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re;publica 19 – tl;dr

Ich kam schon am Wochenende in Berlin an, weil ich noch Slides schrubben musste. Deswegen habe ich sehr viel Zeit auf Sofas befreundeter Leute und im Hotelzimmer verbracht, und Sonntag bis in die Nacht Creative-Commons-Hinweise angebracht

Am naechsten Tag hab ich herausgefunden, dass @katjaberlin krank geworden ist und sie deswegen meinen Vortrag auf Buehne 2 verlegt haben, was mich ein wenig panisch gemacht hat.

Andererseits war somit die gesamte Sicherheitsueberpruefung beim BKA hinfaellig eventuell. Weil der Bundesmeier naemlich eine Eroeffnungsrede hielt und ich kurz darauf eigentlich haette auf Buehne 4 sein sollen, musste ich vorab Namen, Geburtsdatum und -ort anmelden, damit die irgendwas damit machen. Es ist naemlich offenbar eine anerkannte terroristische Strategie, auf Verdacht irgendwo Vortraege einzureichen in der Hoffnung dass man dann vielleicht irgendwann eine Stunde spaeter als der Bundespraeses irgendwo auf einer Buehne spricht, von wo aus man natuerlich die krassesten Moeglichkeiten hat irgendwas dummes zu tun im Gegensatz zu den 1200 Leuten im Publikum.

Aber ich schweife ab.

Ich hab die Rede vom Steinmeier hinterher auf Video gesehen, und der Redenschreibmensch scheint sich Gedanken gemacht zu haben, was man da sagen koennte. Es war aber trotzdem vorgetragen wie beim Jubilaeum zum 100. Jubilaeum des Steinkohlefoerderausschusses Vogtland e.V. mit ganz viel „liebe Gaeste“ und anderen Floskeln. Kann man mal gemacht haben, Haken dran, bitte nicht nochmal so ein Sicherheitstheater mit irgendwelchen Pseudo-Personenkontrollen an den Zugaengen zu Saal 1. Felix Schwenzel hat das gut zusammengefasst:

er sagte nichts doofes, war entspannt, wich auch mal vom manuskript ab, aber euphorisierend oder mitreissend war an seiner rede nichts. dafür gab’s soliden, pathosfreien und vernünftigen verfassungspatriotismus und eine freundliche aufforderung die konsruktiven debatten der letzten jahre fortzusetzen.

https://wirres.net/article/articleview/11264/1/6/

Ich bin dann irgendwann zu „meiner“ Buehne getrottet. Vor mir war Ingrid Brodnig dran und weil ich mir keine Gedanken gemacht hatte, dachte ich, dass es sicher ein paar Minuten Zeitfenster zwischen den Vortraegen geben wuerde, zum Rechner anschliessen oder so. Dem war aber nicht so. Ich kam in letzter Sekunde auf die Idee, die Vortragsnotizen per Calibre auf meinen E-Book-Reader zu kopieren, anstatt auf dem Handy zu spicken, das war eine gute Idee. Nachdem Ingrids Vortrag abmoderiert wurde, war ich naemlich sofort dran, fand erstmal keine Stromsteckdose und bekam dann ein vollkommen zerstoertes Bild auf den Beamer. Da steht man dann erstmal etwas unwohl da. Ganz grossen Dank an den Stage Manager Clemens, der unaufgeregt und professionell die Fallback-Loesung eingerichtet hat, waehrend Max souveraen eine Zwischenmoderation eingeworfen hat. War aber eh okay, weil noch etwa 300 Leute den Saal verlassen wollten, die Torten der Wahrheit sehen wollten und enttaeuscht waren, nun so nen komischen Vogel mit Bart zu sehen.

Am Ende mussten deswegen 22 Minuten fuer einen Ritt durch 30 Vortragsminuten reichen, zum Leidwesen des Uebersetzungsteams. Danach einige Gespraeche und Interviews (siehe, siehe, siehe) und mit Haenden und Fuessen abgewehrte Anfragen („keine Termine vor nach dem Camp“) und dann war der Tag eigentlich auch ziemlich gelaufen.

