Archiv für den Monat: August 2009

Schoen hier. Aber waren Sie schonmal… (II)

Ich bin bis heute unzufrieden mit meinem Beitrag zur “Ein ♥ fuer Blogs”-Aktion. Nicht weil die dort gelisteten Blogs nicht empfehlenswert waeren, sondern weil es andere Blogs gaebe, die dort vielleicht besser gepasst haetten. Deswegen hiermit eine Aktualisierung.

  • texteaufcornflakespackungen.de hatte ich im Originalartikel nur eingangs erwaehnt und gedacht, das reicht. Tut es nicht. Deswegen noch einmal explizit hier. Gibts auch auf Twitter: @nullsummenspiel
  • Der Journalistenschredder hat erstmal einen URL, den man sich paradoxerweise eben doch gut merken kann, und zweitens interessante Artikel rund um den Journalismus. Passenderweise gerne auch mal bissige. Ist zwar etwas schweizlastig und macht mich immer wieder auf meine Unzulaenglichkeiten aufmerksam, wenn ich kein franzoesisch oder nur sehr wenig italienisch verstehe, aber trotzdem. Gibts ebenfalls auf Twitter: @Ugugu
  • Dons getaggter Tag hatte zwischendurch mal geschwaechelt, nachdem ich ihn abonniert hatte. Dafuer hat er in den vergangenen Wochen ziemlich aufgeholt und ich habe so ziemlich jeden dritten Beitrag von ihm in meinen Reader-Share geworfen.
  • Last but not least: Malte Welding wird einem ja ohnehin von Hinz und Kunz empfohlen. Das aber auch zu Recht, zum Beispiel dieser Artikel.

Lustiges Blaulichtfahren, Teil II

Hier gibts nun endlich ein Video zu der Blaulicht-Warn-Sache, ueber dessen Dreh ich neulich berichtet hatte. Das dazugehoerige Paper landet leider via Konferenz im IEEE-Journal und ist daher nicht per Open Access o.ae. frei verfuegbar, ich werde aber Andy noch bearbeiten, dass es da irgendwann mal eine freie Version gibt 🙂

Guttenberg und externes Fachwissen

Mittlerweile haben auch die restlichen bundesdeutschen Zeitungen von der Sache mit Guttenbergs Gesetzvorlage gehoert, und empoeren sich furchtbar darueber — auch in der SWP (Hallo Gunter Hartwig!) und der Augsburger Allgemeinen wurde schwer geschimpft.

Via @notpeesee bin ich auf einen Artikel von @filterblog gestossen, der sich einmal den Umkehrschluss ueberlegt, was das eigentlich heissen wuerde, wenn es nur auf den Ersteller des Entwurfes einer Gesetzesvorlage ankaeme:

Ich wähle doch nicht, damit die Herrschaften einfach blind abnicken, was ihnen vorgesetzt wird. Wäre dass der Sinn eines Parlamentes, dann könnten wir sämtliche Abgeordneten auch durch dressierte Schimpansen ersetzen – die sind wenigstens in den meisten Fällen lustiger anzuschauen.

Hab’s zwar schon getwittert, angesichts der Zeitungsartikel (auch heute wieder) wollte ich das aber noch einmal ausgraben.

PS: Probleme mit nem Filter nach dem WordPress-Update — ich warte gerade, bis Nitek das richtet, dann kommen auch die Posts aus der Queue, die auf Youtube-Videos angewiesen sind, was aber momentan nicht geht 😉

Jesus oder Locke?

Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir in der Grundschule ab der ersten Klasse Religionsunterricht, und zwar fuer alle. Spaeter wurde dann zwischen Religion und Ethik aufgeteilt, und waehrend die anderen im Religionsunterricht auswendig lernten, wer wann wen zeugte oder erschlug, wem einen Brief schrieb oder weswegen zum Maertyrer wurde, lernten wir in Ethik den kategorischen Imperativ kennen. Und in unserer beinahe grenzenlosen Oberstufennaivitaet und -arroganz glaubten wir sogar, ihn vollstaendig zu verstehen.

Auch wenn dem eher nicht so war, fand ich das interessant, weil man zu philosophieren anfangen konnte, wie das beispielsweise mit Eigentum ist, und warum mit einem Eigentumserwerb nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten verbunden sind. Irgendwie machte das auch die dazugehoerigen Artikel im GG greifbarer und verstaendlicher.

