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„Keine Maske, kein Mitleid“

(Beitragsbild: Allie_Caulfield, COVID-19 Protective Mask Paulaner am Nockherberg Munich, CC BY 2.0)

Seit 2019 gab es pandemiebedingt keinen Chaos Communication Congress mehr. Nachdem der Versuch 2022 mit Blick auf die Infektionslage im Spaetherbst abgesagt wurde, steht nun fest:

Das sorgt fuer Veraergerung auf Mastodon, die ich nachvollziehen kann. Wer sich ein teures Ticket ergattert hat, wird sich ggf. bei Husten und moeglicher Infektion ueberlegen, zuhause zu bleiben oder doch hinzugehen, merkt Leah an (gesamte Tootkette in einem Blogpost). Es gibt nicht wenige Menschen im Chaos, die aus gesundheitlichen oder anderen individuellen Gruenden Infektionen tunlichst vermeiden sollten. Und der Congress ist ohnehin quasi „traditionell” ein Ort, an dem nicht nur Geraete, Ideen und Informationen ausgetauscht werden, sondern auch Infektionskrankheiten.

Auf der anderen Seite habe ich Argumentationen gehoert, dass es fuer die organisierenden Menschen nicht umsetzbar sei, Luftfilter fuer 15000 Menschen und Masken und taegliche Tests umzusetzen. Die Argumentationslogik habe ich bislang etwa so verstanden: Die Goldloesung ist nicht machbar und vor allem nicht umsetzbar, deswegen machen wir gar nichts und verweisen auf die behoerdlichen Vorschriften – in denen steht, dass es keine Vorschriften gibt.

Ich habe in Anlehnung an den (von mir wirklich verhassten) Spruch „kein Backup, kein Mitleid“ an einer Stelle „kein Infektionsschutzkonzept, kein Mitleid“ drunterkommentiert. Das passt aber eigentlich nicht ganz, weil das zwei ganz verschiedene Systematiken sind. Und wenn man das aufdroeselt, ist man sehr schnell an des Pudels Kern – der bis zur Hackerethik des CCC und den etwas fragwuerdigen Fuessen der Hackerethik nach Levy zurueckgeht, auf der sie aufbaut.

„Kein Backup, kein Mitleid“ passt naemlich vielmehr konsequent auf ein Infektionsschutzkonzept, das zu 100% auf die Selbstverantwortung von Individuen aufbaut. Jede*r ist fuer die Sicherheit ihres Koerpers genauso verantwortlich wie fuer die Sicherheit ihrer Informationen. Wer das nicht machen moechte, kann das als individuelle Freiheit begreifen – darf sich dann aber nicht beklagen, wenn ein Schaden eintritt.

„Kein Infektionsschutzkonzept, kein Mitleid“ ist eine komplett andere Denkweise. Hier wuerde ein Kollektiv einen Rahmen schaffen, der Risiken zu verringern versucht. Das schliesst die individuelle Verantwortung keineswegs aus. Es verlagert aber einen Teil der Verantwortung vom Individuum auf alle Anwesenden. Und nur der Vollstaendigkeit halber sei erwaehnt, dass meine Datensicherungsmassnahmen natuerlich keineswegs dadurch beeintraechtigt werden, wenn sich meine Geraete in der Gegenwart von tausenden anderen Geraeten befinden, deren Eigentuemer*innen es als ihre individuelle Freiheit betrachten, keine Schutzmassnahmen anzuwenden.

Das ist ein klassischer Konflikt der Hackerethik, den ich spaetestens seit 2016 durch den nach wie vor empfehlenswerten Vortrag „Programming is forgetting: Towards a New Hacker Ethic“ von Allison Parrish auch endlich formulieren kann: Ich kann sowohl die CCC-Ethik wie auch die Levy-Ethik als sehr individualistische, fast schon libertaere Freiheitsrechte interpretieren, oder aber als kollektivistische Aufforderung, gemeinsam eine Welt herzustellen, die sich einem Ideal annaehert. Und leider sind beide Ethiken in ihren Formulierungen naeher an der individuell-libertaeren Lesart. So wundert es auch keinesfalls, dass beide Stroemungen seit jeher in der Szene vertreten sind.

Es lohnt sich wirklich, den Vortrag von Parrish anzusehen oder wenigstens das Transkript zu lesen. Man kann naemlich direkt die klassische Levy-basierte Hackerethik auf den Congress umschreiben – oder eben Parrishs als Fragen vorgestellte Vorschlaege fuer eine Neuformulierung: „Der Zugang zum Congress sollte unbegrenzt und vollstaendig sein“ vs. „wer kann am Congress teilhaben? Wen lasse ich aus? Wie ermögliche oder verhindere ich Zugang?“. „Beurteile einen Hacker nach dem, was er tut, und nicht nach ueblichen Kriterien wie Aussehen, Alter, Herkunft, Spezies, Geschlecht oder gesellschaftliche Stellung“ vs. „Welche Art von Community habe ich als Modell? Welche Community lade ich durch meine Handlungen ein? Wie bilde ich meine Werte in dem ab, was ich mache?“

Ganz besonders moechte ich aber auf den Punkt „Misstraue Autoritaeten – foerdere Dezentralisierung“ eingehen. Parrish fragt hierzu: „Welche Machtsysteme errichte ich durch das, was ich mache? Auf welcher Art von Support verlasse ich mich? Wie unterstützt das, was ich mache, andere Menschen?“

In der Diskussion habe ich naemlich nun mehrfach als Argument gehoert, dass schon bisherige Regeln schwer umsetzbar seien – beispielsweise Rauchverbot oder Fotopolicy. Grundsatz bei Chaosveranstaltungen ist ja, dass Anwesende grundsaetzlich nicht fotografiert werden sollen, wenn sie damit nicht ausdruecklich einverstanden sind. Das geht ueber die gesetzlichen Regelungen weit hinaus. Und auch sonst werden diverseste gesetzliche Regelungen im Chaos und auf den Veranstaltungen durchaus locker ausgelegt.

Ich finde das gerade wirklich enorm faszinierend: Einerseits schafft man sich Freiraeume durch selbst geschaffene Regeln und Wertbilder, die nicht mit denen der Mehrheitsgesellschaft und der allgemeinen gesetzlichen Lage uebereinstimmen. Andererseits wirkte es in der Mastodon-Diskussion immer wieder so, als sei die einzige Moeglichkeit eines Infektionsschutzkonzepts, mit Vorschriften und Pflichten zu arbeiten, die dann auch durch Autoritaetssysteme durchgesetzt werden muessen.