Ich hab mich irgendwann dann am spaeteren Nachmittag mit Ilona und Robert selber auf dem Hof disrupted (danke an diplix fuer diesen Ausdruck). 2019 gab es erstmals neben dem Berliner Pilsener auch Weizenbier, und es irritiert mich ja immer noch, aber auch in Berlin ist es offenbar akzeptierter, Weizenbier aus einem Plastebecher zu nippen anstatt es aus der Flasche zu trinken (nachdem man es vorher angedreht hat wegen der Hefe, klar). Ich habe mich mit diesem Outcast-Image irgendwann abgefunden und bin durch die Landschaft gewandert, um Leute zu treffen. Das gestaltete sich als enorm schwierig. Erstens verlief es sich dieses Jahr noch mehr als je zuvor. Das ist eventuell eine Naturkonstante der Veranstaltung. Zum Anderen hatte ich nicht mehr so volle soziale Akkus, so dass ich mich teilweise nur darueber freute, gewisse Menschen zu sehen, mich aber dann sofort versteckte, um selber nicht gesehen zu werden und daraufhin eventuell sozial interagieren zu muessen.

Tag 2

In zwei Vortraege hatte ich es tatsaechlich geschafft. Einmal als Bezugsgruppen-Support im Vortrag von Vanessa und Michael zur Panama-Papers-Recherche und der Forderung nach einem Transparenzregister.

Danach bin ich ein wenig herumgelaufen, hab Leute kennengelernt die ich schon lang mal kennenlernen wollte, und andere neue Bekannte wiedergetroffen, und am Ende hatte es mich in den Vortrag von Cory Doctorow verschlagen. Den fand ich auch wirklich gut, wenngleich ich sehr viel der Zeit davon abgelenkt war, die Produktion rund um Buehne 1 zu begutachten.

Die fahren wirklich von Jahr zu Jahr noch eine Schippe mehr Veranstaltungstechnik auf, und bisweilen driftete meine Aufmerksamkeit etwas ab, weil ich wieder ein neues Detail gefunden hatte, das ich eventuell gerne nachmachen wuerde.

(Ausserdem macht sich Cory Doctorow offenbar weniger Sorgen ueber rechtlich richtige Attribution von Creative-Commons-Bildern auf Slides)

Abends hab ich dann die re:publica einfach links liegen lassen und bin mit alten FreundInnen in ein koreanisches Restaurant gegangen das eventuell Hodor heisst oder so aehnlich.

Tag 3

An Tag 3 waren die Leistungsfaehigkeits-Akkus immerhin etwas voller, so dass ich mir mittags ein Panel ueber die Kommunikation zwischen Verwaltung und Tech-Community ansah. Moderiert von der tags zuvor kennengelernten Tori Boeck unterhielten sich Ulrich Binner vom Bezirksamt Tempelhof-Schoeneberg und Adriana Groh vom Prototype Fund, und es war leider nicht so ganz klar, worauf sie hinauswollten.

Also ja, ganz klar, es braucht diesen Austausch. Und ganz klar, dafuer braucht es Begegnungsraeume, Formate, alles. Aber zwischendrin stellte Ulrich es so dar, als sei die Verwaltung ein total rueckstaendiger Haufen von Verweigerungsmaschinen – sehr demotivierend, sagte Maxi, und nicht nur der neben mir sitzende Kollege Ivan von der Verwaltung in Freiburg schuettelte etwas irritiert den Kopf ueber die Darstellung, dass die Verwaltung ausschliesslich machen koenne, was abschliessend im Gesetz steht.

Eventuell sind die zu durchbohrenden Bretter aber in Berlin einfach dicker als anderswo und das alles war irgendwie dringend notwendige Rahmenoeffentlichkeit fuer das CityLab Berlin, das irgendwie schon 2015 angekuendigt wurde, 2017 dann „bald“ kommen sollte, 2018 u.A. von der OKF nochmal mit einem Papier angeschoben wurde und nun offenbar wirklich da ist.

Ich habe mir die andere Session zu dem Lab ebenfalls angesehen, und wirklich respektabel finde ich ja, mit wie viel Ressourcen die Akteure von Anfang an reingehen (zum Vergleich: Das Verschwoerhaus startete mit einer 50%-Stelle; Mitte 2017 waren wir bei 2×50% FTE, und im Mai 2019 sind wir vielleicht mit viel Uminterpretation bei ebensovielen Koepfen fuer das Haus :D).

Einige Fragezeichen habe ich aber offen gestanden bei der Zielsetzung des Ganzen. Wo kommen denn die ganzen Ehrenamtlichen aus dem Civic-Tech-Umfeld her, die das bespielen wollen? Forkt sich das OK Lab, das sich derzeit bei Wikimedia Deutschland trifft? Ziehen die um? Wurden die ueberhaupt einbezogen? Wo sind die Abwehrmechanismen, um Businesskasperei aus den Raeumen zu halten? Oder ist das am Ende wieder nur ein weiteres Beispiel, wo in etablierte Strukturen Foerdergelder fuer Design-Thinking-Workshops fliessen, und die zivilgesellschaftliche Civic-Tech-Community darf schauen, wo sie bleibt? Wirklich klar wurde das nicht. Persoenlich faende ich ja cool, wenn dieses Lab nicht allzu glatt, allzu business, allzu angepasst werden wuerde, sondern widerborstig und communitygetrieben, mit einem klaren Mandat dafuer, Machtstrukturen in allen Dimensionen anzugreifen und dabei auch vor der fuetternden Hand nicht halt zu machen.

