Archiv der Kategorie: Experimentelles

NERT: User Generated Panoramas

Ich habe das schon vor einiger Zeit bei informationarchitects.jp gesehen und ziemlich cool gefunden: Man stelle sich vor, man baut sich eine Nachrichtenseite als Wiki auf. Klingt bescheuert? Ist es aber gar nicht so arg, wenn man sich die genaueren Ausfuehrungen dort durchliest. Der Workflow sieht relativ durchdacht aus, und vor allem ist auch Raum fuer Beitraege der Nutzer, in Form von Kommentaren und eigenen Artikeln. Echter User Generated Content also, der idealerweise dann auch von den verantwortlichen Redakteuren aufgegriffen und wieder kommentiert wird, um gemeinsam ein Gesamtangebot zu schaffen — im Gegensatz zu verwaisten Kommentarfeldern, Foren ohne vernuenftige Moderation oder stupidem „schickt uns eure Katzenbilder“.

Warum ich das aufgreife? Ueber journerdism bin ich heute nicht nur auf das New York Times Developer Network gestossen, sondern auch auf einen Artikel von Matt Thompson, in dem er noch einmal auf Wikis als Nachrichtenquelle eingeht.

Und noch ein Zuckerl: Die Photosynth-Seite von National Geographic. Photosynth nimmt einen Haufen Bilder von verschiedensten Fotografen, die vom selben Standpunkt aus irgendetwas fotografiert haben. Beispielsweise duerften taeglich tausende Touristen vor Brandenburger Tor und Reichstag stehen und dort Bilder machen. Diese Fotos werden dann auf gemeinsame Motivpunkte hin untersucht und zu einer Art immersivem Panorama zusammengefuegt — bei dem aber trotzdem jedes einzelne Bild gesehen werden kann. Wer der Beschreibung nicht so ganz folgen kann, sehe sich am besten die Demos bei photosynth.com an, dann duerfte das Prinzip klar sein 😉

National Geographic hat nun zwar schon einige solcher Panoramen zusammengefuegt (die roten Punkte auf der Karte), fuer den Rest setzen sie aber auf User Generated Content. Vom Brandenburger Tor gibt es beispielsweise momentan erst zwei Bilder — wer noch eigene Urlaubsbilder davon zuhause hat, kann diese hochladen, und irgendwann wird dann ein gemeinsames Photosynth-Panorama daraus. Klasse.

Panoramen haben wir ja schon gebaut, aber so ein Photosynth-Teil wuerde ich auch mal gerne basteln. Und Nitek: Tobi hat Recht, was seine API-Idee angeht 😉

Metz-Power

Das habe ich schon ewig in der Schublade und will es jetzt einfach mal loswerden. Auf meiner Metz-Fanseite kann man sich ja schon seit geraumer Zeit ein Bild davon machen, wie sehr ich die „alten“ Metz 45-Stabblitze mag, weil sie einfach jede Menge Lichtleistung mitbringen. Dort schreibe ich auch, dass fuer die 45er-Serie 90 Ws als Leistung angegeben werden. Das scheint ja nicht viel im Vergleich zu den ganzen China-Monoblocks, die fuer „schlappe“ 140 EUR eine Leistung von 260 Ws mitbringen. Denkste.

Dieter Deinert hat mich per Mail darauf hingewiesen, dass man die gespeicherte Leistung eines 45er Metz einfach berechnen kann: Der Kondensator hat eine Kapazitaet von 1700 ”F bei 360 V, das ergebe dann insgesamt (360 V)ÂČ * 0,0017F == satte 220 Wattsekunden, die aus dem Kondensator in die Blitzroehre fliessen.

Fuer die Korrektheit dieser Rechnung kann ich nicht buergen, und ich weiss auch, dass das ein Vergleich von Aepfeln und Birnen ist*. Interessant ist es aber allemal — und wenn man im Hinterkopf behaelt, dass das chinesische 260-Ws-Blitzwunder mit Standardreflektor mit Leitzahl 50 angegeben wird, schneidet so ein alter Metz mit seinen rechnerischen 220 Ws und LZ45 gar nicht mehr so schlecht ab.
Zumal er fuer 40 EUR bei ebay zu haben ist, mit Akkus funktioniert und sich mit mecamat auf 1/64 regeln laesst.

Mehr geeky Technikgeschwurbel und auch praktisches Zeug nebenan bei shutterworks.

*Nachtrag: Falls das nicht klar wurde, das ist im Prinzip eine Milchmaedchenrechnung, da die Blitzroehren im Metz kleiner sind als in einem normalen Blitzkopf. Dadurch ergeben sich wieder andere Wirkungsgrade, zu Ungunsten des Metz. Interessant ist es allemal, insbesondere angesichts des um den Faktor drei und mehr verschiedenen Preises.