Leah verwies auf Mastodon auf diese Informationsseite der Kiwipycon, die den Umgang mit Infektionsschutz von einem individuellen Selbstschutz hin zu einem Ziel gemeinschaftlicher Anstrengung verlagert. Alleine schon die explizite Normierung des Ziels, Infektionen bei der Veranstaltung minimieren zu wollen, halte ich fuer unglaublich wertvoll. Der Text hebt hervor, dass diese Infektionsminimierung nicht alleine eine individuelle Massnahme ist, sondern insbesondere als Gruppenanstrengung umsetzbar ist – es geht nicht vorwiegend um den Schutz der Einzelnen, die sich selber ueberlegen kann, ob sie das will oder nicht, sondern je gemeinschaftlicher das passiert, desto besser werden alle geschuetzt. Es wird klar, dass die Veranstaltung ebenso dazu beitragen wird und stellt dar, welche Unterstuetzung sie dazu leistet (Bereitstellung kostenloser Antigen-Schnelltests und guter FFP-Masken). Einige Mastodon-Diskussionsteilnehmende haben sich sogleich (und immer wieder wiederholt) daran aufgehangen, dass die Kiwipycon das Tragen der Masken zur Pflicht macht – was die Congress-Orga offenbar nicht will. Sie scheinen dabei aber den wichtigeren Punkt zu uebersehen: Allein schon diese Zielnormierung und die Klarstellung, welchen Beitrag der Orga Teilnehmende erwarten koennen, schafft viel mehr Klarheit. Selbst wenn man die zu erwartenden Massnahmen ausdruecklich nicht als Vorschrift sieht, die auch noetigenfalls mit Machtwerkzeug durchgesetzt werden (muessen), spricht solch eine Darstellung eine voellig andere Sprache als „wir halten uns an die Vorschriften, die Vorschriften schreiben nix vor, y’all fight for yourselves“.

Diese Diskussion war sicherlich nicht die letzte, bei der das beschriebene Spannungsfeld sichtbar wird. Ich halte es fuer wichtig, viel haeufiger darauf zu schauen. Allein schon um die immer wieder mitschwingenden Annahmen zu dekonstruieren. Und uns aber auch zu ueberlegen, welche Wertemodelle wir eigentlich mitbringen und an welchen Stellen die clashen. Denn wenn wir als Szene mehr wollen als nur ab und zu bunte Lichter aufzubauen und berauschende Substanzen zu uns zu nehmen, wenn wir wirklich auch gesellschaftliche Visionen ueber diese Schutzraeume hinaus gestalten wollen, muessen wir uns ueber das genaue Ziel zwar nicht einig sein. Wir sollten aber in der Lage sein, zu erkennen, wo Ziele inkompatibel sind – und welche Fragen nach Parrish wir uns bislang noch zu wenig gestellt haben.

cccamp23: Neuanfang mit leichtem Stolpern

(titelbild: Korrupt, Chaos-communication-camp-2023-lichtinstallation, CC BY-SA 4.0)

Gestern mittag ging fuer mich nach 10 Tagen auf dem Acker das Chaos Communication Camp 2023 vorbei. Am Samstag wollte ich noch gar nicht, dass dieser utopische Eskapismus aufhoert, denn es gibt ja so viel zu sehen, und ich erinnere mich noch, wie traurig ich 2015 und 2019 war, als es vorbei war. Nach zwei Tagen Abbau war ich dann aber doch wieder ganz froh, nicht jeden Abend eine dicke Staubschicht abzuwaschen 😀

Und weil mir irgendwann beim Durchscrollen des Hashtags auf Mastodon auffiel, dass ich quasi nur einen Blogpost zum Camp fand, dachte ich, ich fass mir mal an die eigene Nase und schreib meine Erfahrungen auf. So wie frueher.

Felix Dreissig, Chaos Communication Camp 2023 01, CC BY 4.0

Erkenntnis 1: Ich habe das gebraucht. Und wie ich das gebraucht hatte. Die GPN 2022 war ansonsten die einzige Chaosveranstaltung, die ich seit Pandemiebeginn vollständig besucht hatte, und die tat schon gut. Aber als ich an Tag -2 ankam und ueber das Gelaende ging, war das so ein seltsam-nostalgisches Gefuehl, an einen vertrauten Ort zu kommen (ich versuche das Wort „zuhause“ zu vermeiden, obwohl es das erste Wort war, das mir bei der Ankunft in den Sinn kam), dass es mich zeitweise wirklich ueberwaeltigt hat. Ich habe Menschen teilweise zum ersten Mal seit 2019 wiedergetroffen. Es gab so viele Installationen, die Spieltrieb und Schoenheit vereint haben. Und da sind wir noch nicht einmal bei den vielen Gespraechen, Beitraegen und zufaelligen Begegnungen, die zum intensiven Denken anregen, wie wir unsere Welt umgestalten koennen.

Vielen anderen ging das ihren Beschreibungen nach auch so. Eine gewisse Rueckkehr zur Normalitaet. Und gleichzeitig merkte man den ganzen Strukturen, die so ein Camp ueberhaupt erst ermoeglichen, an, dass es seit dem letzten Camp genau einen – vorpandemischen – Congress gab, bei dem die Teams sich einspielen, abstimmen, weiterentwickeln konnten. Vieles hakelte immer wieder, und vor allem bei den spaeteren Veranstaltungstagen funktionierten manche Dinge nicht mehr so gut. Am letzten Abend traf ich eine improvisierte Absperrung bei den Toiletten und jemandem aus einem zentralen Team an, und wir machten eine improvisierte Baendchenkontrollschicht an der Toilette, waehrend ich mir die Lage erklaeren liess. Insbesondere bei den spaeteren Tagen war es offenbar schwer, ueberhaupt noch Engel fuer manche Schichten zu finden. An manchen Stellen sah es zudem so aus, als rumple es bei der Koordination etwas. Die eine Stelle wusste nicht, was die andere machte, manches ging per Stille-Post-Prinzip verloren, und ich muss ehrlich zugeben, ich hatte eine gewisse Faszination bei der Beobachtung, dass es teilweise so aussah, als seien quasi-buerokratische Dienstwege nachgebildet worden, ohne z.B. das Prinzip der Fayolschen Bruecke einbezogen zu haben. Diese Bruecke sei aber anderenorts wieder eingezogen worden, indem sich Engel untereinander quasi-syndikalistisch selber organisiert und Dinge optimiert haetten. Eigentlich ja so, wie man das haben wollen wuerde. Und waehrend wir da sassen, gab es mehrere Versuche, die Absperrung beim Klo wieder zu errichten, weil irgendwerhatgesagt, etc pp.

Das ist gar kein Vorwurf, nur eine Beobachtung. Der sich auch die Beobachtung anschliesst, dass ich mehrmals von Leuten erzaehlt bekam, dass sie dieses Mal einfach nur das Camp erleben wollen wuerden. Was auch bei jeder einzelnen Person voll nachvollziehbar und auch begruendbar war: Die hatten sich ja alle bereits bei vielen solchen Veranstaltungen eingebracht und richtig umfangreich Dinge gewuppt – kann man ihnen nicht uebelnehmen, dass sich dieses Mal ausnahmsweise nicht mehr in dem Umfang einbringen. In der Summe hiess das halt, dass die eingerosteten Ablaeufe jetzt mit dem Wegfall erfahrener Leute kombiniert wurden, und da waren wir nun.

Das Linked Open Data Village, nachts, irgendwann

Ich muss mich da offen gestanden auch an die eigene Nase fassen. Offiziell habe ich auch nur zwei Stunden geengelt und lebenden Leitkegel gespielt – die restliche Zeit ging fuer die Organisation des Village drauf, wo ich aehnliche Effekte mit der Umverteilung der anstehenden Arbeit beobachtete. Ich habe keine Feldkabel gezogen, war nicht Teil des A-Teams, und entgegen meiner grossmaeuligen Ankuendigungen konnte ich auch nicht (viel) im LOC aushelfen, weil das Village zu viel Zeit gefressen hat. Meine grosse Hoffnung ist, dass das jetzt ein einmaliger Effekt nach … *gestikuliert umfassend* … war und sich das zu den folgenden grossen Events wieder einpendelt.