Naja.

So mit zum Schluss habe ich mir noch die State of the Open von Fiona und Arne angesehen – solide, witzig, Klassiker. Wegen nochmal Leute treffens und Gelaende erkundens hatte ich danach verpasst, in das Panel mit Francesca Bria zur technologischen Souveraenitaet von Kommunen zu gehen. Das Video ist aber mittlerweile online:

Das plaetschert leider etwas traege dahin, und ich finde die Distributed-Ledger-Idee etwas… eigen. Aber dazwischen gibt es schoene Zitate dazu, wie Staedte zum Beispiel in ihren Vergaben Nachhaltigkeitsklauseln einbauen koennen: Wenn die Stadt irgendwas mit Software macht, muss Open Source rauskommen, die Stadt (bzw. ihre BuergerInnen) muessen frei ueber die Daten verfuegen koennen, etc.

Und dann bin ich bei einem Datenjournalismustreffen in dem verhipsterten Biergarten mit viel zu teurem Bier nebenan gelandet. Penny, die auch dort war, ist uebrigens ursaechlich verantwortlich fuer das ernorm coole Programmieren-mit-der-Maus-Projekt. Leider kann sie ebensowenig mit Lob umgehen wie ich, weswegen ihr sie bei jeder Gelegenheit fuer dieses Ding unbedingt loben solltet.

Und dann war rum. Also nach kurzem Ausflug nochmal zu Tasmos Tanzflaeche und Unterhaltungen ueber sueddeutsche, kirchlich gepraegte Schulkultur.

Danach noch so

Ich hab einige Dinge nachgesehen, weil ich sonst vermutlich zuviel FOMO gehabt haette, obwohl ich da war. An der Stelle mal eingeworfen: Meine Peer Group kam erst am spaeten Nachmittag von Tag 3 darauf, den zum Veranstaltungsgelaende gehoerenden Park beim Technikmuseum anzuschauen. Eigentlich, um mich kritisch schauend vor so einem Flugtaxi-Mockup zu fotografieren, aber heilige Verwaltungsvorschrift! Dieses Aussengelaende war der Hammer! Das waere eigentlich ein super Ort gewesen, um waehrend der Schoenwetterphasen ohne staendigen Menschenueberlauf irgendwo rumzuhaengen. Man konnte sogar auf Liegestuehlen den Livestream von Buehne 1 sehen und waehrenddessen diesen sehr eigenenen Schmiere-Geruch der direkt nebenan stehenden alten Dampfloks in der Nase haben. Das ist eine sehr lange Umschreibung fuer „schaut immer gleich ganz am Anfang alles an was es auf einem Gelaende gibt auch wenn ihr schon oft da wart, und wenn man was machen kann zB Gruppenselfie mit der WDR-Maus, dann macht es sofort weil nachher gehts vielleicht nimmer“

Was danach aber ging: Videoaufzeichnungen ansehen. Den Lobo-Vortrag hab ich nach 15 Minuten ausgemacht, Dueck hab ich noch nicht ausprobiert. Folgende Dinger fand ich aber Knaller und bette ich daher direkt ein:

Technikvorhersagen vor 60 Jahren & was daraus wurde (Theobald Fuchs)


Supergut und unterhaltsam! Dank Theobald weiss ich jetzt, dass quasi alle dieser Retrofuturismusillustrationen, die ich kenne, von Klaus Buergle sind; eine kleine Uebersicht gibt es hier und ein flickr-Album hier. Leider scheinen viele der Originale verschollen und es gibt nur Scans der Drucke in diversen Zeitschriften, in denen sie reproduziert wurden. Der Vortrag ist jedenfalls unglaublich witzig und unterhaltsam, und die Checkliste am Ende teilens- und wiederbenutzenswert.

Nicole Christ: Zeichen der Zeit: Emojis als visuelle Sprache aus Perspektive der Designforschung

Das ist so’n Ding, da wuerde ich mich normalerweise nicht reinsetzen, sondern eher reinstolpern. Und das bin ich quasi auch, was das Video angeht. Aber es ist halt einfach eine kurze, kurzweilige, aber nicht nur oberflaechliche Einfuehrung in ein Thema, mit dem man sich normal vielleicht maximal beschaeftigen wuerde, weil man gerne auf Parties klugscheisst. Ich fands witzig.

