Archiv für den Monat: September 2009

Wahlnachbereitung (ein rotes Fotodrama)

Interessant ist nach Wahlen fuer mich auch immer, wie die Medien die Informationen aufbereiten. Und dieses Mal geht ein ganz grosses Kudos an die SWP, die eine interaktive dpa-infokom-Karte direkt auf die Startseite gelegt hat, mittels derer man sich durch alle Stimmbezirke klicken und die Verhaeltnisse anzeigen lassen kann. Die Augsburger Allgemeine meint dagegen, mit (unvollstaendigen) Ergebnislisten auskommen zu koennen (Screenshot oben) — die Zeiten duerften aber mittlerweile endgueltig vorbei sein.

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Interessant war auch, wie das Wahlergebnis in Ulm wahrgenommen wurde. Die Piraten feierten stilecht: Im Keller.

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Andi, Besitzer der Kultbar, hatte eingeladen, und ab 1500 Uhr trudelten die ersten Piratenshirttraeger ein. Die Uebertragung des Bundesradios klappte mangels Laptop mit AV-Ausgang nicht, deshalb wartete man (mittlerweile mit ziemlich voller Kultbar) auf das Ergebnis im ZDF.

Warten auf die Exit Polls

Das war irgendwie erstaunlich unspektakulaer: Es wurde wie erwartet schwarz-gelb, und wie (zumindest von mir) erwartet waren die Piraten ziemlich sicher nicht ueber die 5%-Huerde gekommen. Interessant war eigentlich nur noch das tatsaechliche Abschneiden der SPD und der Piraten.

In der Zill feierte die SPD — beziehungsweise sie feierte eben nicht. Ich hatte zwei wahlkaempfenden Ex-Kollegen schon vorher versprochen, noch auf ein Bier vorbeizukommen und den Wahlkampf zu begiessen. Die Stimmung dort war ziemlich begraebnisartig, vor allem, als langsam die ersten Ergebnisse aus dem Wahlkreis Ulm eintrudelten, Hilde Mattheis war schon nach Berlin entschwebt. Aus Respekt keine Fotos ;)

Mit Simon und Joe traf ich mich dann noch am Rathaus, um dort mal zu schauen, wie sehr die beiden in Piratenshirt und… Joes normalem Outfit auffallen wuerden. Die JUler beaeugten das jedenfalls kritisch, behaupteten aber immerhin, piratische Themen zukuenftig in die Partei tragen zu wollen. Bei einem abgestaubten Weinchen (von dem ich immer noch nicht weiss, ob ich das ueberhaupt haette haben duerfen) ein wenig bekannten Gesichtern von den jungen Gruenen, JuLis und den mittlerweile im Rathaus eingetroffenen SPDlern zugenickt und insgesamt den Eindruck gehabt, dass die meisten nur herumstanden, um von Journalisten angesprochen zu werden und ansonsten die politische Konkurrenz abschaetzig begutachteten.

Die SPD faellt ein

Auch in der Kultbar war bei meiner Rueckkehr nur noch der harte Kern uebrig, der dann aber gegen spaeter nochmal verstaerkt wurde, als sich die uebrig gebliebenen Jusos mit einem Gegenbesuch revanchierten. Im Bild versucht Sebbe H. (SPD, links) Simon (PIRATEN, rechts) zu erklaeren, warum es in de_dust auch in Zukunft kein Wahllokal geben wird.

Galgenhumor

Andere versuchten sich das Wahlergebnis schoenzusaufen. Ingo (Juso-Vorstand, rechts) war uebrigens der einzige WoW-Spieler im Raum, das muss mal vermerkt werden.

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Als dann bekannt wurde, dass die FDP bei den Zweitstimmen die SPD in Ulm ueberholt hatte, wollte Sebbe nicht mehr.

Frustsaufen

Es muss wirklich frustrierend sein, und ich will nicht in der Haut der Jusos stecken, die wirklich wochen- und monatelang Vollgas gegeben haben. Aber es sieht so aus, als wuerden nun auch Konsequenzen gezogen werden. Hoffen wir’s.

Wie weist man legal auf Creative Commons hin?

