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Minority Report statt Computermaus

Zugfahren ist fuer mich sowas wie Meditation: Eine halbe Stunde lang Augen und Ohren abschalten und vor sich hin traeumen. Gestern hatte ich noch den nerdigen interaktiven Tisch aus dem neuen Bond im Kopf und habe mir ueberlegt, wie man sowas selber basteln koennte. Im TU-Buero haben wir schon ein paar Mal mit einer Kombination aus Beamer, Wiimote und Infrarot-LED-Stift herumgespielt, das war aber alles nur maessig erfolgreich, und man braucht eben einen Stift. Praktischer waere natuerlich, wenn man das per Hand manipulieren koennte — im Prinzip muesste man nur die Projektionsflaeche komplett mit IR-Licht beleuchten und selbst Ringe aus hochreflektierender Folie an den Fingern tragen, die dann von der Wiimote erkannt werden koennten.

Das Einzige, was mir nicht so recht in den Kopf wollte: Wie erkennt man, ob man nun eine Aktion ausfuehrt („Klicken“, „Halten“) oder ob man gerade nur aktionslos die Hand an einen neuen Punkt auf der Benutzeroberflaeche bewegt? Generell, wie erkennt man die verschiedenen Ablaeufe? Gesten? Wobei die Handoberflaeche immer von der Wiimote gesehen koennen werden muss?

Zum Glueck beschaeftigen sich aber auch noch andere Leute mit dem Thema, die das nicht nur auf Zugfahrten ertraeumen, sondern auch in die Praxis umsetzen. Und das sieht fuer mich reichlich spannend aus:


g-speak overview 1828121108 from john underkoffler on Vimeo.

Stellt sich nur noch die Frage, wie lange es dauert, bis das sowohl preislich wie auch raeumlich wohnzimmertauglich wird — und wann man das mit Low-Budget-Hardware a la Wiimote nachbauen kann 😉

(via journerdism und engadget)

Zahlenvisualisierung deluxe

Nachdem Raimar schon den Windows-Bildschirmschoner bemaengelt, der auf unserem Mega-Visualisierer 2000[tm] zu sehen ist, weil Andy sein MSI Wind so komisch konfiguriert hat: Die Studenten waren gestern eine Stunde zu spaet dran, und in der Zeit hatten sich Andy und ich auf dem grossen Schirm ein paar Videos zur Visualisierung von Zahlen angesehen, weil wir doch so gerne etwas 1337es haetten, mit denen wir unsere Gaeste beeindrucken koennen.

Akamai hat 2006 einen Einblick in sein Proll-NOC gewaehrt und erklaert einem die wunderhuebschen riesigen Kontrollmonitore:

Und Andy war total begeistert von der kurzweiligen TED-Praesentation von Altmeister Hans Rosling, der 2006 auf lockerste Art verschiedene geniale Visualisierungen zur Weltgesundheit und -Einkommensverteilung praesentiert hat:

Stellt sich nun die Frage: Sollen wir von TU aus nochmal ein Medienpraktikum an der Uni ausschreiben, um mal ganz IS-maessig eine tolle Visualisierungssuite zu entwickeln, die die Echtzeitstatistiken der Server auswertet und Apple-glanz-und-Helvetica-maessig todschick auf unseren grossen Bildschirm wirft? 😉

Visualisierung sozialer Netzwerke

Wer sich fuer visuelle Medieninformatik-Basteleien interessiert, findet bei Benjamin eine Visualisierung seines studi**-Freundeskreises mit Clustering und bunt, wenngleich ich die mehr dekorative als praktische Farbgebung schon bemaengelt habe. Bisher war ich ja immer der Ansicht, der visualisierte Freundes- und Bekanntenkreis eines typischen Studenten saehe eher so aus wie die hochprofessionelle Grafik, die ich mittels modernster Methoden der elektronischen Bilderstellung angefertigt und oben eingefuegt habe. Aber man kann ja auch Kontakt mit Leuten pflegen, ohne sich von auf der Bar stehenden Maedels Alkoholika einfloessen zu lassen, so wie mir das gestern gegen meinen Willen geschehen ist. Zum Beispiel hat man auch am naechsten Tag kein Kopfweh, wenn man sowas weglaesst, und mit dem gesparten Geld kann man dann was fuer den Weltfrieden tun, z.B. oertlichen Neonazis eine Flasche Prosecco mit einem Laecheln und den Worten „Na dann Stoesschen, ihr braunen Tucken! Hahaha.“ auf den Lippen ueberreichen. Aber ich schweife ab.

Zum Weltfrieden kann man auch beitragen, indem man der heutigen Jugend ein Gegenprogramm zu Bushido bietet und ihnen beispielsweise Conny Francis vorspielt. Unter der Bedingung, dass sie es nie laut im Bus abspielen werden, falls es ihnen tatsaechlich gefaellt.

Usability vs. Design

Was haben wir doch intern ueber Redesigns und „vernuenftiges Layout“ diskutiert, wenn die Antwort doch eigentlich ganz pragmatisch ist: Es ist schei*egal, wie die Seite nun letztendlich aussieht — Hauptsache, sie gefaellt dem User insofern, dass er sie bedienen kann und ihm die Funktionen gefallen.


Benutzerfreundlichkeit vs. Kreatives Layout from Gerrit van Aaken on Vimeo.

(Aufzeichnung eines Vortrags von Gerrit van Aaken, dessen Website und vor allem Blog sowieso lesenswert sind — wenngleich nicht mehr so schick wie vor seinem Redesign)