Oliver Nachtwey – Der Geist des digitalen Kapitalismus – Solution und Techno-Religion

Teilweise ist das so ein Vortrag wo du dir denkst „sag, eh, ihr Soziologen, ihr koenntet’s das auch weniger akademisch ausdruecken, wenn ihr wollen taetet’s, aber ihr habt’s dann alle Angst dass euch niemand mehr glaubt dass ihr habilitiert seid, gell“. Wenn man darueber hinwegkommt (oder die Geschwindigkeit reduziert) bleibt ein Vortrag mit einigen schoenen Aufhaengern. Vom Solutionismus bis hin zum Religiositaetsvergleich und der vermeintlichen Weltverbesserung der Tech-Branche als Absolution von allem, was sie sonst so ueber die Welt bringen. Den werde ich mir wohl noch ein paar Mal ansehen muessen.

Sonst noch so

Anderswo

Danke an leralle, der mir durch seinen eigenen Post den notwendigen Arschtritt gegeben hat, wieder mal Dinge zu verbloggen. Dort findet sich auch eine Linkliste zu anderen Beitraegen. Oskar Vitlif hat derweil noch eine eigene Anschauempfehlungsliste veroeffentlicht.

Bits und Baeume 2018

Ich fahre gerade (wegen koerperlicher Angeschlagenheit und des weiten Weges etwas verfrueht) von der Bits-und-Baeume-Konferenz aus Berlin zurueck nach Ulm, und wollte noch ein paar der Gespraeche und Gedanken festhalten, die wir in den letzten 48h hatten.

Die Idee der Konferenz war, die jeweiligen Bubbles aus $irgendwas_mit_Digitalisierung und $Nachhaltigkeit zusammenzuwerfen – um die Ueberschneidungen beider Themenfelder aufzuzeigen und die Menschen zusammenzubringen. Ich war offen gestanden anfangs etwas skeptisch, ob es das jetzt wirklich braucht. Nach dem Wochenende kann ich aber ganz im Gegenteil sagen: Das braucht es.

Die Veranstaltung besetzt eine Luecke, die von anderen Konferenzen und Congressen bislang eher maessig ausgefuellt wird. Ich fand es immer wieder schoen, eben nicht zum zehnten Mal dasselbe zu hoeren, sondern deutlich andere Stimmen, die den eigenen Horizont erweitern und zum Nachdenken anregen. Kam ich mir in den letzten Monaten auf anderen Veranstaltungen haeufig wie so ein Mini-Moechtegern-Extremist vor, der den Technozentrismus in der Smart-City-Diskussion infrage stellt und nach der gesellschaftlichen Rolle der technischen Loesungen fragt, fuehlte ich mich dort wie ein Digitale-Werkzeuge-Apologet, der immer wieder ins Achtung gestellt wurde. Weil die grundsaetzlichen Fragen noch viel weiter draussen sind, und ich in letzter Zeit auf ganz anderen Diskussionsebenen unterwegs war.

Das tat enorm gut.

Wir sprachen heute mittag auch ueber die Atmosphaere in den schick umdekorierten Hallen der TU: Die war ruhig, entspannt, unpraetentioes – und vor allem offenbar vollkommen trollfrei. Das tat auch gut. Vielleicht liegt’s am ausschliesslich veganen Essen, wer weiss :>

Ich konnte nur einen Bruchteil der Sessions live oder durch Erzaehlungen miterleben, das VOC hat aber wieder einmal grossartige Arbeit geleistet und die Vortraege Minuten nach Abschluss der Zeitslots ins Netz gestellt. Bislang kann ich Bits und Raeume hervorheben, und die Podiumsdiskussion „mit Digitalisierung zur Verkehrswende“, in der mal eben die Zerschlagung von VW gefordert wurde. Leon Kaiser brachte ausserdem in seinem Beitrag im Pecha-Kucha-Format Sporangium einen soliden Achtminueter ueber die De-Bullshitifizierung der Blockchain (Direktlink). Den Rest muss ich erst alles noch selber erst einmal nachsehen 😀

(Exkurs: Am Ende des Sporangium ertoente auf einmal naeherkommender Gesang aus den Hallen, was das Publikum immer ratloser machte – das stellte sich als das Berliner Heimatjodelduo Esels Albtraum heraus, die spaeter auch noch Stuecke wie den Bullenjodler im Lichthof auffuehrten :D)

