Archiv für den Monat: Januar 2009

Studiengebuehren ade

…zumindest fuer Leute mit zwei nicht-studiengebuehrenbefreiten Geschwistern. Heute kam die offizielle Stellungnahme des Studiensekretariats zu der neulich aufgefallenen schwammigen Formulierung: Keine Studiengebuehren muss bezahlen, wer zwei oder mehr Geschwister hat, von denen wenigstens zwei sich nicht in Baden-Wuerttemberg von der Gebuehrenpflicht befreien lassen haben. Ob die Geschwister auch studieren oder mal studiert haben oder Maurer sind oder sonstwas spielt keine Rolle.

Fein!

Edit: hier der vollstaendige Text des uulm-Studiensekretariats:

Sehr geehrte Studierende,

aufgrund einer Gesetzesänderung des Landeshochschulgebührengesetzes (LHGebG) informieren wir Sie über Änderungen bzgl. der Studiengebühren.

Ab dem Sommersemester 2009 gilt:

Geschwisterbefreiung:
Von der Gebührenpflicht befreit sind gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 2 LHGebG Studierende, die zwei oder mehr Geschwister haben, von denen zwei keine Befreiung nach dieser Vorschrift (§ 6 Abs. 1 Nr. 2 LHGebG) in Anspruch nehmen oder genommen haben. Die Dauer der Befreiung ist nicht begrenzt.
Die neue Vorschrift zielt nicht auf einen Kindergeldbezug oder ein Studium der Geschwister ab. Es „zählen“ also auch Geschwister, die bereits berufstätig sind.
Bitte beachten Sie, dass Geschwister, die an einer Hochschule in Baden-Württemberg studieren und aufgrund anderer Tatbestände befreit sind, Ihrer Befreiung nicht entgegenstehen.
Wenn Sie die obigen Voraussetzungen erfüllen, dann lassen Sie uns bitte das ausgefüllte und unterschriebene Antragsformular (siehe Attachment) sowie die Geburtsurkunden von Ihnen und Ihren Geschwistern zukommen. Wir prüfen Ihren Antrag und werden Sie bei Vorliegen der Voraussetzungen ab dem Sommersemester 2009 befreien.

Auslandssemester:
Auslandssemester sind nicht gebührenpflichtig. Wenn Sie während eines Semesters an einer ausländischen Hochschule immatrikuliert sind und nicht bereits wegen einer Beurlaubung in diesem Semester befreit sind, dann stellen Sie bitte einen formlosen Antrag auf Befreiung und legen diesem bei Antragstellung die Bestätigung der ausländischen Hochschule über Ihre Zulassung und später die Immatrikulationsbescheinigung der ausländischen Hochschule bei.

Exmatrikulation mit sofortiger Wirkung:
Bisher wurden im Falle einer Exmatrikulation mit sofortiger Wirkung die Studiengebühren in Höhe von 500,00 Euro nur bei Exmatrikulation innerhalb eines Monats nach Vorlesungsbeginn rückerstattet. Zukünftig werden die Studiengebühren je nach Exmatrikulationsdatum gestaffelt erstattet. Für das Sommersemester 2009 wird folgende Staffelung vorgenommen – ausschlaggebend ist das Eingangsdatum des Antrags bei der Universität Ulm:

Vom 01.04. bis 20.05.: 500,00 Euro
Vom 21.05. bis 31.05.: 400,00 Euro
Vom 01.06. bis 30.06.: 300,00 Euro
Vom 01.07. bis 31.07.: 200,00 Euro
Vom 01.08. bis 31.08.: 100,00 Euro
Vom 01.09. bis 30.09.: 0,00 Euro

Beurlaubung nach Vorlesungsbeginn:
Beurlaubungen sind grundsätzlich vor Vorlesungsbeginn zu beantragen. Wenn der Grund der Beurlaubung während der Vorlesungszeit eintritt (z.B. Krankheit), muss der Antrag unverzüglich gestellt werden. Nur dann ist eine Beurlaubung möglich. Im Falle einer Genehmigung des Antrags werden die Studiengebühren analog zur Exmatrikulation wie oben dargestellt gestaffelt rückerstattet.

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Homepage (www.uni-ulm.de/studium –> Studiengebühren).
Gerne können Sie sich auch an Frau [Sandra] Händel (Sachgebiet Studiengebühren) unter 0731-50 31680 (nur vormittags), [E-Mail gekuerzt — Namensschema vorname.nachname@uni-ulm.de Anm. -stk] oder mich wenden.