Ueber netzpolitik.org bin ich auf ein Problem gestossen, von dem ich bis gestern gar nicht wusste, dass es eines ist. Das offizielle Logo von Creative Commons, also das (CC) im Kreis optional mit Schriftzug, ist naemlich markenrechtlich geschuetzt und die Verwendung nur zwecks Link zur offiziellen Seite gestattet. Das ist bei genauerem Nachdenken auch einleuchtend, da CC eine unabhaengige NGO ist und auf diese Weise den Missbrauch des Logos verhindern koennen moechte. In der Fussnote jeder CC-Lizenz (jedoch nur der ausfuehrlichen Version!) steht das sogar, ich hatte das aber bisher tatsaechlich nie wahrgenommen, weil das offenbar ganz automatisch durch meinen Legal Footnotes Filter fiel. Schande ueber mich.

Dieser Umstand laesst aber eine Frage offen: Wie weist man auch offline werbenderweise darauf hin, dass man CC-lizenziertes Material verwendet? Online gibt es die genau festgelegten Buttons, die auf die jeweilige Lizenz verlinken muessen, aber wie bewirbt beispielsweise ein Kneipier, dass bei ihm freie Musik gespielt wird? Wie soll man einen Kurzfilmabend bewerben, auf dem ausdruecklich nur cc-lizenzierte Filme gezeigt werden?

Gibt es ueberhaupt irgendein freies, einheitliches Logo dafuer? Oder will man das gar nicht? Beim breipott (von dem ich bis vor zwei Wochen gar nicht wusste, dass er quasi direkt vor Anyas Minas Haustuere liegt) habe ich nichts derartiges gefunden, und auch sonst kenne ich keine Kennzeichnung. Weiss einer der Leser mehr?

Open-Air-Muenster-Kino-Glasmobil (eine Foto-Lovestory)

Prosa: Toll war das. Es war auch absolut die richtige Entscheidung, das Glaeserne Mobil schon am Mittwochabend auf dem Muensterplatz aufzubauen und die Nacht hindurch zu bewohnen. Die (ganz schoen grosse!) Leinwand zog viele Passanten heran, die auch ausgiebig beflyert und informiert wurden, und eigentlich fehlte nur noch “Big Buck Bunny” fuer das Open-Air-Kinofeeling.

Auch am Donnerstagmorgen gab es erstaunlich viele interessante Diskussionen mit Passanten, vor allem wieder mit aelteren Leuten, die sich verdammt gut mit dem Wahlrecht auskannten.

Ganz ganz viele Bilder nach dem Sprung.

praktische arbeit

praktische arbeit. die geissel der informatikerkaste.

(keine verletzte)

Du bist Pirat!

Ja, in Ulm hat man’s gern auch mal ein bissel groesser. Sah gut aus. Sehr gut.

Open-Air-Kinofeeling

links grosse rueckpro-leinwand mit dicken Lautsprechern, mittig Infotisch, rechts Mobil. Immer wieder groessere Zuschauertrauben vor dem Bildschirm, manche zogen sich auch die Stuehle auf dem Muensterplatz dafuer zusammen. Fragte mich nur immer wieder, ob alle verstanden haben, dass “Rette deine Freiheit” eine bittere Satire ist. Und bin wieder entsetzt, wieviele Piratenspots einfach nur “Alle sind boese, Staat ist boese, Totalueberwachung, WAH!!111eins” als Aussage haben. Finde ich daemlich.

Mediale Aufmerksamkeit

Journalistin von der SWP probesitzt, interviewt und journalistet im Mobil. Fotograf war auch da, war glaub der Koenneke. (kann mir keine Namen merken, manchmal jedenfalls)

Koenneke (oder so aehnlich) hatte zweiten Blitz mit Pocket Wizards dabei, und ich war leicht enttaeuscht, dass ich meine PWs gerade verliehen habe. Damit dazwischenzufunken ist gleichzeitig extrem kindisch und extrem lustig, finde ich.

Stilleben

Habe dieses Stillleben “Claus, Journalistin und ein ganz schoen grosser Haufen Kondome genannt”

(fand sie jetzt nicht so lustig)

Kinosetup, Ghettostyle

Sieht Ghetto aus, funktioniert aber. Wenn man uebrigens Beamer, Verstaerker, Boxen, PAR-Kannen, CNC-Fraesen, Schablonen, Kundenstopper oder Zeitmaschinen braucht, ist man bei Roland prinzipiell an einer guten Adresse.

optischer Weckruf

Bei uns weckt Wolfgang noch persoenlich. Da stehen alle auch gleich gerne auf. (Ausser Wolfgang.)