Vielleicht hat das tatsaechlich auch mit der sonst so viel beschworenen Dezentralisierung zu tun. Noch so ne Erkenntnis: Twitter/X ist fuer mich jetzt durch. Das war ein schleichender Prozess seit der Uebernahme durch Elmo. Die Dark-Timeline ist seit Sommer 2022 eh langsam eingeschlafen, die Uebernahme durch den Emerald Idiot hat das beschleunigt, und in den letzten Monaten hatte ich immer weniger Lust auf Twitter. Mastodon fuehlt sich an vielen Stellen immer noch rumpelig an, aber weil Xitter so seltsam wurde, habe ich dort nun spaetestens auf dem Camp aufgehoert, haendisch crosszuposten und ich habe auch den Hashtag dort kaum verfolgt. Andererseits heisst das auch, dass die gemeinsame Infoquelle fuer vieles rund ums Camp nun weggefallen war – die zum Beispiel ueber fehlende Engelschichten informiert haette. Und viele, die ich kenne, haben sich eh wegen *gestikuliert nochmals allumfassend* von Social Media insgesamt verabschiedet, sind nun also auch nicht auf Masto. Dazu kam die Dezentralisierung beim Camp selbst. Keine so richtig zentralen Zirkuszelte mehr fuer das „offizielle“ Programm, viele Villages, die Programm betreiben, Rumpelbuehnen are real. Was aber auch heisst: Wenn zu viel der Energie in die dezentralen Villages laeuft (und die auch die Probleme haben, noch die noetigen Ressourcen aufzubringen), hakt’s bei den zentralen Diensten. Aus Alien-Observer-Perspektive auch wieder spannend.

Abbau. Wehmut. Scheisse viel zu tun.

Letzte Erkenntnis : Ich hatte 2019 gar nicht uebers Camp geschrieben. Derweil wir mal eben nebenbei einen Proof of Concept fuer ein community-basiertes, Freie-Software-basiertes Bikesharing dort ausgerollt und praktisch getestet hatten (hier weiter unten beschrieben) und dort unzaehliges Feedback und vor allem viele direkte Beitraege der vielen neugierigen Menschen einsammeln konnten. Im Nachhinein ziemlich klar: Ich steckte im Sommer 2019 bereits psychisch ziemlich in der Scheisse, ausgeloest durch Ziel- und Wertekonflikte und unmittelbarer Fuehrungskultur beim damaligen Broetchengeber. Wahrhaben wollte ich das damals wohl noch nicht so recht. Zeit, wieder mit diesem Blogging anzufangen. Die Energie vom Camp kommt da nur recht. Und ich ueberlege mir schon einmal, wo und wie ich zu weiteren solchen Veranstaltungen beitragen kann.

Weil, ja, ich habe das gebraucht. Und ich hatte den Eindruck, viele andere auch. Der Vorwurf von 2015 von der angeblichen Gentrifizierung der Hacker*innenszene ist immer noch diskutierenswert. Ich sehe den Ausweg aber nicht darin, sich stattdessen den Strukturen anzubiedern, die derzeit im groesseren System die Macht zu haben. Korrupt schreibt, er habe die Stimmung insgesamt als ein wenig zorniger empfunden. Das kann ein guter Anfang sein.

All your Gesundheitsakten, vorher

Auf dem 35c3 gab es einen recht sueffisanten Vortrag, wie die Gesundheits-App Vivy aufgemacht und alle dort versammelten Sicherheitsluecken vorgefuehrt wurden.

Ich habe mich zu Studienzeiten recht viel mit widerspenstigen Mediziner*innen herumgetrieben, die mittlerweile im Berufsleben angekommen sind (witzigerweise vorwiegend in der [Unfall/Notfall]chirurgie), und die auch die Congress-Talks ansehen, egal ob vor Ort oder die Aufzeichnungen. Der Vivy-Vortrag hat mindestens eine Person aus dem Umfeld recht zornig gemacht, weil hier sehr viel Augenmerk darauf gelegt wird, wie IT-Sicherheit „sein muesste“, ohne aber den Status Quo zu beruecksichtigen. Auf Nachfrage hier der Aufschrieb, warum.

Du hast vorgestern mit den Augen gerollt, als es um den Vivy-Vortrag auf dem Congress ging. Was siehst du da als Aerzt*in, was dich bei so einem Vortrag mit den Schultern zucken laesst?

Klar, bin ich einigermaßen entsetzt auf welchem Niveau sich hier die Anbieter bewegen. Wenn ich auch nicht viel erwartet hätte, so kann ich da ja fast nur Bosheit unterstellen. Wenn mir mein Fahrradhändler zu meinem neuen Custombike eine Spiralschloss aufschwätzen wollte, würde ich mir auch verarscht vorkommen.

Aber?

Aber du musst dir auch mal vor Augen halten, wo wir momentan stehen. Aktuell führt mein einziger Weg zu medizinischen Informationen über das mir unbekannte Patient selbst; das ich vielleicht jetzt gleich operieren soll. Aus Datenschutzperspektive natürlich optimal, führt aber im Normalfall zu unvollständigen und nicht selten zu falschen Informationen. Standardsituation: „Haben sie irgendwelche Erkrankungen?“ – „Nein.“ – „Nehmen sie regelmäßig Medikamente?“ – „Ja, jede Menge. Aber die kann ich nicht alle auswendig. Morgens nehme ich immer so einen gelbe und eine ganz kleine weiße Tablette.“ – „…“

Das klingt jetzt aber nicht nach dem typischen Congresspublikum, oder? Oder Bleeding-Edge-Smartphonenutzer*innen?

Der Normalfall ist ja nicht, dass gesunde 20–30Jährige mit Smartphone samt überschaubarer medizinischer Vorgeschichte daherkommen, sondern dein/e ältere/r multipel vorerkrankte/r Oma/Opa. Und was mache ich wenn es dement, bewusstlos oder ein Kind ist? Für den Fall, dass ich das Hausarzt ermitteln kann – aktuell zentraler Datenserver und -hub – kann ich es natürlich kontaktieren; Montag bis Freitag zwischen 08:30 und 12:00 Uhr. Und das faxt (!) mir dann hoffentlich die relevanten Unterlagen. Das ist momentan die einzige (offizielle) Datenübermittlung zwischen medizinischem Personal. Btw: Wie authentifiziere ich mich eigentlich am Telefon? Das hat witzigerweise bisher noch niemanden interessiert.

Wie laeuft denn das sonst normalerweise im Gesundheitswesen, wenn es um Datenhaltung und -uebertragung geht?