Herzliche Grüße
Nadine Pichler

Viva Foederalismusreform (Update 2)

Gestern einen Hinweis bekommen, heute nachrecherchiert: Ab dem Sommersemester 2009 koennen sich noch mehr Studierende als bisher von der Studiengebuehrenpflicht befreien lassen. Durch das zweite Gesetz zur Umsetzung der Foederalismusreform im Hochschulbereich vom 3.12.2008 (GVBl. 2008, 435) wird §6 des Landeshochschulgebuehrengesetz Baden-Wuerttemberg (LHGebG) wie folgt geaendert:

(1) Von der Gebührenpflicht nach § 3 sollen Studierende befreit werden,
1. die ein Kind pflegen und erziehen, das zu Beginn des jeweiligen Semesters das vierzehnte [vorher nur bis zum achten!] Lebensjahr noch nicht vollendet hat,
2. die zwei oder mehr Geschwister haben, von denen zwei keine Befreiung nach dieser Vorschrift in Anspruch nehmen oder genommen haben; wurde ein Studierender für weniger als sechs Semester nach dieser Vorschrift befreit, kann die verbleibende Semesterzahl von einem anderen Geschwister in Anspruch genommen werden

Nach Lesart des uulm-Studiensekretariates bedeutet das, dass es ausreichend ist, zwei Geschwister zu haben, die sich nicht von der Studiengebuehrenpflicht befreien liessen oder das nicht tun werden — offenbar unabhaengig davon, ob sie ueberhaupt gebuehrenpflichtig waren oder nicht. Bitte diese Information nicht fuer 100% sicher nehmen, ich werde da noch weiter recherchieren.

Update: Die Universitaeten wissen offenbar momentan selbst nicht so recht, wie sie das auslegen sollen. Naehere Informationen soll es aber in der KW 4 geben.

Update 2 (19.1.): Wie mittlerweile vom uulm-Studiensekretariat mitgeteilt, gilt diese Regelung tatsaechlich prinzipiell fuer alle Studierende mit zwei Geschwistern (siehe Trackback unten). Antraege gibt es ebendort (bzw. beim Studiensekretariat der eigenen Hochschule), weiter sind Kopien der Geburtsurkunden der Geschwister noetig.

Was auf jeden Fall unseren Erstis und Zweitis zu Gute kommt, die sich wegen nicht erbrachter LP oder nicht bestandener Pruefungen nach Semesterbeginn exmatrikulieren lassen: Es gilt ab dem SS09 nicht mehr die Regelung „alles oder nichts“ bei der Rueckerstattung bereits bezahlter Studiengebuehren. Bislang musste binnen eines Monats ab Vorlesungsbeginn exmatrikuliert werden, um die vollen 500 EUR zurueckzuerhalten. Ab sofort erhaelt man nach Ablauf dieser Frist die anteiligen Studiengebuehren fuer das quasi nicht genutzte Semester zurueck. Interessant ist das natuerlich auch fuer Diplomanden, die lediglich in den ersten paar Semesterwochen noch ihre Diplomarbeit abschliessen und einreichen.

Optimal waeren natuerlich generell gar keine Studiengebuehren, aber das ist wenigstens mal ein Anfang…

Endlich: Reisefazit.

Ich haette ja nicht gedacht, dass das mit dem Heimflug doch noch klappen wuerde, aber ich bin nun tatsaechlich bereits am Freitag wieder heil in der Bundesrepublik angekommen. Ich warte zwar immer noch auf den Tag, an dem ich mit Air Canada 100% reibungslos fliege (von Boston nach Toronto gab es eine knappe Dreiviertelstunde Verspaetung), da ich aber den gecancelten Mittwochsflug wohlweislich auf eine Verbindung mit langem Layover umbuchen lassen habe, war das aber kein Problem.

Fazit? Durchwachsen. Es war vielleicht nicht die allerkluegste Idee, mitten im Winter ausgerechnet Chicago und Montreal zu besuchen. Auf der Heimreise hatte ich einen Muenchener neben mir, der in Miami gewesen war, und im Frankfurter Fernbahnhof habe ich zwei Ulmerinnen (sic!) getroffen, die in Mexiko und LA waren und sich nun bitter ueber das „kalte“ Wetter in .de beschweren, waehrend ich das schon als ganz normal empfand. So schnell verschiebt sich die Wahrnehmung.

Die vergangenen vier Wochen fand ich auch deutlich anstrengender als 2005 die fuenf Monate in den USA. Teilweise mag das daran liegen, dass die Abschlussreise 2005 quasi komplett durchgeplant war und ich mich zwischendurch um nichts mehr kuemmern musste. Andererseits hege ich langsam den Verdacht, dass „Urlaub“ fuer mich am besten als „entspannende, Spass machende Arbeit“ definiert wird — optional mit zwischendurch eingeworfenem Sightseeing, am besten mit einem kundigen Fuehrer oder alleine mit aller Zeit der Welt. Ob das nun gut ist oder schlecht, weiss ich noch nicht, irgendwie erscheint mir das aber gerade ein wenig absurd: Workaholic braucht Arbeit fuer gelungenen Urlaub. Und das mir.

