, Google muss sich das natuerlich fragen lassen. Aber der Fragesteller muss sich seinerseits fragen lassen, welche Antwort er denn erwartet.

Wir wurden bei TU in den vergangenen Jahren haeufiger als uns lieb war mit Profilen von Nutzern konfrontiert, die verstorben waren — tragischerweise waren das in der Mehrzahl junge Leute, die durch Unfaelle, ploetzliche Krankheit oder Suizid viel zu frueh einfach nicht mehr da waren. Auch im Team selbst blieben wir nicht verschont. Es ist nichts schoenes, zur Beerdigung eines (damals) 19jaehrigen Kollegen und Freundes gehen zu muessen, weil eben die Strasse glatt war.

Die Frage ist nun, wie man mit den natuerlich noch verbleibenden Profilen umgehen soll. Man zeigt ja gerne mit dem Finger auf den Betreiber, aber schon im „ueberschaubaren“ Rahmen von weniger als 500.000 Benutzerprofilen bekommen wir seltenst unmittelbar mit, wenn einer unserer User verstirbt — wie auch, sollte man etwa alle Nutzerdaten taeglich mit Todesanzeigen oder Schlagzeilen spektakulaerer Verbrechen vergleichen? Oft kommen dann Anfragen von Freunden, ob man nicht das Profil loeschen koenne, und bringen uns in eine arge Zwickmuehle, denn eigentlich sollten das nur die Angehoerigen entscheiden, und die haben im ersten Moment meistens andere Dinge im Kopf, als bei irgendwelchen Hostern, Providern und Social Networks eine Datensperrung zu beauftragen.

gb

Gaestebucheintrag, zweieinhalb Jahre "danach"

Die Frage des „digitalen Vermaechtnisses“, das man nach seinem Tod hinterlaesst, ist in jedem Fall eine schwierige. Teilweise werden aus den persoenlichen Profilen richtiggehende „Gedenkstaetten“ gemacht[1], teilweise moechte man die Inhalte vielleicht doch lieber nicht mehr der Oeffentlichkeit zugaenglich machen. Den schwarzen Peter hier den Anbietern in die Schuhe zu schieben, halte ich fuer vermessen.

juanpablo

[1] Gaensehauteffekt: Es gibt mehrere „RIP“-Gruppen bei TU, in denen einzelner Verstorbener gedacht wird — bei der Recherche bin ich eben auf eine Gruppe gestossen, die sich auf einen Bahnunfall bezieht, bei dem ich an der Bergung beteiligt war. Ich bin mir sicher, dass die Gruppengruender und -Mitglieder einen anderen Bezug zu diesem Ereignis haben als ich. Soviel zu subjektiver Wahrnehmung.

Stangenware

Beim Werbeblogger echauffiert man sich ueber ein pseudovirales Xing-Flashspiel, was Oliver Gassner trocken kommentiert:

Xing, ist das nicht der Katalog mit der Neckermann-Anzugskollektion der letzten 30 Jahre 😉 ?

Bruhaha. Nach kurzer Reflektion und Betrachtung: Ja, ist es :->

Auch interessant war die Kleidung der eingeladenen Kandidaten der juengsten Berufungskommission — einerseits unglaublich, wie sehr die Wahl des Anzugs auf den subjektiven Eindruck ueber den Kandidaten abfaerbt, und andererseits unglaublich, welche Details einem irgendwann auffallen.

Guenstige Anzuege gibt’s derweil uebrigens in England, seit der britische Peso quasi gratis zu haben ist. Preise ab 300 EUR fuer ein massgeschneidertes Sakko lassen mich gerade schwer ueberlegen, ob ich nicht eines ordern mag. Hachja, wenn ich einmal reich waere…

Diese scheiss sozialen Netzwerke

Ich hasse, hasse, hasse es. Frueher[tm] hatten fast alle Bands, auch die eher regionalen, eine eigene Website. Die war nicht immer schoen, aber fast jede davon hatte einen Pressebereich, in dem sich Fotos fanden, die man veroeffentlichen kann.

Heute? Die URLs bestehen immer noch — zu sehen bekommt man aber MySpace. Jede Band, jeder Kuenstler ist auf MySpace. Weil man da Kontakt mit den Fans halten kann, alles wunderbar.

Aber wie komme ich jetzt an Bilder, die ich zur Illustration eines Artikels verwenden kann (und darf!)?

Scheiss Fortschritts-Bumerangeffekt.

Visualisierung sozialer Netzwerke

Wer sich fuer visuelle Medieninformatik-Basteleien interessiert, findet bei Benjamin eine Visualisierung seines studi**-Freundeskreises mit Clustering und bunt, wenngleich ich die mehr dekorative als praktische Farbgebung schon bemaengelt habe. Bisher war ich ja immer der Ansicht, der visualisierte Freundes- und Bekanntenkreis eines typischen Studenten saehe eher so aus wie die hochprofessionelle Grafik, die ich mittels modernster Methoden der elektronischen Bilderstellung angefertigt und oben eingefuegt habe. Aber man kann ja auch Kontakt mit Leuten pflegen, ohne sich von auf der Bar stehenden Maedels Alkoholika einfloessen zu lassen, so wie mir das gestern gegen meinen Willen geschehen ist. Zum Beispiel hat man auch am naechsten Tag kein Kopfweh, wenn man sowas weglaesst, und mit dem gesparten Geld kann man dann was fuer den Weltfrieden tun, z.B. oertlichen Neonazis eine Flasche Prosecco mit einem Laecheln und den Worten „Na dann Stoesschen, ihr braunen Tucken! Hahaha.“ auf den Lippen ueberreichen. Aber ich schweife ab.

Zum Weltfrieden kann man auch beitragen, indem man der heutigen Jugend ein Gegenprogramm zu Bushido bietet und ihnen beispielsweise Conny Francis vorspielt. Unter der Bedingung, dass sie es nie laut im Bus abspielen werden, falls es ihnen tatsaechlich gefaellt.

Ulm ist besser als Berlin…

…jedenfalls liegt das groesste Ulmer Stadtmagazin nun im Seitwert-Special-Ranking vor tip-berlin.de — und damit an der Spitze des Stadtmagazinrankings.

Ueber die restlichen Qualitaeten von Ulm und Berlin laesst sich ebenso streiten wie ueber die Sinnigkeit der Seitwert-Bewertung, stolz macht dieser Platz allemal.

PS: In der Wertung deutscher Social Networks, in die uns der Rankingmoderator aber nicht aufnehmen will, laegen wir damit auf Platz 9 — noch vor lokalisten.de und meinvz :->