Ansonsten war alles, was sich irgendwie um Recht dreht, auf unzaehlige Unterrichtsfaecher verteilt. Angefangen von Heimat- und Sachkunde ueber Geschichte, Erdkunde, Wirtschaftslehre bis hin zu Gemeinschaftskunde gab’s mal hier ein wenig Grundgesetz lesen, mal da ein bisschen KG versus GmbH — einen roten Faden habe ich dahinter aber nie entdecken koennen. Und irgendwie finde ich das seltsam, dass man einerseits fuer ein Abitur Jahre lang intensiv mathematische Grundprinzipien lernt, aber nie so richtig umfassend seine staatsbuergerlichen Rechte und Pflichten begreifbar gemacht bekommt. Man muss sich das einmal vorstellen: Ein Abiturient soll sich 13 (bzw. 12) Jahre lang mit dem Christentum beschaeftigen, sich aber nie darueber Gedanken machen, wie Recht und — daraus folgend — Gesetze entstehen. Dass jedem Recht und jeder Pflicht eine Abwaegung zwischen Einzel- und Gemeinschaftsinteressen zugrunde liegt. Dass Freiheiten nicht vom Himmel fallen, sondern begruendbar sind. Dass Moralvorstellungen in der Gesetzgebung keine Rolle spielen sollten.

Warum setzen wir uns in der Schule die komplette Schulzeit lang mit dem Leben und Wirken eines religioesen Propheten auseinander, anstatt verstehen zu lernen, wie unser Gemeinschaftsvertrag funktioniert — denn nichts anderes sind unsere Gesetze — dessen Rechtssubjekt wir im taeglichen Leben sind, und dessen Rechte und Pflichten wir taeglich wahrnehmen und auch manchmal an ihre Grenzen stossen? Warum lernen wir nur broeckchenweise, was eine freiheitliche Demokratie ausmacht, und was Anzeichen fuer Einschraenkungen der von ihr gewaehrten Freiheiten sind?

Je mehr ich darueber nachdenke, desto weniger verstehe ich das.

Wie man mit einer Fritz!box und angeschlossenem DECT zwischen Mobilteilen und analogen Telefonen sprechen kann

Okay, das wird jetzt nerdig. Aber nachdem ich gestern ewig gegoogelt und keine Antwort auf die Frage gefunden habe, moechte ich meine Loesung jetzt mal teilen.

telefon-m18

Bei meinen Eltern haengen zwei ISDN-Telefone am S0-Bus der Fritz!Box Fon. Naemlich ein ganz normales Komforttelefon und eine DECT-Basis. Nebenbei ist noch ein analoger a/b-Anschluss geschaltet, der aber kaum noch genutzt wird. Unter den Mobilteilen der DECT-Anlage kann man munter intern telefonieren, indem man einfach die INT-Funktion der DECT-Basis nutzt. Auch auf das Komforttelefon kommt man mit **51, und den a/b-Anschluss erreicht man von ueberall aus mit **1.

Bloed wirds nur, wenn man genau ein bestimmtes DECT-Mobilteil erreichen will. Ruft man naemlich ueber **52 den DECT-Anschluss auf dem S0, klingeln alle angemeldeten Mobilteile.

Jetzt habe ich mir darueber bisher keinen grossen Kopf gemacht, denn eigentlich ist sowas vollkommen wurscht.

Eigentlich.

telefon-wg

Inzwischen habe ich aber einen Anwendungsfall entdeckt, in dem das wichtig sein koennte. In der WG habe ich neuerdings ein ISDN-Telefon mit integrierter DECT-Basisstation, und nebenher gibt es noch zwei a/b-Anschluesse fuer die Maedels. Da muss man natuerlich auch nicht intern telefonieren, aber ich ueberlege mir gerade, die DECT-Basis auch mal bei Events wie dem Einsteinmarathon oder der Schwoerredenuebertragung fuer TU zu nutzen. Bisher haben wir da immer mit Walkie-Talkies rumgeroedelt, und es ist sehr anstrengend, sich den Kanal mit fuenf Leuten zu teilen, von denen vier keine Sprechfunkerausbildung haben. Eine FBF haben wir vom Team auch, und so koennten wir prinzipiell auch von extern gezielt erreichbar sein oder analoge Nebenstellen betreiben, die auch die DECT-Mobilteile erreichen koennen.

Das ist jetzt zugegebenermassen sehr konstruiert. Aber ich muss ja irgendwie begruenden koennen, warum ich gestern eine halbe Stunde lang herumprobiert habe, das zum laufen zu bringen.

Im Endeffekt ist das naemlich ganz einfach: Man definiert in der DECT-Basis so viele MSNs, wie man den Mobilteilen zur Verfuegung stellen will, beispielsweise 551 bis 556. Wichtig ist es, keine bereits belegten Gassen zu verwenden, d.h. 511 wird nicht funktionieren, wenn 51 schon fuer ein ISDN-Telefon vergeben wurde (oder andersherum: Wenn 51 schon vergeben wurde, klingelt bei 51x alles hinter 51, egal welches x man noch nachwaehlt). Diese MSNs teilt man dann einfach den entsprechenden Mobilteilen zu, die danach auch von allen analogen Nebenstellen erreichbar sind.