Das mit den Medikamenten macht mich übrigens am allergrantigsten. Im Optimalfall hat das Patient einen – mehr oder weniger aktuellen, aber immerhin inzwischen standardisierten – ausgedruckten Medikamentenplan dabei, auch über einen handgeschriebenen Zettel freu ich mich schon, aber meistens kramt der Mensch in seinem Kopf. Und was mache ich damit? Ich tippe die Liste in unser Patientenmanagementsystem, damit es die Pflegekraft auf Station dann handschriftlich in das papierene [System] (= Dokumentation„system“ während des stationären Aufenthaltes) übermittelt, wo es dann Woche für Woche neu übertragen wird, bis ich das Patient entlasse und dann wiederum alles in den Entlassbrief abtippe. Wenn bei dieser Art von Datenübertragung KEIN Fehler passiert, ist das reine Glückssache.
Da kann ich mich nur schwer mit dem Gedanken anfreunden, ALLES sei besser als DAS. Hier geht es nicht um hypothetische soziale Gefahren sondern ganz konkrete medizinische.
Zum Beispiel eben darum, wie Patient IM KRANKENHAUS an die RICHTIGEN Medikamente in der RICHTIGEN Dosierung kommt. Und das regelhaft.
Achso, frohes neues Jahr übrigens. 2019!!!11

Was mich im Zusammenhang mit dem Vivy-Votrag noch mit den Augen rollen lässt ist die Aussage „Die sichere spezifizierte Akte wird niemand nutzen.“, weil das mit der elektronischen Gesundheitskarte zu umständlich sei. Dazu kann ich dann nur sagen: Selbst schuld. Meiner Meinung nach wäre es völlig ausreichend wenn es ENDLICH ein sichere Lösung zum Informationsaustausch mit der gematik gäbe. Vor allem weil wir alle jetzt schon die Karte haben! Wer es weniger umständlich möchte, der nimmt halt Abstriche bei der Sicherheit in Kauf. Ist doch dann selbst gewählt.

Ist das jetzt die Medizin-Variante des beliebten Nerdspruchs „Kein Backup? Kein Mitleid!“?

Kurz gesagt: Ja.

Wo ich schon gar nicht mehr mit den Augen rollen kann, ist bei der Frage, warum wir bei der gematik seit 2 Jahren auf dem Niveau der Versichertenstammdaten festhängen. https://www.gematik.de/telematikinfrastruktur
https://www.gematik.de/ausblick/roadmap
Dabei bietet die Idee dahinter alles, was ich mir als „LeistungserbringerIn“ wünsche.
Kann man nicht daran weiterarbeiten statt irgendwelche fancy Apps zu unterstützen?
Wer sich übrigens dafür interessiert:
https://fachportal.gematik.de/

Okay, das heisst, der Jetzt-Zustand ist einfach Kommunikation per Fax… Telefon… abschreiben? Oder noch was schlimmeres?

Innerhalb eines Krankenhauses oder einer Praxis gibt es ein Patientenmanagementsystem, wo jeder für sich Daten sammelt. (Der Nutzer loggt sich hier übrigens mit seinem standardisierten Nutzernamen und seinem Wunschpasswort – meist ohne jegliche Anforderung bezüglich der Stärke – ein.)
Immerhin eine dezentrale Lösung. Leider sind diese Systeme weder vernetzt noch vernetzbar, da völlig inkompatibel, weil nicht standardisiert. Wie wird also übertragen? Ausdruck, Scan, Ausdruck, Fax, Scan, Ausdruck… die Qualität kannst du dir vorstellen. Aber hey, ganz hinterm Mond leben ÄrztInnen auch nicht; es gibt ja noch Whatsapp…

Funfact, ich arbeite in einem Klinikverbund, indem die einzelnen Kliniken immerhin schonmal die selbe Software verwenden. Bisher jedoch jeder für sich auf einer eigenen Datenbank; das heißt, dass ich bisher nich mal auf Daten meines eigenen Klinikverbundes zugreifen konnte. Die Datenbanken werden 2019 jetzt endlich zusammengeführt… haben sie gesagt… In Wirklichkeit wurden alle Kliniken auf die Datenbank der größten geschalten. Mit der Konsequenz, dass zum Jahreswechsel die Patientenakten der bisher von mir Behandelten leer waren. Eine Zusammenführung ging nämlich nicht, da die einzelnen Kliniken random Patienten- und Fall-IDs in ihren Datenbanken vergeben haben. Natürlich sind die ganzen alten Daten nicht verloren. Ich kann mich während einer Frist auch noch in das alte System einloggen. Und irgendwann wird es mal ein Archiv geben, das in die Patientenakte eingebunden wird, wo zumindest die exportierbaren (?) Informationen liegen werden. Ich vermute ja als Bilddatei :-p

35c3

Ich sitze gerade im Zug zurueck nach Ulm, nach 20 spannenden Tagen in Berlin und Leipzig. Der 35. Chaos Communication Congress ist – wieder mal viel zu schnell – zu Ende gegangen, und im zweiten Jahr Leipzig konnte unser Cluster Orbit gemeinsames Habitat von Jugend hackt, Wikimedia Deutschland, Open Knowledge Foundation Deutschland, mediale pfade, Verschwoerhaus und Verstehbahnhof nochmal eine ordentliche Schippe mehr drauflegen.

So haben wir mal eben die Flaeche unserer WG auf ueber 800 m² etwa verdoppelt, den Technikaufwand fuer unsere Buehne im Esszimmer ordentlich hochgefahren, einen Dome als Kinderzimmer fuer die U18-Teilnehmis aufgebaut bekommen, und konnten uns den gesamten Congress lang (und auch schon waehrend der Aufbauphase) mit einer ganz soliden Kueche selber versorgen. Irgendwie eine absurde Vorstellung, wenn ich mir vor Augen halte, dass ich mich erst vier Jahre zuvor das erste Mal ueberhaupt erst nach viel Zoegern und Zuspruch auf einen Congress getraut hatte.

Diese Professionalisierung trifft irgendwie auch das diffuse Gefuehl, das seit gestern in diversen Twitterthreads herumwabert. Nein, es ist nicht mehr alles Chaos und unordentlich. Nein, man kann beim besten Willen nicht alles auf dem Congress sehen, erleben, mitmachen. Aber die (von manchen bemaengelte) Professionalisierung ruehrt auch daher, dass mittlerweile richtig gute Werkzeuge entstanden sind, die das alles moeglich machen, und dass notwendiges Wissen und notwendige Fertigkeiten mittlerweile in einer viel groesseren Breite anzutreffen sind. Maxi konnte mal eben ein Pretalx aufsetzen, um die Planung der 37,5 Stunden(!) eigenen Programms bei uns nicht mehr ueber Spreadsheets machen zu muessen. Was dort herausfaellt, kann dann relativ schmerzfrei vor der Tuere auf einem Info-Beamer gezeigt werden, und die aufgezeichneten Vortraege laufen ruck zuck in das CDN auf media.ccc.de.

Denn, das ist ja vollkommen klar: Moeglichst alles was an Input bei uns laeuft, soll ja auch gestreamt und fuer die Nachwelt erhalten werden. Nicht weil man’s muss, oder weil man’s soll – sondern weil es geht. Und weil das Verschwoerhaus die Ausstattung dafuer hat und Maxi sich in die Technik dahinter hineingefuchst hatte, plus krasser Zusatzhardware von mediale pfade fuer das Hebocon-Finale beim Junghackertag.