Handheld Lichtkanone

Oben zu sehen: Die handgehaltene Diaprojektionskanone. Von Roland. Klar.

piratify your stadthaus

energija

Es kostet 170 EUR, um diesen beschissenen Tank aus dem Boden kurbeln zu lassen. Der Techniker meinte nebenbei, dass er darauf auch keinen Bock habe und das ein ganz normaler Sechskant sei. Gut zu wissen.

Hurra! Wandertag!

Ganze Horden von Schulklassen fielen ein. Wandertag. Wurde kurzerhand zum Piraten-Aufkleber-und-Buttons-Abgreiftag umfirmiert.

Regio TV

Regio TV. Hinter diesem Namen verbirgt sich urbanes Grossstadtlebensgefuehl.

Lokalfernsehstation mit epischen Zuschauerzahlen filmiert

Heute abend werden droelf Millionen begeisterter lokaler Fernsehzuschauer gebannt zusehen koennen, wie Piratenflaggen wehen, das glaeserne Mobil bewohnt und kein einziger Pirat interviewt wird. Der Emmy ist schon so gut wie sicher, ueber die Fortsetzung wird verhandelt.

Klarmachen zur Abfahrt

“Wann muesstest du eigentlich losfahren?” — “Vor ner halben Stunde” — “Ah.”

Und tschuess

Auf nach Augsburg. Anschliessend noch nette Unterhaltungen am SPD-Stand mit wahlkaempfenden Ex-Kollegen-Jusos, einer wirklich netten Stadtraetin (Frau Schanz glaube ich) und Hilde Mattheis gefuehrt. Und jetzt bin ich kaputt.

(Ende.)

(PS: Wurden vom Fahrer fuer gute Orga gelobt. Wegen Uebernachtzurschaustellung und Planung und so. Und weil Ulm so viele Kneipen hat und nen “Dom”. Tja. Ulm <3)

Wen waehlen?

Alvar Freude hat mal wieder zugeschlagen: Auf wen-waehlen.de wurden alle(!) Bewerber darum gebeten, einen umfangreichen Fragebogen zu verschiedensten politischen Themen auszufuellen. Die Antworten sind sehr erhellend, so habe ich jetzt noch einen weiteren (aussichtsreicheren) Kandidaten fuer meine Erststimme auf dem Radar, und ein anderer Kandidat, den ich bislang empfohlen habe, ist in meiner Gunst aufgrund einzelner Aussagen recht arg gesunken.

Erschreckend ist allemal, dass im Wahlkreis Ulm kaum ein Kandidat den Fragebogen ausgefuellt hat, und auch in NU haben sich Ekin Deligoez und — wenig ueberraschend — Dr. Georg Nuesslein nicht internetoeffentlich geaeussert. Gluecklicherweise gibt es da aber ein E-Mail-Feld, mit dem man den Druck ein wenig erhoehen kann. Haut rein.

Nicht zuletzt auch noch der Hinweis auf die Hinweise von wahlrecht.de, wie man Erst- und Zweitstimme optimal einsetzt.

Was tun mit alten Wahlplakaten?

Wenn am Sonntag die Wahl gelaufen ist, sind die droelftausend Millionen Wahlplakate auf einen Schlag ueberfluessig, die gerade wirklich ueberall rumhaengen und das Landschaftsbild, aehm, gestalten. Man kann es den Abplakatiertrupps aber auch ein wenig einfacher machen, indem man ab Sonntag abend das eine oder andere Plakat einfach mitnimmt.

Jetzt ist es eher unwahrscheinlich dass man sich eine Hilde oder einen Georg ins Wohnzimmer haengen moechte, die Kunststoff-Hohlkammerplakate kann man aber kreativ zweitverwerten. Beispielsweise, indem man ein Vogelhaus daraus baut. Und Hobbyfotografen koennen sich daraus einen Wabenvorsatz (Grid) fuer das Blitzgeraet bauen, anstatt teures Geld fuer einen fertigen Vorsatz auszugeben.

Das funktioniert mit allen Hohlkammerplakaten, die durchgehende Kammern haben. Die Piratenplakate haben eine andere Technik mit Kreisen, da funktioniert das nicht. Aber die wird sich der eine oder andere — im Gegensatz zur Annette — vielleicht sogar zuhause aufhaengen wollen.

