Mit Nachdruck nachgesagt

Im Kontext zum gestrigen Artikel passt ja auch die Pressemitteilung des RCDS Ulm sehr gut, dessen Bitte um Veroeffentlichung ich selbstverstaendlich gerne hier nachkomme.

„Die Bildungsrepublik muss endlich umgesetzt werden, denn das Konjunkturpacket erfüllt diesen Zweck noch längst nicht“, fordert der am Wochenende in Berlin mit wieder in den Bundesvorstand gewählte Konstantin Zell(23), am Rande der 62. Bundesdelegiertenversammlung im Berliner Konrad-Adenauer-Haus.

Bundesministerin Schavan, die am Samstag Morgen zu den engagierten Studenten aus dem gesamten Bundesgebiet sprach, richtete von dieser Stelle deutliche Worte an die Verantwortlichen in der Wirtschaft, junge Menschen durch Stipendien stärker zu unterstützen. „Alle, die wissen, dass sie in den nächsten Jahren händeringend nach Fachkräften suchen, müssen heute ihren Beitrag zur finanziellen Förderung der Ausbildung dieser leisten. Die öffentliche Hand hat dafür schon viel getan“. Jetzt sei die Wirtschaft am Zug“.

Der Ulmer Mathematikstudent Konstantin Zell untermauerte: „Schnelles Handeln ist für die Wirtschaft bedeutend, denn guten Absolventen deutscher Hochschulen müssen wir eine Perspektive in unserem Land bieten, damit es sie nicht ins Ausland zieht.“

Zum neuerlichen Streit zwischen der Zentralen Vergabestelle für Studienplätze (ZVS) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) fand Schavan deutliche Worte: „Wenn sich die ZVS nicht ändert und eine Serviceagentur für die Studenten in Deutschland wird, dann hat sie Pech gehabt. Dann brauchen wir sich nicht mehr. Die Koordination der neuen Studienplätze muss zum Wintersemester funktionieren. Das erkläre ich hiermit zur Chefsache.“

Zell begrüßte diese deutlichen Worte der Bundesministerin: „Recht hat sie, mit der Umbenennung von ZVS zu Serviceagentur ist es nicht getan, sie muss auch eine Servicestelle für die Studenten werden, damit es zu einer gerechten, zeitgemäßen Verteilung der Studienplätze kommt.“

Der RCDS-Kongress stand unter dem Motto “Bildung als soziale Frage des 21. Jahrhunderts“. Hauptforderung des RCDS ist ein Masterplan zur Umsetzung der Bildungsrepublik. Bestes Wahlergebnis erhielt Zell. Zu seinen Kollegen wurden der Jurastudent Steffen Liebendörfer und der Volkswirtschaftsdoktorand Gottfried Ludewig in den Bundesvorstand wiedergewählt.

Wow! Das ist ja pures Rednergold! Einfach nochmal sagen, was Annette Schavan schon gesagt hat! Bombastisch!

Dass KoZe mehr Stimmen als seine Kumpanen bekommen hat, verwundert nur auf den ersten Blick: Steffen Liebendoerfer hat unlaengst publikumswirksam gefordert, analog zum 130 Abs. 3 f. StGB auch „die Leugnung des DDR-Unrechtssystems“ unter Strafe zu stellen. Man solle ja schliesslich „ein weiteres Erstarken der SED-Nachfolgepartei mit ihren sozialistischen Utopien […] verhindern„. Bravo, Herr Liebendoerfer!

Gottfried Ludewig wiederum ist derjenige aufstrebende Jungkonservative, der an der TU Berlin sehr zufrieden war, dass die AStA-Druckerei abgebaut wurde, der die Abschaffung des Wahlrechts fuer Rentner forderte und der sich damit bei Anne Will meines Erachtens ziemlich blamierte:

Konstantin Zell ist dagegen relativ unscheinbar: Keine dramatischen Forderungen, hoechstens mal Ueberraschung, als der eigens geladene damalige RCDS-Landesvorsitzende bei der „Holz fuer die Uni„-Demo fuer Studiengebuehren war, obwohl der RCDS Ulm populistischerweise „dagegen“ war.

pressefoto_bdv

Wobei, KoZe: Wissen die anderen eigentlich von der Namen-aus-Protokoll-loesch-Aktion? Du weisst schon, SoNaFe und so? Oder vom Wahlplakate-anderer-Parteien-abhaengen, an dem nur du beteiligt warst, wie mir dein Kollege K. mit Umweg ueber die Staatsanwaltschaft nachdruecklich versichert hat? Oder davon, dass du die Polizei gerufen hast, als andere Studierende offizielle RCDS-Bundesverband-Flyer aufgehaengt haben? Hach, was waer‘ das lustig… 😀

5 Gedanken zu „Mit Nachdruck nachgesagt

  1. marcus

    Ich finde die Reaktion von Geißler, Heil und vor allem Westerwelle cool. Nicht dass ich ein besonderer Freund von Westerwelle wäre, aber hier finde ich die gelassene Reaktion doch sehr schön. Auch Geißler ist in den letzten Jahren sympathischer geworden — war er nicht auch einer der gegen VDS stimmte?

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