Wunderbar: Ein dreijaehriges Kind glaubt, dass der Baba das gerade angemietete („fremde“) Car2Go geklaut hat und ist vollkommen aufgeloest, weil das so gar nicht mit ihren Moralvorstellungen uebereinstimmt 🙂
Archiv für den Monat: Oktober 2013
q.e.d.
Wer die Popcornpiraten nicht kennt: Das war eine von Clemens Caspar Mierau betriebene Seite, die all die Denkwuerdigkeiten dokumentierte, die leider Tag fuer Tag bei der Piratenpartei so vor sich gingen. Ein Watchblog quasi, nur eben durch den Umstand, dass Piratens so gerne digital, oeffentlich und dadurch leicht zitierbar arbeiten, sehr leicht zu befuettern.
War, wohlgemerkt, denn das Experiment ist nun zu Ende, und auf Pastebin findet sich dazu ein von @leitmedium geschriebene „Abschlussartikel“ ueber die Hintergruende des Blogs, und die Diskrepanzen zwischen dem selbstgewaehlten Anspruch der Partei hinsichtlich Transparenz, Offenheit und Urheberrechtsreform und der Wahl der Mittel einiger dort erwaehnter Personen, gegen solche Veroeffentlichungen vorzugehen.
Lektuere ausdruecklich empfohlen. Und auch manche Reaktionen auf den Artikel finde ich aufschlussreich:
Haltet Euch fest. Der erbärmliche Mobber fängt zu weinen an @popcorn_piraten http://t.co/0EpjWEnj1g #Piraten #Mimimi
— Jörg Tauss (@tauss) October 17, 2013
Wie @plomlompom schreibt: q.e.d.
Delirium in Hi-Fi
Heute etwas Neues entdeckt, und aeh what is this I don’t even. Stellenweise aehnlich wie Enoch Light, aber aeh.
Was ich habe
Schoen, dass es doch noch Poetry-Slam-Texte abseits der ueblichen Formelhaftigkeit und der lustigen Haha-Effekte fuer den Finaleinzug gibt. Bente Varlemann. War auch schon in Ulm. Ich haette gewuenscht, mit diesem Text:
(via)
Bruce Schneier stellt die Machtfrage
Ein schoener Vortrag von Sicherheitslegende Bruce Schneier bei TEDx rund um die Zukunft des Internets:
Was mir sehr gut gefaellt ist, dass er als einer von gefuehlt sehr wenigen prominenten Wortfuehrern die Machtfrage stellt. Im Gegensatz beispielsweise zu den Piraten, die in ihrer Datenschutz- und Kryptoglaeubigkeit Verschluesselung und immer noch ausgefeiltere Sicherheitsmechanismen als heilsbringenden Gral sehen, legt Schneier schoen die Finger in die Wunde: Ja, so etwas kann man machen, wenn man zu den wenigen Privilegierten gehoert, die die erforderlichen Kenntnisse dafuer haben.
Im Gegensatz zu @mspro finde ich Schneier dabei keineswegs pessimistisch, sondern einen schoenen Gegenpol zu den sonst typischen kryptoanarchistischen Narrativen, die aus der Richtung von Morozov und Co kommen, und die ich wirklich pessimistisch-fatalistisch finde. Beide gehen zwar von einer aehnlichen Praemisse aus – naemlich, dass das Internet weder inhaerent „gut“ noch inhaerent „schlecht“ ist, sondern dass es eine Plattform ist, die von allen Akteuren gleichermassen bespielt werden kann, von denen einige (Konzerne und Regierungen) zwar spaeter ins Spiel einstiegen, aber die groesseren Hebel und im Zweifelsfall auch Leute mit Knueppeln und chemischen Kampfstoffen haben, um ihre Interessen durchzusetzen.
Waehrend Morozov und Konsorten jedoch daraus den Schluss ziehen, harte Kryptographie zu benutzen und sich auf ein technologisches Wettruesten mit diesen klassisch maechtigen Akteuren einzulassen, finde ich Schneiers Vorschlaege deutlich sympathischer: Machtstrukturen zu analysieren, sie transparent zu machen, Rechenschaft fordern.
Gibts fuer sowas schon eine Partei?