Und immer daran denken: Beim Abplakatieren immer so tun, als duerfe man das. Auf die Weise bin ich nach den Kommunalwahlen ‘07 angetrunken mit einem Ivo auf dem Sitz neben mir im ersten Zug nach Hause gefahren, und keiner hat was gesagt.

National Socialism is the new Communism

Frueher waren’s die boesen Kommunisten, und in den USA funktioniert das heute noch gut. Da stattet man sogar einen schwarzen Praesidenten mit Hitlerbart aus, um ihn im naechsten Atemzug als Kommunisten diskreditieren zu wollen.

Hierzulande geht das nicht mehr, spaetestens seit Die Linke zwar immer noch von allen anderen Parteien wie aussaetzig ignoriert, aber zumindest in immer mehr Landesparlamente gewaehlt wird. Also muss die altbewaehrte Nazikeule her.

Telepolis nennt das den neuen McCarthyismus, und die Art und Weise, wie zuerst wild und laut geschrien wird, ohne ueberhaupt Inhalte anzusehen, scheint dem Autoren Recht zu geben. Fixmbr reagiert jedenfalls in den letzten Wochen gewohnt erwartungsgemaess.

Ich bin ja gespannt, welche Sau nach der Wahl durch die Blogosphaere getrieben wird. Wenn’s mit derselben Steigerungsrate weitergeht, dann gute Nacht.

Noch sowas, was ich an Ulm mag:

Es ist Kulturnacht, und natuerlich treiben sich dabei auch so ein paar Klischeeszenetypen rum. Die mit den dicken schwarzen Brillen und Schal. Oder pseudointellektuelle Maedels mit aufgesetztem Lachen. Dann geht man einfach ein paar hundert Meter weiter, und alles ist wieder in Butter. Wo es keinen Sekt gibt, ist die Wahrscheinlichkeit, sie anzutreffen, uebrigens gefuehlte 80% geringer. Und man kann sich in Ulm wenigstens sicher sein, dass die nicht staendig auf der Strasse herumlaufen, so wie in diversen deutschen Trendstaedten.

Staendiger auf der Strasse herumtreiben duerften sich wegen mir aber gerne die nichtpseudointellektuellen Maedels, die an Abenden wie gestern auf einmal ueberall auftauchen, sich das ganze restliche Jahr aber offenbar an geheimen Untergrundlocations aufhalten. Falls jemand diese Orte kennt, bitte sachdienliche Hinweise hinterlassen.

Spaetestens jetzt ist die Ueberleitung zum Linktipp auch hoffnungslos gescheitert — ich weiss aber sowieso nicht, wie ich den sinnvoll beschreiben soll. Mittlerweile bin ich mir ja wenigstens halbwegs sicher, dass es kein Fake ist, wenn Helmut bloggt, wie er mit 75 einen Waschbrettbauch bekommen moechte. Das Ganze ist mit vielen netten Bildern, Anekdoten und Videos rund um Ulm angereichert — und nicht zuletzt irgendwie liebenswuerdig.

PG Porn: Squeal Happy Whores et al

Weil wir Leute aus dem Internetz ja fuer pubertaeren Humor bekannt sind und mir gerade danach ist: James Gunn macht PG Porn, “for people who like like everything about porn… except the sex”. Und ich musste ziemlich lachen.

(Da gibts noch mehr von, der Helpful Bus ist auch lustig. Via @frolueb. Und das gibt bestimmt jetzt voll viele Gooooooogle-Aufrufe :D )

Liebe Piratenbasher

Ich werde die Piratenpartei am 27. September nicht nur waehlen, ich habe sie in den letzten Wochen auch nach Kraeften im Wahlkampf unterstuetzt und werde das die restliche Woche auch weiterhin tun. Weil ich es wichtig finde, dass das Thema in der Politik erstens auf die Tagesordnung kommt und zweitens mit Sachverstand behandelt wird. Und weil ich bislang zwar nie irgendetwas mit Parteien zu tun haben und stattdessen meine Unabhaengigkeit bewahren wollte, ich aber im Austausch mit den anderen Politikern immer den Eindruck hatte, genausogut mit meinem Wohnzimmertisch reden zu koennen. Mein Engagement, so klein es auch ausfaellt, ist fuer mich nichts anderes als ein verzweifelter Notwehrversuch, bevor es zu spaet ist.