Ja, klingt einleuchtend, und bahnbrechend ist das auch nicht, aber vielleicht findet das der eine oder andere mal nuetzlich, wenn er per Google darauf stoesst 😀

Drei Leseempfehlungen

Ugugu hat mich auf einen Artikel aufmerksam gemacht, den ich erst einmal zwei Tage in der Queue hatte, weil er intelligent und lang ist, also etwas, was man nicht mal eben zwischendurch liest. Und nun kann ich mit Fug und Recht sagen „Boah, ist der geil, lest ihn euch durch! Alle!!11“. Betitelt ist er mit „Die Dummheitsvermutung“, und wer ihn liest, erfuellt schon eine der Praemissen des Textes, dass man nicht alles sofort verstehen muss, aber es zumindest versuchen kann. Jedenfalls ging mir das so.

Der zweite Text ist von Aggregat7 und dreht sich um den Begriff des geistigen Eigentums, und warum das eigentlich Quark ist. Ich sehe mich momentan ausserstande, das irgendwie zusammenzufassen, deswegen einfach eine Klickempfehlung.

Und zuletzt kam gerade ueber @d33r ein Link zu einem „Zeit“-Artikel ueber Studenten und ihre Ideologien — oder deren Fehlen.

Ih, Linux

Als ich Raimar an der UConn besuchen war, habe ich schon erste Hands-on-Erfahrungen im Linux-Laptop-Alltagsbetrieb gesammelt. Zwar laeuft mein VDR mit Debian, und ich hatte auch vorher schon bestimmt droelfzig Mal irgendwo irgendein Linux installiert, im richtig produktiven Betrieb war das aber zuletzt 2005 in meiner Bude in Cave City. Damals[tm] war das noch ein furchtbares Herumgefrickele, und so Kleinigkeiten wie ein USB-WLAN-Adapter oder Gadu-Gadu fuer die polnische Kollegin haben mich regelmaessig in den Wahnsinn getrieben.

Raimars kleines Notebook hat dagegen erstaunlich gut funktioniert, und besonders die USB-Datenbank mit Treibern fuer quasi alle Digitalkameras hatte es mir angetan. Unter Windows musste ich fuer meine DSLRs bisher immer irgendeinen Scheiss installieren.

Seit ich mein Netbook habe, schlummerte nun auch eine Wubi-Ubuntu-Installation auf der Platte herum, in die ich bislang geschaetzte fuenf Mal gebootet habe. Nun ist aber Pruefungszeit, eigentlich sollte ich ja lernen, und deswegen habe ich gestern meine Platte neu partitioniert und ein richtiges Ubuntu installiert. Und ich bin bislang ziemlich begeistert. Bootbares USB-Stick-Image mit unetbootin erstellen, booten, alles funktioniert, Platten bauen, installieren, updaten, passt. Das /home/-Verzeichnis ist eine eigene ext2-Partition, auf die ich ueber den passenden Treiber auch aus Windows heraus zugreifen kann, es geht also alles von ueberall aus.

Momentan bin ich ganz angetan. Und auch ein kleines bisschen verwundert, dass das alles so glatt geht. Irgendwo muss da doch ein Ha%&’* CARRIER LOST

Kurz notiert

  • Das (Team-)Ulm-Quiz ist wieder online, mit neuen Fragen, an denen ich auch teilweise zu knabbern hatte. Enjoy 🙂
  • Ich sehe mich gerade nach Moeglichkeiten um, Livestreams mit mehreren Kameras in HD zu bedienen. Bisher hatten wir das ja in SD mit Hardware-Bildmischern der Medienoperative gemacht, fuer HD ist sowas aber deutlich schwieriger.
    Gefunden habe ich bislang nur Wirecast als Softwareloesung, was mir aber mit 548 USD fuer die HD-Variante gerade etwas teuer vorkommt. Kennt da jemand guenstigere Alternativen?

Nur was fuer Jungs?

Ist mir eben bei einer nichtrepraesentativen Erhebung aufgefallen: Im StudiVZ bekennt kein einziges Maedel aus meiner Buddyliste politisch Farbe. Bei den Kerlen sind es immerhin ueber 20%. Das hat natuerlich erst einmal gar nichts zu sagen, es muss ja nicht jeder die eigene Ueberzeugung im Knopfloch spazieren tragen. Irgendwie deckt sich das aber mit meinen bisherigen Beobachtungen der juengsten Zeit, dass viele meiner weiblichen Bekannten sich nur mehr wenig bis gar nicht fuer Politik interessieren. Und damit meine ich nicht speziell die Netzpolitik, die ohnehin eine fast reine Maennerdomaene zu sein scheint, sondern politisches Interesse im Allgemeinen.

Ist das nur mein subjektiver Eindruck?