Was ich aber nicht oft genug betonen kann: Ich liebe Europa. Ich liebe Hochgeschwindigkeitszuege, die 15 Gehminuten von meiner Wohnung entfernt in alle Richtungen fahren. Ich liebe zu Fuss begehbare Staedte mit funktionierendem Nahverkehr. Ich liebe kurze Entfernungen. Ich liebe die Autobahn. Im Frankfurter Fernbahnhof habe ich mich beim Warten auf den Zug mit einer Lufthansa-Mitarbeiterin unterhalten, die seit 30 Jahren durch die Weltgeschichte pendelt, und die mittlerweile Nordamerika meidet wie der Teufel das Weihwasser. Nichts anderes als „Parkplatzwaechter“ seien die TSA-Kasper und ihre absurd-manischen Sicherheitsrichtlinien idiotisch, und ich bin versucht, ihr Recht zu geben. Frau Lufthansa empfiehlt uebrigens die BahnCard 50, und nachdem ich die naechsten Reisen und Ausfluege sowieso innerhalb Europas durchfuehren moechte, gefaellt mir die Idee immer besser. Mal sehen, was langfristig guenstiger kommt: Dauer-Spezial (immer 29-49 EUR, dafuer Zugbindung und Buchungsfrist) oder BC50 (115 EUR fuer Studis, 50% Rabatt)

Sonst noch was? Auf dem Rueckflug dank des wunderbaren In-Seat-Systems drei Filme gesehen, anstatt sinnvollerweise zu schlafen. Burn After Reading ist teils unterhaltsam, teils so lala. „Righteous Kill“ hat einen interessanten Twist, mich aber nicht vom Hocker gerissen. „Nick and Norah’s Infinite Playlist“ fand ich dagegen unheimlich niedlich, was vielleicht aber auch schon an der fortgeschrittenen Stunde lag.

Achja, unheimlich toll ist auch, einfach aus dem Flughafen zu kommen, sich einen Fahrschein zu loesen und direkt darauf mit ueber 200 Sachen in Richtung Koeln zu brausen. Keine Sicherheitskontrollen, keine Umbuchungen, keine Anschnallpflicht, aber dafuer Beinfreiheit. Habe ich schon gesagt, dass ich Europa liebe? 😉

Bitte warten

Kein Internet vom 7. bis zum 11. Januar, momentan noch 178 „uebrige“ (d.h. potentiell lesenswerte/interessante) Items im Reader, mittlerweile 160 abgearbeitete E-Mails und parallel dazu Sofortwiedereinstieg in Vorlesungen und Arbeit — das Reiseresumee ist dadurch etwas untergegangen. Mehr folgt 😉

Hat sich was

Ich fange an, Air Canada langsam zu hassen. Bislang hat kein einziger Flug mit denen wie geplant geklappt, und natuerlich wurde auch heute mein Flug nach Montreal gecancelt. Naechster Versuch ist dann morgen via Toronto, Ankunft in Frankfurt am Freitag um 0700 Uhr. Und es war doch eine bloede Idee, die Zugfahrt ab Frankfurt mit dem (zuggebundenen) Dauer-Spezial zu buchen -.-

Und tschues USA

Wie schnell doch vier Wochen voruebergehen — irgendwie krass. Die letzten Tage war ich nicht sehr arg motiviert, hier arg viel zu schreiben, hauptsaechlich deswegen, weil wir quasi jeden Tag gut 200 Meilen gefahren sind und ich meistens die Nachtfahrten uebernommen habe, was mich dementsprechend groggy gemacht hat.

Koffer und Rucksack sind nun gepackt und ich warte eigentlich nur noch auf Aushilfschauffeurin Dani, die mich an Raimars Stelle nach Boston fahren wird, da der einen ungeplanten Fahrdienst im Eisregen uebernehmen musste und nun selig pennt 😉

Eigentlich war ja klar, dass bei meiner Ausreise das Wetter schlimmstmoeglich ist. Eisregen ist immer toll, Montreal ist im Zweifelsfall sicher noch schlimmer dran, und nachdem ich schon zweimal das „hervorragende“ Management bei Air Canada Jazz miterlebt habe, rechne ich eigentlich schon mit dem Schlimmsten. Falls dem wider Erwarten dann doch nicht so sein sollte, habe ich morgen vormittag wieder bundesdeutschen Boden unter den Fuessen — danach geht es noch kurz in den Norden auf Verwandtschaftsbesuch, und am Sonntag hat mich Ulm wieder.