Selbstverstaendlich werden Wissen und Fertigkeiten auch weitergegeben – es gab mehrere Technikschulungen fuer alle Engel, die fuer Streaming und Aufzeichnung die Kamera fuehrten, oder Bild und Ton mischten. Damit eben nicht alles z.B. an Maxi haengen muss, und damit wir eine Experimentierwiese fuer alle werden koennen, die sich noch nicht trauen, an den „grossen“ Buehnen zu heralden, Videoengeln und dergleichen mehr.

Eskalationspotenzial ist derweil natuerlich immer noch vorhanden: Vortragsraum und Meeting-Flaeche waren haufig mehr nachgefragt als wir Platz hatten, und spaetabends bei der Getraenkeprobe kam ploetzlich der Vorschlag auf, ob das Uebersetzungs-Team nicht im kommenden Jahr die Vortraege nicht auch ins Englische uebersetzen solle – quasi als Einsteigerprogramm fuer die UebersetzerInnen aus dem c3lingo-Team. Warum nicht. Weil’s geht.

Und das ist auch der Punkt, der mir am sympathischsten an dieser Entwicklung ist. Wissen, wie man so etwas gut machen kann, verteilt sich ueber die klassische Congress-Orga hinaus in die Breite. Es gibt immer noch unheimlich viele Dinge (vor allem beim Aufbau), die nur funktionieren, wenn man weiss welche Einzelperson aus „der Orga™“ eventuell als einzige im Kopf (und nur da) haben koennte, wie man eine bestimmte Sache loest. Aber vieles laeuft einfach, und erlaubt es, waehrend der Veranstaltung eine Abstraktionsschicht hoeher zu gehen und sich um ganz andere Dinge zu kuemmern.

Beispielsweise, die Medienpraesenz zu nutzen, um politische Botschaften zu platzieren. Wikimedia hatte dieses Jahr die Datenpumpe als anfassbare Metapher dabei – denn nachdem manche Deppen Daten als „das neue Oel“ bezeichnet haben, muss die Botschaft natuerlich lauten, dass Daten vielmehr so etwas wie Wasser sind. Insbesondere gehoeren sie nicht monopolisiert und privatwirtschaftlichen Interessen untergeordnet, anstatt dem Gemeinwohl zu dienen. Anscheinend funktionierte das auch ganz gut – einzelne Pressemenschen waren ganz erleichtert, mal einen anderen visuellen Aufhaenger festhalten zu koennen als „schon wieder diese Rakete“.

Vielleicht ist das meiner etwas seltsamen Doppelrolle zwischen Datenaktivist und Verwaltungsmitarbeiter geschuldet, aber ich mag auch die damit verbunde Aufforderung, dass die Menschen auf dem Congress sich nicht nur als Zaungaeste der Gesellschaft sehen sollen, die sich – wie man das bei Nerds bisweilen gerne macht – vorrangig ueber die vollkommene Ahnungslosigkeit von Verwaltung und natuerlich Den Politikern™ bei dem ganzen Digitalisierungsgeloet lustig machen. Wer Aenderungen des Status Quo mitgestalten und nicht nur vom Spielfeldrand beobachten moechte, handelt selbstverstaendlich politisch und kann sich nicht hinter der absurden Fiktion verstecken, dass Hacken irgendwie unpolitisch sein koenne. Das anzuerkennen ist der erste Schritt, und das hat dieses Jahr glaube ich recht gut bei vielen Menschen auf dem Congress funktioniert. Jetzt geht’s drum, das in die Breite und in die Linie nach draussen zu tragen. Ich glaube, das koennte was werden.


Lieber Clever als Smart: Civic Tech fuer Menschen

Drei (plus x) Lese- und Ansehempfehlungen, die mir gestern nach und nach in den Twitterfeed gepurzelt sind und ebenfalls zur Frage passen, wie Civic Tech weitergesponnen werden kann.

Erstens das Boston Smart City Playbook, das schon gleich mit einem Kracher anfaengt:

The age of the “Smart City” is upon us!

It’s just that, we don’t really know what that means. Or, at least, not yet.

So far, every “Smart City” pilot project that we’ve undertaken here in Boston has ended with a glossy presentation, and a collective shrug. Nobody’s really known what to do next, or how the technology and data might lead to new or improved services.

Es folgt ein Rant ueber Vertriebsdrohnen von „Smart City“-Verkaufsbueros, eine Rueckbesinnung auf die Menschen, um die’s gehen soll, dass es nicht noch eine Plattform braucht (!!! zefix!!!), und dass im Zweifel eine „Clevere“ Stadt besser ist als eine „Smarte“: Mit einem Prototypen, einer intelligenten Strassenlaterne. Kleinen Spielplaetzen, die spaeter vielleicht hochskaliert werden, wenn sie sich bewaehren. Anstelle von Alles-oder-nichts-Megaprojekten.

Zweitens The Engine Room’s Advent Calendar mit einem Lesetipp fuer jeden Tag. Beispielsweise, dass „Startup-Kultur“ eine denkbar depperte Denkweise und Rahmenbedingung fuer gesellschaftsveraendernde Projekte ist. Dass „Innovation“ vollkommen ueberbewertet ist und „Wartung und Unterhalt“ eigentlich die wichtigeren Buzzwords sein sollten. Oder dass im Westen nach wie vor nicht-wohlhabende nicht-weisse Nicht-Akademikerinnen (hier: spezifisches Femininum) vergleichsweise wenig von Civic Tech haben.

Um Ausschluesse geht es – drittens – auch in Programming is Forgetting: Towards a New Hacker Ethic. Der etwas mehr als 20minuetige Vortrag (siehe oben) ist hier komplett transkribiert und lohnt sich zu lesen, gerne auch haeppchenweise. Am Beispiel einer Anekdote um die juengst mit der Presidential Medal of Freedom ausgezeichneten Margaret Hamilton zerlegt Allison Parrish Stueck fuer Stueck die „Hackerethik“, wie sie Steven Levy 1984 in seinem Buch “Hackers” dargestellt hatte. Nach einem Exkurs ueber soziale Kontexte stellt sie den urspruenglichen Lemmas jeweils eine Frage gegenueber. Und ich finde sie grossartig:

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(danke @lorz und @mjays fuer die Links. Ich weiss leider nicht mehr, von wem ich den Vortrag retweeted bekam.)

Exzellenzinitiative: cccamp15

Ich war auf meinem allerersten Chaos Communication Camp. Und so wie viele andere muss ich nach meiner Rueckkehr erst einmal drauf klarkommen, nicht mehr in Mildenberg auf dem staubigen Ziegeleiparkgelaende zwischen leuchtendem Datenklo und BER-Partyarea unterm Tarp zu schlafen.