Ich war selber auch eingeladen worden, zusammen mit Eva Blum-Dumontet (Privacy International) und Sybille Bauriedl (Europa-Universitaet Flensburg) „Reclaim the Smart City“ zu fordern und anschliessend auf dem Panel zu diskutieren. Ich sag mal so: Das hat geerdet. Ich habe die ganze Geschichte, was wir da in Ulm eigentlich mit der gar-nicht-so-smarten-City machen (und die ich jetzt seit zweieinhalb Jahren immer noch nicht hier niedergeschrieben habe), in den letzten Monaten fast immer nur anderen Kommunalmenschen oder gar Geschaeftsleuten erzaehlt, die selber gerne irgendwas mit Smart City machen wuerden. Das hat meine Koordinaten offenbar ganz ordentlich verschoben, und beim auszugsweisen Nachschauen dessen, was ich da gesagt habe, ist mir dieser offensichtliche engstirnige Verwaltungswicht ganz schoen peinlich.
Insofern danke v.A. an Sybille Bauriedl fuer die deutliche Zielrejustierung, worum’s eigentlich geht, und die kritischen Nachfragen aus dem Publikum. Und danke auch fuer das sehr direkte und offene Feedback nach dem Vortrag, dass sich mein Part im Vortrag sehr nach Selbstbeweihraeucherung angehoert habe. Ich muss diese Geschichte umbauen, die groesseren Ziele und auch viel mehr die vielen tollen Menschen in unserer lokalen Community in den Vordergrund stellen. Und ich muss wohl auch wieder haeufiger auf solche Veranstaltungen gehen, um mich vom Stadt-Alltag nicht allzusehr glattschleifen zu lassen.

Andersherum wuerde mich echt interessieren, ob die Rejustage auch bei anderen stattgefunden hat. Die „Facebook-Zerschlagen-Kampagne“ fuehlte sich ein wenig arg nach Hackerfolklore an. Datenschutz ist fuer die uebergeordneten Ziele halt ebensowenig Selbstzweck wie die Digitalisierung fuer die lebenswerte Stadt. Naja.

Es bleiben Dank und Glueckwunsch fuer ein gelungenes Konferenzformat, das fuer mich Anstoss zu viel Nach- und Weiterdenken war. Und ich bin gespannt, was aus den teilweise absurden Vernetzungsgelegenheitem am Rande noch wird 😉

PS: Es gab Baumkletterkurse! Mit Robin Wood! Wie geil ist das!

(hab mich nicht getraut. naja und ich hab den termin verschlafen)

Wie aus Italien Italien wurde

Beim WG-Abendessen mit Marco (aus Italien) wurde neulich mal wieder klar, wie wenige Leute eigentlich die Geschichte ihrer Nachbarlaender kennen. Was das mit Nord- und Sueditalien auf sich hat, die ganz verschieden waren und sind? (Siehe auch: Lega Nord). Wo dabei Garibaldi ins Spiel kam? Und warum viele (aeltere) Leute von sich sagen, dass sie aus $Stadt kommen, nicht aus Italien? Und dabei sogar noch ganz eigene Spezialdialekte sprechen? Die Langfassung ist… lang. Zum Glueck gibt es Erklaerbaervideos 😉

The open road still softly calls, like a nearly forgotten song of childhood

Carl Sagans gesprochene Worte aus Pale Blue Dot und die atemberaubenden Bilder dieses Kurzfilms sind fuer sich schon Gaensehautinduzierend. Zusammen potenziert sich das noch:

Wanderers – a short film by Erik Wernquist from Erik Wernquist on Vimeo.

For all its material advantages, the sedentary life has left us edgy, unfulfilled. Even after 400 generations in villages and cities, we haven’t forgotten. The open road still softly calls, like a nearly forgotten song of childhood. We invest far-off places with a certain romance. This appeal, I suspect, has been meticulously crafted by natural selection as an essential element in our survival. Long summers, mild winters, rich harvests, plentiful game—none of them lasts forever. It is beyond our powers to predict the future. Catastrophic events have a way of sneaking up on us, of catching us unaware. Your own life, or your band’s, or even your species‘ might be owed to a restless few—drawn, by a craving they can hardly articulate or understand, to undiscovered lands and new worlds.

Herman Melville, in Moby Dick, spoke for wanderers in all epochs and meridians: „I am tormented with an everlasting itch for things remote. I love to sail forbidden seas…“

Maybe it’s a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds— promising untold opportunities—beckon.

Silently, they orbit the Sun, waiting.

Gizmodo hat eine genauere Beschreibung der einzelnen Szenen und worauf sie basieren.