- Warum die Kirchensteuer eben nicht für gute Dinge ausgegeben wird — gerade jetzt, in den festlichen Tagen, lohnt ein Blick hinter die Kulissen: Wohin fliessen eigentlich Kirchensteuern? Hint: Kaum oder gar nicht in Schulen, Kindergaerten, Krankenhaeuser. Dort begnuegt man sich damit, lesbische Erzieherinnen rausschmeissen zu wollen. Dazugehoerige Doku siehe Youtube-Embed oben
- The Web We Lost — Anlaesslich der Instagram-AGB-Verwirrungen ein kleiner Rueckblick auf die Freiheiten, Moeglichkeiten und Unabhaengigkeit, die wir in den letzten fuenf bis zehn Jahren verloren haben. In other news: WhatsApp unterstuetzt mein Telefon nicht mehr. Schickt mir E-Mails statt WhatsApp. Danke.
- Apps and the City Rueckblick — wie der Titel sagt, eine Rueckschau auf einen offensichtlich erfolgreichen Hackday.
- „Wir wollen Ungleichheit verhindern“ — die VDI-Nachrichten (sic) interviewen Corinna Bath zu Geschlechterforschung in den Ingenieurwissenschaften. Auszug: „Revidieren wir das Bild des unattraktiven Technikers und passen es den Berufsanforderungen an, werden nicht nur mehr Frauen, sondern auch andere Männer als bisher angesprochen.“ (Tab war ewig offen, via keine Ahnung wer)
- What technique does the military use to make sure plans work on the battlefield? — Kleiner Exkurs ueber Intent (in Command & Control). Ich habe bisher immer versucht, robuste Einsatzauftraege mit den Einsatzbefehlen der Feuerwehr zu erklaeren. Die militaerische Variante koennte Dank Hollywood vielleicht noch verstaendlicher sein. (Tab war ewig offen, via keine Ahnung wer)
- Zuletzt: Open Access explained (Videoembed unten, via netzpolitik)
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Die Hoelle auf Erden
Vom katholischen Kanzelrambo Walter Mixa hatte ich es hier ja schon einmal, und zu Ostern war er ja bekanntermassen wieder propagandatechnisch aktiv:
„Wo Gott geleugnet oder bekämpft wird, da wird bald auch der Mensch und seine Würde geleugnet und missachtet. Eine Gesellschaft ohne Gott ist die Hölle auf Erden“, sagte der Militärbischof in seiner Osterpredigt in der Augsburger Marienkathedrale. (Welt Online)
Ich bin seinerzeit nicht darauf eingegangen. Munition gaebe es ja genug: Wie war das denn mit der Inquisition? Mit der Hexenjagd? Bei lebendigem Leibe verbrannt zu werden, weil einen der Nachbar als Hexe denunziert hat, das stelle ich mir wie die Hoelle auf Erden vor, mitten in einer ganz und gar gottesfuerchtigen Gesellschaft.
Gibts ja natuerlich lange nicht mehr, winkt der Kirchenmann ab.
Doch, anscheinend schon.
Ich habe mir lange ueberlegt, ob ich den entsprechenden Blogpost bei Malte Welding direkt verlinken soll. Ich habe mich dagegen entschieden, aus zwei Gruenden.
Erstens, weil beim Aufruf des Artikels das dort eingebettete Video sofort loslaeuft, das anscheinend die Verbrennung von fuenf angeblichen Hexe(r)n in Kenia zeigt.
Zweitens, weil ich in den nunmehr zehn Jahren bei der Feuerwehr zwar schon einige Male mit dem Tod und auch der einen oder anderen gar nicht so appetitlichen Leiche konfrontiert war, ich aber die 2:11 Minuten nicht ganz ansehen wollte, weil die mich sonst vermutlich noch nachts beschaeftigt haetten.
Wer sich sicher ist, mit einem Video zurechtzukommen, in dem fuenf Menschen bei lebendigem Leib verbrannt werden, der findet es bei Malte Welding im Blogpost „Video einer Hexenverbrennung in Kenia“ vom 20. April 2009.
Weniger graphisch, aber dennoch abstossend auch ein Artikel des Guardian, in dem beschrieben wird, wie Kindern Naegel in die Koepfe getrieben werden. Und alles im Namen des Vaters, und des Sohnes…
(Bild cc-by-nc mightymightymatze)
Kein Nachhilfeunterricht noetig
Die Farce rund um Benedikt den Unfehlbaren und seine etwas seltsamen Priester habe ich nur am Rande verfolgt, wenn auch mit kaum zu verhehlenden Amusement. Besonders schmackhaft fand ich in dem Zusammenhang die Leserbriefe, die ich in den letzten Tagen in der AZ meiner Eltern lesen konnte, und die sich lustigerweise hauptsaechlich ueber das Merkel mokierten.
Ich weiss ja nicht, ob diese Affaere letztendlich schuld daran war, dass Obama unsere Bundesangie vom Thron des weltweit beliebtesten Politikers stossen konnte, aber es ist schon belustigend, wie viele Zeitungsleser der Ansicht sind, dass Frau Merkel als Kanzlerin eines saekularen Staates ja wohl keinerlei Einmischungsrecht in kirchliche Angelegenheiten habe.
„Jawoll“, bin ich versucht zu sagen, „unser Regensburger Kampfbischof Mixa haelt sich ja auch daran! Man muss sich als Staat und Kirche gegenseitig keinen Nachhilfeunterricht geben, das hat er ja erst die Tage selbst gesagt:“
“ [D]er Heilige Vater [benoetigt] keinen Nachhilfeunterricht der deutschen Regierungschefin.“
(Mixa wirft Merkel Fehlgriff vor)
Deswegen nun kommentarlos einige Beispiele fuer die hervorragende gegenseitige Nicht-Einmischung von Politik und Kirche, die mir aus den letzten Monaten noch im Gedaechtnis sind.
Der Augsburger Bischof Walter Mixa bezeichnete die geplante Erhöhung um zehn Euro monatlich für die ersten beiden Kinder als „Beleidigung und grobe Missachtung der Leistung von Familien für unsere Gesellschaft“. Der Anstieg sei völlig unzureichend, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten auch nur annähernd auszugleichen, sagte Mixa nach Angaben des Ordinariats.
(Kindergeld-Entlastungspaket, 15. Oktober 2008)Augsburgs Bischof Walter Mixa und die schwäbische Industrie- und Handelskammer warnen vor den negativen Auswirkungen eines „sozialschädlichen Neokapitalismus“ und einer „ausufernden Staatswirtschaft“.
(IHK und Bischof warnen vor Neokapitalismus)
Ganz klare Sache, oder?