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Wir Ulmer hatten uns eine „etwas“ kompliziertere Anreise ausgesucht. Zusammen mit einem SG20-Zelt fuer das Open-Data-Village waren wir ueber 12 Stunden in Nahverkehrszuegen unterwegs und mussten teilweise innert fuenf Minuten mit 75 kg Zelt den Anschluss schaffen. Durch ICE-Tueren haetten wir naemlich die 2 Meter langen Stangentaschen nicht um die Ecke bugsiert bekommen 😉

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Das Open-Data-Village war wirklich „das beste Village“ – eine gute Mischung aus Leuten, leicht versteckt neben Tor 2, aber 40 Meter weiter direkt die grosse Buehne mit Bar des BER-Villages. Wenn man wollte, konnte man abends innert einer Minute mitten im Partytrubel sein, Landesverraetern den Hut klauen, die Hamburger eine Seitenstrasse weiter besuchen – oder man sass einfach im Village, erfreute sich an der Tatsache, dass man das jetzt theoretisch sofort machen koennte, wenn man wollte, und hoerte stattdessen lieber Open-Data-Musikneukompositionen zu. Die haben’s dann sogar in die Lightning Talks geschafft 🙂 (Video, ab 1:29:20)

The Open Data song by @malackate at #cccamp2015. With @johl and @sneakatdatavibe

Ein von jennifer gergen (@palebluejen) gepostetes Video am

Ansonsten war das vor Allem: Eine Woche Urlaub, mit Ausfluegen an die Stichseen um den Ziegeleipark, neugierigem Herumwandern zwischen den anderen Villages, dem Wiedertreffen alter Bekannter und dem Neu-kennenlernen verschiedenster neuer Leute. Und vor allem in der Aufbauphase und noch beinahe bis zum letzten Tag konnte man irgendwo irgendetwas zu Bestaunen finden, was man zuvor noch nicht gesehen hatte. wpid-wp-1440074944748.jpeg Weil herumwandern, Leute treffen und Baden gehen alleine zu sehr Nur-Urlaub waere, musste natuerlich ein Projekt her, und ich habe mich (natuerlich) nicht an der vordergruendigen vollstaendigen Sinnlosigkeit des Unterfangens gestoert. Leiwandville und Amateur Radio Village hatten gleich mehrere Feldvermittlungsstellen dabei, also liess ich mir fuer Mittwoch von @akrey meine Fernmeldekiste mit 800-Meter-Feldkabelspule, einer Feldvermittlung und zwei FF54 nach Mildenberg bringen – danke nochmal dafuer! wpid-wp-1440074965847.jpeg wpid-wp-1440074978506.jpeg wpid-wp-1440074995200.jpegLetztlich haben wir zusammen mit anderen Villages wohl so um die vier Kilometer Kabel kreuz und quer durch’s Camp verlegt. Weil die Zehnervermittlung im Leiwandville auch einen Amtszusatz hatte, der ans POC angeschlossen war, konnte man also mit dem Ackerschnacker auf dem Aussichtsturm die Vermittlung rufen und sich mit einem beliebigen DECT verbinden lassen – und wenn daraufhin das testweise verlangte DECT in der eigenen Hosentasche rappelte, konnten einige das gar nicht so recht fassen 😀 Umgekehrt ging das natuerlich auch: Einfach 3353 („FELD“) anrufen und sich mit dem „Bamt“ verbinden lassen kam wohl haeufiger vor. Dass das Interesse so gross werden wuerde, dass DL30C und Sja gleich mehrere Workshops an den verschiedenen Vermittlungsplaetzen anbieten wuerde, und es die Aktion sogar in einen FM4-Artikel schaffen wuerde, haette ich vorher auch nicht gedacht 😉

Ingroup, Outgroup

Auf dem Weg zum Camp fiel mir ein Artikel in die Timeline, in dem argumentiert wurde, die Hackerkultur sei gentrifiziert worden – Mainstream quasi, das Label hip, und die Traeger_innen wohlhabend. Deswegen fand ich auch… interessant, dass Julia Reda das Camp damit in Verbindung brachte:

Wenngleich der Originalartikel mittlerweile Widerspruch erfahren hat, machte mich das nachdenklich. Waehrend die CCC-Veranstaltungen immer breiter, immer inklusiver zu werden scheinen, fehlen mir da noch eine ganze Menge Leute. Ich bitte darum, das nicht falsch zu verstehen: Das ist keine Kritik an denjenigen im Club, die durch verschiedenste Massnahmen versuchen, Diversitaet herzustellen. Aber: Ich hatte im wahrsten Sinne des Wortes das Privileg, ein tolles Camp erleben zu duerfen – weil ich ausreichend Zeit fuer einen Besuch habe, mir (mit reduziertem Ticket) die Woche finanziell gerade noch so leisten kann, und weil ich ein gutes Village mit vielen mir bekannten Leuten hatte, die auch meine (Erst-Club-Event-)Mitreisenden ganz selbstverstaendlich und unpraetentioes aufgenommen haben.

Das alles ist nicht selbstverständlich. Vor allem letzteres. Wer da vom Lande kommt und den Club im schlimmsten Fall nur vom oertlichen mackernden Erfa oder durch herablassende Twitter-Kommentare von Hacker-Granden kennt, traut sich am Ende vor lauter Impostor-Syndrom gar nicht, sich um ein Friends-Ticket zu bewerben – das bei klammem Budget die einzige Moeglichkeit ist, teilzunehmen. Der Club gibt sich gerne mal exklusiv, ob gewollt oder nicht, und das kommt aussen eben auch so an. Kann man ja mal drueber nachdenken.

Ansonsten

Exzellent, Top Camp, A++, gerne wieder. Vielleicht am Congress in Hamburg?

Nachtrag: Ha, jetzt haette ich fast vergessen, das Bild einzubinden, das mich ueberhaupt auf den bescheuerten Titel gebracht hat. Hier. Zusammenarbeit und so. Grossartig.

31c3: Insert Title

Nachdem ich 2013 vollkommen ungeplant erstmals auf dem Chaos Communication Congress war, fuhr ich zum 31c3 etwas geplanter – was die Unterkunftssuche ironischerweise nicht viel einfacher machte. Herzlichen Dank nochmal an @gnomus, der mir sein Schlafsofa gewaehrte, waehrend er sich selber die Naechte als Engel um die Ohren schlug 🙂

Mit die spannendste Erkenntnis des Congress fuer mich war, dass ich mich mit vielen verschiedenen Menschen mit den unterschiedlichsten Backgrounds unterhielt – deren ganz verschiedene, ja zum Teil gegenlaeufigen Erwartungen durch die Bank mindestens erfuellt, oft uebertroffen wurden.

Beispielhaft war da Undine, die mich zum Spontan-Tramp-Trip zum 30c3 animiert hatte – und die als fast-fertige Aerztin Engelschichten beim CERT mit Vortraegen und Ausprobieren verschiedenster Geraete des wirklich fantastischen Maschinenparks abwechselte, den die vielen verschiedenen FabLabs mit in die grosse Maker-Halle gebracht hatten.

Oder Juka, die als erstmalige Teilnehmerin unter die Fittiche der Chaospatinnen genommen wurde und sich bei den Art&Culture-Tracks und -Assemblies austobte. Und nicht zuletzt tante, der nicht sonderlich gluecklich ueber die Umsetzung des Mottos “A New Dawn” schien, und in den Vortraegen, die er besuchte, nichts von dieser versprochenen Aufbruchstimmung zu hoeren bekam:

[I]in a building full of art and music and smart people no forward momentum for any form of structural change was emerging. Everything felt chained to the way things have always been done™.

Just as with the cycle of Snowden leaks the subculture is still caught in its old MO: Take something , look at technical details, break them, wait for them to be patched. Rinse and repeat. Rinse and repeat. Rinse and repeat.

