Chemnitz

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In Chemnitz wird man am sonntag morgens von einem Maennergesangverein geweckt. Die stellen sich vor Karl Marx‘ Kopf, machen irgendwie Rauch und singen dann ueber Jena und ich glaube auch ueber Aue, die sie beide nicht so arg moegen. Ich war schon wach und habe interessiert zugesehen und gehoert. Hat wohl was mit Fussball zu tun.

Generell war von Samstag abend bis Sonntag Morgen vor dem Hotel durchgehend draussen eine Geraeuschkulisse wie auf der Oranienstrasse in Berlin.

Das hat sich von Sonntag auf Montag aber geaendert. Nun is‘ ruhig.

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Und da wollten wir hin: An die TU Chemnitz.

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Die Keynote von Aaron Marcus war inspirierend: Ein Rundumschlag ueber 80 Jahre Science-Fiction-Film und die dort bildlich dargestellten Benutzerschnittstellen. Das Quasi-iPad in „2001“, beispielsweise. Und die ubiquitaeren durchsichtigen Panels in neueren Effekthaschereifilmen, bei denen man sich immer fragt, wozu das eigentlich gut sein soll, das Gegenueber hinter einer spiegelverkehrten Darstellung sehen zu koennen. Naja.

Marcus‘ Hut machte den Vortrag dann rund. Seine Folien nicht so arg. Sich einerseits ueber grausige Typo in manchen Filmen lustig zu machen (zu Recht!), dann aber selbst Folien voller Bullets zu haben…? Egal, es war unterhaltsam, und vor allem die Frage am Schluss hervorragend: Was waere denn das User Interface der Zukunft, von jetzt aus gesehen? Gar keine Eingabegeraete, zum Beispiel, vollkommen ubiquitaeres Computing, in denen „Eingabe“ als so etwas wie ein Ritual kodifiziert ist. So wie „Haende geben“ das heute ist.

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Ansonsten: Jeder macht was mit Kinect, jeder macht was mit Quadcoptern, jeder baut sich einen Touchtable. Die Anwendungen sind aber in der Tat nett.

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Schoen auch die Session „Medieninformatik begreifbar machen“. Viel Input ueber Lehrmethoden, und auch Wege, den Uebergang von der Schule zum universitaeren Lernen und Studieren zu erleichtern: „Fehlerkultur“ als Stichwort. Das hat gefallen.

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Was fuer mich eine Umstellung ist: Wie extrem wenig hier Twitter und Co. genutzt werden. Ich bin nun nach zwei Mal dort Essen Foursquare-Mayor des „Curry 21“ (was meiner Karriere einen erheblichen Schub geben duerfte), was ich gleich mal mit „Menue 2 Schaerfestufe 3/5“ gefeiert habe. Nach einer Flasche Cider und viel Eiswuerfeln ist die „Black Spider“-Sosse mit 230.000 Scoville Units dann sogar ganz ertraeglich 😉

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Alle Bilder auf flickr.

4 Gedanken zu „Chemnitz

  1. Pingback: Von der Zukunft der Mensch-Maschine-Interaktion | stk

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