PS: Wer tolle(?) Web-2.0-Sachen ausprobieren will, kann hier meinen Flug Boston-Montreal und hier Montreal-Frankfurt live verfolgen — sofern der Vogel nicht ueberm Atlantik ist 😉

Amerikanische Wertarbeit

Auf der Fahrt nach Newport ist uns ein interessantes „Feature“ von Raimars Karre aufgefallen. Wenn man naemlich die Lueftung aufdreht, alle der wertigen Lueftungsklappen bis auf die rechte schliesst und anschliessend letzterer einen Schubs gibt… seht selbst:

Der von Raimar angekuendigte Unfall war im Uebrigen eher harmlos. Ich war gestern nach New Haven, CT gefahren, um mir dort die Yale University anzusehen (mehr dazu folgt). Beim einparken war ich kurz von der Bremse gekommen und dank Automatik ein klein wenig nach hinten gerollt — nur um dann zu merken, dass ich von irgendetwas gebremst worden bin. Au backe. Aussteigen, den ziemlich neuen Jeep hinter mir begutachten und– WAS ZUM TEUFEL? Raimars Karre hatte keinen Kratzer, aber die Stossstange des Jeeps war massiv eingebeult. Oehm, okay, klar, amerikanische Wertarbeit oder so… Wie sich dann spaeter herausgestellt hat, kam die Beule gluecklicherweise nicht von mir, sondern Das War Schon So[tm] 😉

Und noch einmal Newport

Der nochmalige Ausflug nach Newport hat sich auf jeden Fall gelohnt, konnten wir doch nicht nur abschliessend „The Elms“ besichtigen, sondern hatten auch bombastisches Wetter. So gab es also statt eisigem Wind blauen Himmel, Sonnenschein und Plusgrade — natuerlich optimales Wetter, den Cliff Walk entlangzugehen, Haeuser zu bestaunen und auf Felsen herumzuklettern.

Da ich im Hostel in Boston dreimal die Treppe hinuntergefallen bin, hatte ich wohl noch Guthaben auf dem Unfall-Konto und bin nur beinahe bei einer Kletteraktion in den Atlantik gefallen. Andererseits haette es ja theoretisch sein koennen, dass man auch aussenrum auf die andere Seite des Felsvorsprungs kommt — durch den Tunnel laufen ist ja langweilig 😉

The Elms… wieder mal protzig-imposant, anders kann ich das nicht sagen. Raimar ist im Museumsladen dann auch endlich auf seine langersehnte „deutsche“ Weihnachtsgurke gestossen, und an der Kasse fand der folgende Kopfschuettel-Dialog statt:

stk: Do you actually decorate your christmas tree with such a pickle?
Verkaeuferin 1: Yeeeeeah, I am German, and so we have been doing that for ages!
stk: You’re German?! Echt?
Verkaeuferin 1: Well, my great-great-Grandmother is from Germany

(Das ist hier uebrigens normal. Wessen Ururgrossvater oder -mutter bei der Auswanderung Fuss auf deutschen Boden gesetzt hat, bezeichnet sich hier als German.)

stk: The thing is, we’re both from Germany, and we’ve never heard from this custom. Ever.
Verkaeuferin 1: Really?! Hmm, you should Google it or something
Raimar: We did. Nobody in Germany does that thing with the pickle.
Verkaeuferin 1: Hm, we’ve been doing this since I was small… the first one to find the pickle got a little present, like gas vouchers or something like that.
Verkaeuferin 2: Yeah, those will come in handy with gas prices like that (ca. 45 US-¢ pro Liter sind schon teuer fuer die Amis)
stk: Well, consider yourselves lucky… back home we pay more than 6 Dollars for a gallon of gas!
Verkaeuferin 2: Yes, but you have imperial gallons, don’t you?
stk: oO

Das ist eigentlich die Loesung aller Energieprobleme. Ich waere ja gerne bereit, selbst 2 Euro fuer den Sprit zu bezahlen, wenn das ab sofort in Gallonen abgerechnet werden wuerde. Egal ob imperial oder US. Oh Gott…

(spitze Kommentare, dass wir natuerlich wie der Rest der zivilisierten Welt das SI-System verwenden, habe ich mir dann aber gespart.)

Verspaetete Weihnachten

Finanzsituation prekaer. Konten quasi leer. Hoffentlich kommt bald die Hiwi-Kohle vom Dezember. Konto nachsehen. Ob des Kontostands stutzig werden. Zwei Gutschriften der Landeskasse?

Oh.

Ich bekomme Bafoeg 🙂

Keine Ahnung, wieviel das pro Monat ist, aber wenn die grobe Kopfrechnung stimmt, ist das zumindest ein solider Teil dessen, was ich fuer die Miete ausgeben muss. Das freut doch 🙂