Und alle haben sie recht. Denn, so mein Eindruck, das ist nicht ein Congress, das sind zehn Congresse gleichzeitig, die da stattfinden. Mindestens. Je nach Programmselektion konnte man den same old shit hoeren, oder in ein Kinderwunderland abtauchen, oder Vortraege wie den des Zentrum fuer politische Schoenheit anhoeren.

Der war ganz grosses Tennis, und wurde auch im Jahresbericht des CCC erwaehnt: Die Latschdemos wie die zur FoeBuD-Folklore verkommene „Freiheit statt Angst“ zuenden einfach nicht mehr – stattdessen bedarf es mutiger, subversiver Aktionen. Das auf dieser Buehne gesagt zu hoeren, fand ich prima. Genau wie die klare politische Selbstverortung z.B. durch “Refugees Welcome”-Wechselgeldspendenkassen auf den Bartresen.

Was ich mir ausgesucht hatte, hatte ein anderes Congresserlebnis zum Ergebnis als es das gewesen waere, haette ich die „Klassiker“ samt Fnord-News-Show, Security Nightmares und der quasi schon traditionellen „Was die NSA nun auch weiss und wir euch nun nach zwei Jahren endlich mal verraten“-MesseLesung von Jacob Appelbaum besucht. Same old shit. Hacker, n00b, everything is broken, yada yada. Rinse and repeat.

Es _gab_ solche Momente fuer mich, keine Frage. 2013, als ein dabeistehendes CCC-„Urmitglied“ in eine Unterhaltung einwarf, was das denn mit der Inklusivitaet solle, das habe es die letzten 30 Jahre nicht gebraucht, es sei immer jeder willkommen. Klar. Oder dieses Mal, als ich am letzten Abend entnervt aus dem Heaven floh, wo einige ueber Beschaeftigte in der oeffentlichen Verwaltung vom Leder zogen — die ja Outlook und Windows verwenden. (Ich war auch mal so. Der Kontakt mit der oeffentlichen Verwaltung im Rahmen von Open Data hat mich Bescheidenheit und Gelassenheit gelehrt. Das sollten vielleicht auch viel mehr Leute aus dem CCC-Umfeld tun.)

Aber dem gegenueber standen vermeintliche Kleinigkeiten wie zum Beispiel die Vortragseinleitung zu What Ever Happened to Nuclear Weapons, in der ganz explizit der kulturelle Background der vortragenden Person herausgearbeitet wurde, und was das fuer den Inhalt des Vortrags bedeutet. Oder P0wning stuff is not enough, dessen Inhalt zwar etwas unter dem Vortragsstil leidet, der aber mehr oder weniger genuesslich den Finger in die verschiedenen Wunden der Hackerszene legt (Danke an @natanji fuer die kritischen Nachfragen am Ende, BTW).

Insofern: Selbstverstaendlich gab es eine ganze Reihe von Vortraegen, die von einem “New Dawn” wenig erahnen liessen. Das waren aber, soweit ich das ueberblicken kann, vor allem die folkloreartigen Beitraege der „Helden“ der Szene, die quasi ohnehin schon traditionell gesetzt sind. Dem gegenueber stand aber eine Vielfalt, die vermutlich auf keiner anderen Tagung zu finden ist.

Das Motto des Chaos Communication Congress scheint indes — wie auch bei der re:publica oder auch diversen wissenschaftlichen Konferenzen </snide_remark> — tatsaechlich beliebig austauschbar zu sein. Die Veranstaltung dient als Reaktor, als Katalysator, als Geruest, das von den Teilnehmenden mit Leben gefuellt und gepraegt wird.

In Anlehnung an eine alte Baustoff-Werbekampagne schlage ich deshalb hier gleich mal ein Motto samt Logo fuer den 32c3 vor:

32c3 logo

Ansehempfehlungen

Mit Kunst die Gesellschaft hacken


Wenn etwas nach Aufbruch klang, dann dieser Vortrag. Wow.

Correcting Copywrongs

Wunderbar positiv auch dieser Vortrag von Julia Reda, die sich qua ihres Piratenmandats im Europaeischen Parlament um das eigentlich Piraten-ureigene Thema Urheberrecht kuemmert. Ich hoffe, dass die Reste des orangenen Haufens alles tun, um Julia und ihre Arbeit zu unterstuetzen. Grandios.

IFG – mit freundlichen Gruessen

Ebenso Abstand vom typischen „Krypto wird uns alle retten“-Ansatz der IFG-Vortrag von Stefan Wehrmeyer – samt des wunderbar zitierfaehigen Satzes „Krypto ist Abwehr – IFG ist Angriff“

(Und ich fragte ihn bei unserer Assembly noch scherzhaft, ob er dann auch rappen wuerde. Little did I know.)

Jugend Hackt

Meines Wissens der einzige Vortrag mit Kindern und Jugendlichen auf der Buehne – und ein dermassen tolles Konzept, dass wir das gerne in Ulm umsetzen moechten!

Why is GPG „near damn unusable“?

Auch mal schoen, als Medieninformatiker mit dem entsprechenden HCI-Background mal Don Norman in solch einem Umfeld zitiert zu hoeren. Und andererseits ganz furchtbar schlimm, dass diese Grundstudiumsinhalte bei GPG und Konsorten immer noch Neuland sind, und Nutzbarkeitsstudien von vor zig Jahren immer noch aktuell sind.

P0wning stuff is not enough

“Failure modes of the hacker scene” – eine ganze Reihe der Dinge, die schieflaufen. Ich teile nicht alle Ansichten, die vertreten werden, halte den Denkanstoss aber fuer unglaublich wichtig.

Beyond PNR: Exploring Airline Systems

Ein Nischenthema, leider ebenfalls unter der Vortragstechnik leidend – aber fuer mich unglaublich spannend, wie die Fluggesellschaften in den 1960ern mal eben sowas wie ihr eigenes Internet gebaut hatten 😀

10 Jahre OpenStreetMap

Schoen motivierend: Wie die freie Weltkarte im Gegensatz zur Wikipedia weitgehend ohne Relevanz- oder Loeschdiskussionen auskommt. So motivierend, dass ich in den letzten Wochen zwischendurch mein Heimatkaff weiter gemappt und meinen Eltern einen Editor aufs Android-Smartphone installiert habe.

Weitere Lektuere

Mein erster c3

Ich weiss nicht genau, wie es dazu kam, dass ich bislang noch nie auf einem Chaos Communication Congress war – vermutlich wegen der frueher immer so schnell ausverkauften Tickets, vielleicht aber auch wegen meiner etwas ambivalenten Einstellung zum CCC.

Weil mich diverse Leute auf Twitter unter anderem mit Schlafplatz und Rueckfahrmoeglichkeit ueberredet hatten, doch noch spontan hinzufahren, trampte ich also am 28. noch kurzentschlossen hin.

