Plakatgefluester

Immer, wenn es an der uulmt um Plakate geht, darf man das Popcorn auspacken. Und in der laufenden Woche ist das Popcornpotential gleich doppelt so gross.

Den Anfang machte die Universitaetsverwaltung, die von einem Tag auf den anderen das Aufhaengen der bekannten grossen Veranstaltungsplakate im Forum der Uni untersagte. Clevererweise war der Informationsmail an die StuVe noch beinahe die gesamte Originalkonversation der beteiligten Stellen als ToFu angehaengt, aus der hervorging, dass die angefuehrten „Brandschutzgruende“ eigentlich nur aus dem Hut gezaubert wurden, damit die Studierenden endlich mal in die Gaenge kommen wuerden, was die Plakatregelungen angeht.

Die Retourkutsche folgte postwendend direkt an den Kanzler — erstens liegt der Ball in Sachen Plakatierregeln aktuell komplett bei der Verwaltung, und zweitens stand eine ganze Riege Fragezeichen ueber der Aktion: Wohin waren die stundenlang gepinselten Plakate verschwunden, warum gab es keine Beratung mit der StuVe, und warum musste das von heute auf morgen passieren? Mittlerweile ist wohl auch uniintern ein leichter Shitstorm losgebrochen, der sich nun kaskadenweise von oben nach unten ergiesst. Man darf gespannt sein.

Die zweite Geschichte ist ein Maerchen. Das muss ich betonen, weil sich sonst vielleicht irgendwelche Personen genoetigt sehen, einen Strafantrag stellen. Es basiert lose auf Ereignissen, die ich ueber vier Ecken herum erzaehlt bekam und ist Work in Progress — jeder, der mehr weiss, ist herzlich eingeladen, es zu ergaenzen.

Es waren einmal Studierende, die abends Plakate fuer die Vollversammlung ihrer Universitaet anbrachten. Ihr Problem war, dass an vielen Plakatflaechen bereits grossformatige Plakate fuer irgendwelche Parties irgendwo in der Stadt hingen. Da diese Plakate fuer die Studierenden die Relevanzkriterien der Uni nicht erfuellten, verschoben sie einige von ihnen in einen weniger sichtbaren Namensraum, um die Vollversammlung anzupreisen. Dabei wurden sie vom Veranstalter der Stadtparties gesehen und zur Rede gestellt, wodurch eine laengere, intensiv gefuehrte Verschiebediskussion entstand.

Von beiden Diskussionsseiten unbemerkt, begann eine Dritte Seite indes mit Vandalismusattacken auf die Stadpartyplakate, so dass viele davon nicht mehr wiederzuerkennen waren. Als der Stadtpartyplaner dies sah, war er empoert, suchte die Vollversammlungsstudierenden — die noch nichts davon wussten — und warf ihnen den Vandalismus vor. Da dieser Vorwurf bei den Beschuldigten nur Stirnrunzeln hervorrief, rief der Veranstalter die Polizei an, die sich jedoch von den geschilderten Plakatattacken nur maessig beeindruckt sah. Nach laengerer fernmuendlicher Diskussion einigten sich Veranstalter und Polizei darauf, dass die Vollversammlungsstudenten nicht nur Plakate, sondern auch intensiv die Uni selbst beschaedigt haetten, was sich dann sechs Polizisten naeher ansehen wollten.

Wie das Ganze weitergeht, warum sich einer der Beschuldigten einem Drogentest unterziehen musste, und welche Beweise der Stadtpartymensch hat, dass tatsaechlich die beteiligten Studenten die Plakate zerstoert haben, erzaehle ich euch dann ein anderes Mal.

Titelbild: Zugesandtes Protestplakat im Forum, leider gestern morgen schon wieder entfernt.

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