Ich habe trotzdem versucht, meine Distanz zur Partei zu bewahren, und jedes Mal wenn ich von jemandem #piraten+ in Twitter lese, bin ich mittlerweile geneigt, den Unfollow-Button anzuklicken. Ich sehe die Gefahr, dass die eigentlichen Ziele im Parteigeschwurbel aus den Augen verloren werden, und dass man sich vor lauter Parteisolidaritaetstrullala nicht mehr kritische Fragen stellt. Ansaetze hierfuer gibt es nicht erst seit gestern, und der Beissreflex gegen alles, was sich kritisch mit den Piraten beschaeftigt, ist nur eine Auspraegung davon.

Aus diesen Gruenden, und weil ich der Ansicht bin, dass die “Piratenbewegung” mehr sein sollte als nur eine Partei gewordene Nerdinteressensvereinigung, werde ich nach der Wahl die Distanz zur Partei noch ein wenig weiter vergroessern. Bei Bedarf werden sie weiter meine Unterstuetzung bekommen, aber ich spiele lieber den Advocatus Diaboli als den Parteisoldaten. Nicht, weil ich das eine besser koennte als das andere, sondern weil mir die Rolle besser steht und gefaellt. Und, weil das offenbar noetig ist. Beispiele muss ich hier glaube ich nicht nennen.

Wenn ich mich ueber allzu engagierte Parteimitglieder und -sympathisanten beschwere, dann aber nicht, weil ich Parteien bloed finde (tu ich), manches Vorstandsmitglied manchmal des Groessenwahns verdaechtige (tu ich), Gruppenkulte mit hochgehaltenen Fahnen bedenklich finde (tu ich) oder einen kleinen Pipi habe (tu ich nicht). Sondern weil ich ein bisschen Angst habe, dass die Scheisse, die die Piratenpartei bestimmt noch bauen wird, ja, notwendigerweise bauen muss, negativ auf die ganze Bewegung [die keine sein will] zurueckfaellt. Und das waere fatal. Ich will eine Diskussion ueber eine Urheberrechtsreform, ueber Netzneutralitaet, ueber staatliche Transparenz und ein Aufbrechen der alten politischen Verkrustungen, verdammt nochmal, ich werde mich weiter dafuer einsetzen, und selbst wenn die CDU das einfuehren wuerde, waere mir das Recht.

Und gerade deswegen kotzt mich ein Grossteil der sogenannten deutschen A-Blogger derzeit so gewaltig an, die an jeder Stelle die Piraten bashen und mit dem Praedikat “unwaehlbar!11″ versehen. Weil ich keinen von denen sich jemals fuer all diese Punkte engagieren sehen habe. Weil mir keiner von denen bislang eine Alternative abseits der Piraten genannt hat, wie wir das Thema schnellstmoeglich nachhaltig in alle Parteien bringen koennen. Und weil mir bislang noch keiner sagen konnte, wer denn ueberhaupt noch waehlbar sein soll, wo doch alle offenbar unwaehlbar sind.

So.

mspr0 schafft es trotz staendiger Besaeufnisse, das ganze Thema mit weniger Kraftausdruecken und mehr Verstand niederzuschreiben. Sein Blog fuettert er ja nicht oft, aber wenn er schreibt, gefaellt mir das. Auch wenn er nicht wie angedroht nackich zur rp09 gekommen ist und auf dem Klo darauf angesprochen nur Ausfluechte parat hatte.

Und beim mir bis dato noch gar nicht bekannten qrious gibt es einen weiteren Erklaerungsversuch, warum so viele A-Blogger gerade staendig querschiessen. Sehr bissig, hat mir gefallen.

Abschliessend. Bevor mir nun wieder jemand unterstellt, ich wuerde irgendjemanden diskreditieren oder kleine Kinder fressen wollen. Ich bin an einer sachlichen, unaufgeregten Diskussion interessiert. Piratenheiligsprechungsfanatiker auf der einen und staendig unkonstruktive Querschiessalphablogger auf der anderen Seite tragen dazu offenbar nichts bei. Die heute schon empfohlenen @plomlompom und @NotPeeSee tun das dagegen, wie mir scheint. Und bekommen schon deshalb einen Sympathiebonus, weil es ihnen scheissegal ist, wenn @sixtus sie deswegen entfollowt.