Eigentlich wollten wir gestern abend ja in den neuen Bond gehen — wenn da nicht Claus vor ein paar Tagen bemerkt haette, dass sich auch Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke fuers Roxy angekuendigt hatte. „Der Herr der Maden“ heisst sein Programm, und egal wie das „Quantum Trost“ so wird: Bestimmt nicht so amuesant wie der Vortrag đ
In Ulm („Pittoresk! Und das Muenschderle… fast so schoen wie der Koelner Dom!“) gab er als Premiere gleich zwei seiner Themen zum Besten. Einmal den Fall einer spontanen Entzuendung einer niederlaendischen Dame, die das ganze gluecklicherweise ueberlebt hatte, was fuer den Kriminologen natuerlich unter anderem den Vorteil mit sich bringt, dass man sie hinterher noch befragen konnte. Fuer National Geographic durfte er den Fall zusammen mit Larry Arnold untersuchen — Arnold als Unterstuetzer der Theorie der spontanen menschlichen Selbstentzuendung, Benecke als nerdiger ausgeflippter nuechterner Wissenschaftler, der nach dem Sherlock-Holmes-Prinzip alles Unmoegliche ausschliesst und schlussendlich zu plausiblen Erklaerungen kommt. Alles im Stil eines seeeeehr lockeren und unterhaltsamen Bildvortrags (Benecke fotografiert anscheinend alles und jeden, sogar Matze und mich!) — warum man Berliner Chemiestudenten keine Chemikalien ueberlassen sollte und was damit auf dem Ploetzensee passiert ist, soll hier nicht verraten werden.
Nach der Pause (sinnigerweise untermalt von der „Corpses Symphony (Mutilated Body Mix)“) ging es dann zu Verwesung, Fliegen und Maden, leider wegen der Themenueberschneidung etwas arg im Schnelldurchlauf, aber weiter so launig-schwarzhumorig wie zuvor. Wer beispielsweise Leichen irgendwo verscharren will, macht das am besten in den Waeldchen entlang des Koelner Strassenstrichs — so macht Benecke das zumindest mit seinen Studenten zu Uebungs- und Versuchszwecken, denn „wenns da stinkt, ruft garantiert keiner die Polizei“. Genauso erfaehrt man uebrigens auch, wie man umgedrehte Muelleimer zur Abwehr von Traenengasgranaten verwenden kann, auch wenn das wohl eher ein impromptu-Einschub von seiner Reise nach Kolumbien war ^^
Bei seinen Warnungen an die CSI-Fans, nicht Forensiker zu werden, musste ich unwillkuerlich an Tino denken: „Bei uns gibts keine Action oder Blaulicht, wir Biologen sitzen zehn Stunden am Mikroskop und finden das dann auch noch unheimlich spannend und cool!“ Tino, du sitzt doch auch in Koeln — mach doch mal ein Praktikum bei dem đ
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