Duschen in der Post-Snowden-Aera

Es war wohl genau der richtige Zeitpunkt, zum ersten Mal auf den Congress zu gehen. Selbst die absurdeste Verschwoerungstheorie verblasste angesichts der Snowden-Enthuellungen – und die politischen Akteure, von der Bundesregierung bis zu den Menschen, mit denen man taeglich interagiert, hielten die Fuesse still. Selbst die schwaerzesten Ueberwachungsdystopien stellten sich als offenbar gar nicht einmal so weit hergeholt heraus – und kaum jemanden ausserhalb der Netzempoereria schien es zu interessieren. Auf einmal war das fundamentale Selbstverstaendnis der Hackerszene erschuettert, und gleichzeitig wirkte es so, als sei jegliche noch so absurde Ueberwachungsdystopie der breiten Masse relativ egal. @mspro, @343max, eine von beiden leider sehr haeufig nicht zu Wort gelassene @schwarzblond und @tante haben das im WMR76 besprochen, und letzterer fasst das auch noch einmal in seinem Blog zusammen:

Now it is very important to understand the situation that the scene is in: Snowden’s leaks have basically proven every lunatic conspiracy theory about surveillance to be true. Algorithms and technologies believed to be a working protection against secret services and their attention melted away like ice in the summer sun. The fundamental uniting beliefs of the hacker subculture were no longer valid: Hackers are not smarter than the NSA workers, the government does actually employ competent people (and provides them with the resources to get some work done) and technology will not save us. The whole hackers as high priests and superheroes of the digital age died faced with the reality of secret services with limitless resources. How do you react to that?

Es schien, als seien auf diesem Congress zwei Stroemungen vertreten gewesen. Die eine versuchte, die nicht-technische Seite der Snowden-Enthuellungen zu beleuchten: Wie Staatlichkeit, Dienste und Gesellschaft ineinanderhaken und selbst die beste Technik nichts nuetzt, wenn das Gegenueber™ unlimitierte Ressourcen hat, diese zu brechen. Sehr empfehlenswerte Vortraege hierzu fand ich No Neutral Ground in a Burning World, und fuer die historische Perspektive Policing the Romantic Crowd. Genauso passt auch Bullshit Made in Germany – als Realitaetscheck, wie politische Entscheidungsprozesse de facto laufen, und wie wenig das mit Sachverstand und Expertise zu tun haben muss, sobald man nur Macht hat.

Auf der anderen Seite finden sich nach wie vor Stimmen, die davon ueberzeugt sind, diese Probleme technisch loesen zu koennen. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Soeben haben die Snowden-Leaks gezeigt, dass wir es hier mit politischen und sozialen Problemen zu tun haben, das Gegenueber quasi unlimitierte Ressourcen hat und der breiten Masse die technischen Loesungen in der Praxis nicht taugen – und der Vorschlag sind weitere technische Loesungen. Das ging vom Vorschlag vollkommener Anonymitaet auch bei oeffentlichen Veranstaltungen bis zu Talks, deren Kombination von Technik-Experten-Ueberheblichkeit mit Politikagnostik mir koerperliche Schmerzen bereitete.

Ich weiss ehrlich gesagt auch noch nicht so recht, was ich davon halten soll, wenn auf derselben Veranstaltung Kryptographie und TLS fuer alles gefordert wird und im naechsten Talk hochgerechnet wird, fuer wie viel Grad Erderwaermung eingeschaltete Krypto in Smart Meters wegen des Energiemehrverbrauchs bei laufender Kryptographie sorgen wird. Aber es passt in das von mir wahrgenommene Selbstverstaendnis des Clubs: Man selbst gehoert zu „den Guten“, Die Anderen™ sind Die Boesen™. Die Anderen™ haben ausserdem keinen technischen Sachverstand, d.h. wenn Die Anderen™ tatsaechlich einmal die Methoden benutzen, die man selber vorschlaegt, ist das natuerlich auch nicht recht.

Das alles ist ein Grund mehr, warum ich mich ueber Seitenhiebe wie im (leider noch nicht online sehbaren) Vortrag von @evacide gefreut habe. Glen Greenwald hatte in seiner Keynote berichtet, wie er beinahe nicht an die Snowden-Materialien gekommen war, weil ihm der E-Mail-Verschluesselungsworkflow von PGP zu kompliziert und undurchschaubar war. Und wie er sich nach Anleitung in TrueCrypt eingearbeitet hatte und seine sich nach Spielereien damit angeeigneten Kenntnisse stolz Poitras und Snowden vorgefuehrt hatte – die dann lapidar meinten, „klar, das ist ja so entworfen, dass dein kleiner Bruder damit umgehen kann“. Mit der sinngemaess wiedergegebenen Botschaft von @evacide: “You can be good at what you’re doing, but there is no need to be a jerk about it”.

Vielleicht lernt das der CCC ja auch irgendwann.

(Ich wuerde mir ja einmal anstelle der immer noch schroecklicheren und furchtbareren Ueberwachungsdystopien tatsaechlich einmal eine Utopie als positiven Gegenentwurf wuenschen, auf die man zustreben kann. Und ich meine damit keine Worthuelsen und Allgemeinplaetze wie „Freiheit“. Danke nochmal an @tante fuer die gefuehlt 6h Quatschen in der Villa Straylight als Alternative zur Fnord News Show, die mir halfen, das Problem nochmal weiter geistig auszuformen.)

Nachgeplaenkel und Trampbericht

Um 1500 Uhr stand ich mit ausgestrecktem Daumen an der Tramphaltestelle. Um 2000 Uhr war ich ganze 100 km weiter bis zur Ellwanger Berge gekommen und hatte leichte Zweifel, ob ich angesichts der bis unters Dach vollbeladenen Urlaubsheimkehrer ueberhaupt noch nach Hamburg kommen wuerde.

Die Erloesung kam dann aber in Form eines Sprinters voller Balkan-Wurstwaren, dessen Fahrer gerade auf dem Rueckweg zu seiner Firma – in Hamburg – war. Fuer die naechsten 6,5 Stunden tuckerten wir also mit 120 km/h in Richtung Hamburg, unterhielten uns ueber seine Firma (die leider nicht mehr nach Ulm liefert), Studienbedingungen und Bierpreise in Skandinavien.

Und weil ich die letzten 2,5 Stunden den Sprinter bei stroemendem Regen selbst lenkte, waehrend mein Fahrer eine Muetze Schlaf nachholen konnte, durfte ich die Kiste nicht nur direkt vors CCH fahren, sondern bekam auch noch 1160 Gramm Wurstwaren geschenkt 😀 Vielen herzlichen Dank nochmal – und danke an muthan fuer die Uebernachtungsmoeglichkeit 🙂

Ausserdem: Was mich auch jetzt noch beeindruckt, sind das Ambiente und die Professionalitaet, mit der diese Veranstaltung abgewickelt wird. Gefuehlt drei Viertel der mir bekannten Leute, die ich traf, waren „Angel“ – also freiwillige Helfer, die trotz bezahlten Tickets dazu beitragen, dass der Congress gelingt. Sofakante beschreibt, wie sich das von ihrer Seite aus angefuehlt hat – mich beeindruckte vor allem der Respekt, der den „Engeln“ sowohl seitens der Gaeste als auch von der Organisation aus entgegengebracht wurde. Ein angenehmer Kontrast zur Helferarbeit bei der re:publica, fuer die man zwar freien Eintritt bekommt, aber selten Verantwortung.

Nachtrag: Noch mehr Ansehempfehlungen bei Anne Roth, samt Bildern der absolut wahnsinnigen Lounge.