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„Die Grenze zwischen Realität und Realsatire verschwimmt immer mehr…“

Nun waren da heute also diese Pro-Guttenberg-Demonstrationen. In Berlin zum Beispiel. Und die KT-Unterstuetzer haben wohl nicht schlecht gestaunt, als sie auf dem Pariser Platz aufschlugen und die dort hochgehaltenen Transparente sahen.

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(Bilder cc-by Fiona Krakenbuerger (ganzes Set bei flickr))

…und wenn man sich dann fragt, was die Leute mit den abstrusen Parolen dort machen: Die haben die Demo angemeldet. Und die „echten“ Gutti-Unterstuetzer damit der Aufmerksamkeit der zahlreich vertretenen Presse wohl ziemlich effektiv entzogen. Und seitens des Anmelders ein knallhart trolliges Interview genau im Stil der Unterstuetzer gegeben (der schoene Gruss an @holgi kommt nicht von ungefaehr):

Meanwhile, in Munich

Jenseits Diesseits des Weisswurstaequators, auf der Heimaterde der CSU, gab es derweil auch eine Demonstration. Und die war dann schon etwas seltsamer.

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Dank Pascals Bild- und Videodokumentation bin ich mir zwar sicher, dass auch dort Trolle unterwegs waren, die Mehrheit der Demonstrierenden schien das aber ernst gemeint zu haben — was die Bilder insgesamt etwas arg surreal wirken laesst. Wie trialsanderrors auf flickr titelgebend schreibt: Die Grenze zwischen Realitaet und Realsatire verschwimmt immer mehr…

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…und dann kommen Redebeitraege wie dieser, der in Inhalt und Form erstaunlich dem aus Berlin gleicht, bei dem ich aber den leisen Verdacht habe, dass er nicht satirisch gedacht war:

Danke an Pascal Paukner, der seine Bilder und Videos direkt unter cc-by-nc-sa-Lizenz hochgeladen hat. Werde ich eigentlich alt, wenn ich total fasziniert davon bin, wie schnell und effizient so etwas heutzutage mit diesem Internetz funktioniert?

Dieser Text steht unter cc-by-nc-sa-Lizenz.)

Eine Woche Kerschensteiner

kerschensteiner

Der Kerschensteiner-Kollegs-Ausweis, mit dem wir alles durften. „Tschuldigung, die Plaetze in der vordersten Reihe sind reserviert *mit Ausweis wedel*“.

(Haben wir dann aber doch nicht gemacht)

weckruf

Endlich ein sinnvoller Zweck fuer die mitgebrachte Trompete: Diejenigen morgens um 0900 wecken, die erst um 0600 ins Bett gegangen sind. Zum Beispiel ein gewisser Felix F., oder ein gewisser Fuce.

krawatte

Wer so eine Krawatte traegt, ist schon ein wenig nerdig. Flugzeugnerdig.

junkers

Starke Teilnahme an der droelften Fuehrung der Woche. Trotz des in der vorigen Nacht leergetrunkenen Getraenkeautomaten.

treten

Hartgesottene wie A. und ich schreckten danach nicht einmal davor zurueck, in der Mittagspause trotz Schlafmangels und leichtem Kater Wasser per Muskelkraft auf immerhin 94° C aufzuwaermen.

War im Nachhinein ein Fehler.

kofferbomber

Ebenfalls in der Mittagspause entdeckt: Der beruechtigte Miniaturkofferbomber von Muenchen

teleskop

Aber angesichts dessen, was unser russischer Kursteilnehmer mit dem Teleskop assoziiert hat, ist das ja noch harmlos. Flaktuerme aufm Deutschen Museum ftw.

dralban

Und noch etwas dazugelernt: Vor seiner Musikerkarriere war Dr. Alban in der Dampfkesselproduktion sehr erfolgreich. Waer er doch nur dabei geblieben.

nazigold

Und das Letzte:  S. war bis zuletzt fest davon ueberzeugt, hier Nazigold entdeckt zu haben.

Am Johannisplatz

Andi: „Entschuldigen’s, ist hier irgendwo eine Volksbank, oder Raiffeisenbank? Oder die Muenchner Bank? Die muss doch hier irgendwo sein?“

Muenchnerin: „Was, hier am Johannisplatz? Hier gibts ka Muenchner Bank net! Also hier gibts a Hypo, und die Stadtsparkassn, aber sonst… hier in der Gegend is ka Muenchner Bank ned, I kenn mich hier scho aus, aber die Muenchner Bank? Naa!“

Die Bank war dann 50 Meter weiter.

Im Hofbraeuhaus

Bedienung (lustlos): So, die drei Mass

Stk: Koennt‘ ich bitte mein Bier in nem Krug ohne Lippenstift haben?

Bedienung (lustlos): Klar. *wischt mit dem Daumen den Krug ab*

Nachts im Museum

anfahrt

Gleich zu Beginn: Ja, die Idee ist schon etwas nerdig. Man darf aber nicht vergessen, dass wir hier vom Deutschen Museum reden, das von Haus aus wenig mit angestaubten Exponaten zu tun hat, sondern an fast jeder Ecke mit Kurbeln, Knoepfen und Schaltern zum Mitmachen einlaedt.

fuehrung

dampfmaschine

In unserem Fall ist das noch etwas dramatischer. Als Gäste des Kerschensteiner-Kollegs schlafen wir hier nicht nur eine Woche lang direkt in einem schick eingerichteten Fluegel des Museums, sondern kommen mit unserem angeclipten Ausweis mit dem grossen „K“ taeglich in den Genuss mehrerer Fuehrungen, bei denen zum Beispiel auch die Dampfmaschinen (mit Druckluft) angeworfen werden oder Mab im Laufrad der Bergwerksausstellung Wasser pumpen kann. Ich hatte mir ja schon Gedanken gemacht, ob das mit den zwei bis drei Fuehrungen pro Tag nicht etwas trocken werden wuerde, nach der heutigen Fuehrung mache ich mir da aber keine Sorgen mehr.

tretmuehle

Seit meinem letzten Besuch hier hat sich auch wieder einiges getan. Einige Abteilungen sind neu hinzugekommen, und zusammen mit der LMU gibt es nun auch ein „Gläsernes Labor“, in der Nanotechnologie vorgestellt wird. Zum Beispiel eine Flasche mit feinem Glasstaub, der sich aufgeschuettelt wie eine Fluessigkeit verhaelt, wie Andi hier fasziniert feststellt. Auf die Idee mit dem tiefen Lungenzug haben aber alle verzichtet. Und auch das beruehmte Focaultsche Pendel, das ich als Kind regelmaessig furchtbar langweilig fand, wurde mittlerweile gepimpt.

flaschefocault

Und ja, wir sind alle etwas irritiert ueber Mabs Idee, im Kolleg abends Trompete zu ueben.

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