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Daran kann man sich gewoehnen

Die letzten Tage war hier nichts zu lesen — das lag daran, dass ich in Berlin bei der 37,5ten Konferenz der Informatikfachschaften (KIF) war. Und Junge, hat sich diese Reise gelohnt.

Sozialistische Einheitsturnhalle

Der Campus der Informatiker der HU Berlin liegt zwar nicht wie der Rest der Uni in Berlin-Mitte, sondern in der WISTA bei Adlershof, knapp 19 Kilometer von Mitte entfernt. JWD quasi, genau wie die Unterbringung in der (sozialistisch bemalten) Hochschulsporthalle im benachbarten Altglienicke. Und der Bau zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Verglasung absichtlich nicht durchgehend, sondern mit Luecken ist, wodurch es im Gang erstens immer kalt ist und zweitens reinregnen kann. Man muss sich dran gewoehnen.

East Side Gallery

Dafuer war die Organisation prima: Der Mittwoch war komplett Kulturtag, inklusive wahlweise touristischer oder bauhistorischer Stadtfuehrung. Im KIF-Cafe gab es rund um die Uhr diverse klein-AKs, Lockpicking, Spiele und natuerlich das ewige Fruehstuecksbuffet mit jeder Menge Essen, Trinken, (in Blindverkostung bewertetem) Bier und Informatikerbrause a la Club Mate. Die hatte ich ja auf der FSA09 zum ersten Mal ausprobiert und war sehr unangenehm von dem eigenartigen Geschmack ueberrascht. Wenn man aber wegen ueber Tage hinweg mangelnden Schlafes auf staendige Koffeinzufuhr angewiesen ist und von Vita Cola genug hat, schmeckt einem irgendwann erstaunlicherweise auch Club Mate relativ gut. Man muss sich dran gewoehnen.

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Die Bierverkostung!

Das Highlight sind aber natuerlich die Arbeitskreise und die Leute, die man trifft. Wie auf jeder Konferenz finden natuerlich staendig wenigstens zwei fuer einen persoenlich interessante Arbeitskreise parallel statt und man muss sich fuer irgendetwas entscheiden, das sich hinterher dann als doch nicht so spannend herausstellt oder um zwei Stunden verschoben wurde. So bekommt man dann in erster Linie auch mal mit, wie der Hase an anderen Unis so laeuft, von der Veranstaltungsplanung ueber den Umgang mit Jobangeboten an Fachschaftsverteiler, Campusmanagementsysteme (a la HIS) bis zur Fachschaftskommunikation, und schon hier bekommt man ziemlich viel wertvollen Input, auf welche Ideen man anderswo gekommen ist.

Abschlussplenum, kurz nach 0600 Uhr

Besonders interessant sind aber die Workshops, die sich um Themen drehen, von denen man bislang nur wenig gesehen und gehoert hat — und auch diejenigen, die dann aus irgendeinem Grund gar nicht zum vorgesehenen Ziel fuehren, aus denen sich aber tiefgreifende Diskussionen entwickeln. Von Konstrukten wie dem Europaeischen Qualifikationsrahmen hatte ich beispielweise vorher noch gar nichts gewusst, und die vom zustaendigen AK aufgezeigten Problematiken sind gar nicht mal so ohne. Ich hoffe, dass ich einige ausgewaehlte AK-Themen in den naechsten Tagen mal ausfuehrlicher beschreiben kann — nachdem ich aber in den kommenden zwei Wochen parallel ein Seminarpaper, eine Anwendungsfach-Literaturkritik und einen Vortrag zu Urheberrecht ausarbeiten und daneben noch irgendwie an der O27-Party mitorgen soll, wird das ein wenig eng :->