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Automatisiert betrunken tippen

Koennte man ja mal brauchen, z.B. um im Instant Messenger Betrunkenheit zu simulieren:

Wer betrunken auf eine Tastatur patscht, haut gelegentlich daneben. Das habe ich automatisiertfoxitalic und [erlehmann] haben ein Programm entwickelt, um das zu simulieren – Vertipper erfolgen normalverteilt, Tastaturbelegung ist die QWERTZ-Variante meines HTC Dream. Text wird über stdin zugeführt, einziger Parameter ist die Standardabweichung: echo Automatisiert betrunken tippen | ./drunktyping.py 0.29ergibt
Autokatisiedz bettunken tippeb

Quelle

Mein Shirt

Chemiker-Huette, kurz vor der Abfahrt. ChemikerInnen-Erstis schauen mein T-Shirt an:

„Dein… Shirt…“

„Ja?“

„Ist das das MIT?“

„Ja.“

„Haha, das hast aus dem Mailorder, oder?“

„Noe. Dort gekauft.“

„Whoa. Was hast da gemacht?“

„Oh, ich war nicht am MIT… ich habe in Connecticut den beruehmten Forscher Raimar Wagner besucht und war mit ihm dann an der University of Chicago, der UQAM und dem MIT. Kennt ihr den nicht? Der ist ab und zu an der Uni West, muesst ihr mal schauen.“

Dass wir die Uni Chicago gar nicht gefunden und uns beim Versuch einen abgefroren haben, hab ich nicht erzaehlt. Auch nicht, dass Raimar kurz vorm MIT-Besuch das neue Jahr in einem Club gefeiert hat, in dem’s nur Saft gab.

Irgendwie muss das mit der Legendenbildung ja funktionieren. Und die MedizinerInnen kennen jetzt auch den Erzkanzler der uulm, dessen Job sie echt cool finden.

Die Sache mit dem Ferngespraech

Ich besitze ein Telefon. Mehrere sogar. Ein schnurloses Telefon, das an der Uni, in der WG und bei meinen Eltern funktioniert, GAP und VoIP sei Dank. Und ein Mobiltelefon.

Nur: Ich telefoniere quasi nie.

Am haeufigsten wird eigentlich das schnurlose Telefon an der Uni benutzt, wenn man mal wieder irgendwo auf dem Campus unterwegs ist und schnell im BECI anrufen muss, oder die E-Techniker wissen wollen, ob man bei ihnen mit zu Mittag essen moechte. Hausinternes Geplaenkel eben, Sprechfunk etwas anders, ich mag’s. Wenn aber das Handy klingelt, verziehe ich unweigerlich das Gesicht. Weil es stoert.

Das liegt nicht am Klingelton, oder am Namen, der auf dem Display steht, sondern an der Situation. Es gibt quasi kaum eine Moeglichkeit, angerufen zu werden, ohne dass einen das Klingeln bei irgendeiner Taetigkeit stoert. Man kann ja einmal in sich gehen und sich ueberlegen, wie haeufig man denn selbst irgendwo herumsteht, gerade ueberhaupt gar nichts tut und sich denkt, „Ach, jetzt koennt ja mal jemand anrufen. Das waer eine nette Abwechslung. Nur rumstehen und nix tun ist naemlich auch grad eher fad.“

Stattdessen sitzt man im Bus und liest, oder man schreibt einen Artikel, oder liest einen Artikel, oder man ist im Kino, oder sonst irgendwo, und dann bringt einen irgendjemand dazu, das zu unterbrechen, andere Anwesende entschuldigend anzunicken und mit dieserirgendjemanden zu sprechen. Oder das Handy leise zu stellen, weil man’s natuerlich wieder vergessen hat, als man ins Kino ging, weil wer hat denn so etwas wichtiges mit einem auszumachen, dass sie einen anrufen?

Eltern, beispielsweise. Und das fuehrt durch langsame Konditionierung dazu, dass man auch in Zukunft unweigerlich das Gesicht verzieht, wenn das Handy klingelt. Nicht wegen der Eltern, nein. Ich tausch mich tatsaechlich gerne mit meinen Eltern aus, und das schreibe ich nicht nur, weil ich weiss, dass sie hier gelegentlich mitlesen. Das ist immerhin schon ein Anfang. Aber sie gehoeren noch zu der Generation, in denen man auch mal eben so zum Telefonhoerer greift, weil man schon so lang nichts mehr voneinander gehoert hat. Fuer die es vollkommen normal ist, dass jemand, der die Muehe auf sich genommen hat, persoenlich zu irgendjemanden an den Schreibtisch zu kommen, von ganz anderen Personen unterbrochen werden darf, die nicht einmal den Arsch aus dem Sessel bewegt haben, um eben diesen Schreibtisch anzurufen.

„Wir“, und ich wuesste jetzt nicht einmal, wie ich das eingrenzen sollte, kommunizieren asynchron. Per E-Mail, oder Messenger, oder sonst irgendwie. Die kann man dann bearbeiten, wenn es einem Recht ist, und im Idealfall geht es trotzdem schnell. Ein Telefon gibt es weiterhin, klar, aber das ist fuer die Faelle, in denen man etwas zeitkritisches sofort abwickeln muss. Und fuer die meisten Dinge, die man per Mail erledigen koennte, ist ein Telefonat einfach unpraktisch.

„Beim Xinedome gibt’s Kinogutscheindosen zum Sonderpreis, bring da doch mal zwei mit, waer das okay?“ — „Ja, Mama. Aber ich steh gerade im Theaterfoyer. Ich hab nix zu schreiben hier. Und ich muss da jetzt rein. Schickst du mir eine E-Mail?“ — „Ja, ich seh schon, ich stoere. Haette ja sein koennen, dass du mir einen Gefallen tun koenntest.“

Klar tu ich dir nen Gef… Mann, echt. Mailen koennen sie nicht, aber schlechte Gewissen ausloesen. Bis heute. Die New York Times hat einen Artikel ueber genau das Thema veroeffentlicht, und ich sehe mich endlich bestaetigt:

Phone calls are rude. Intrusive. Awkward. “Thank you for noticing something that millions of people have failed to notice since the invention of the telephone until just now,” Judith Martin, a k a Miss Manners, said by way of opening our phone conversation. “I’ve been hammering away at this for decades. The telephone has a very rude propensity to interrupt people.”

Und puff, weg ist es, das schlechte Gewissen. Ich bring gerne Gutscheindosen mit. Und auch Gefallen gibt’s von mir. Da kann man ja drueber reden. Aber nicht per Telefon. Und ich ueberlege mir gerade, einfach in Zukunft genau das Gegenteil der vielen hilfreichen Tipps aus How To Use A Telephone (von 1917!) zu verwenden :>

(Danke an @afborchert fuer den Link! und an @tante fuer das Telefonhandbuch)

Die strategische Ahornsirupreserve

Nicht nur, dass Kanada eine strategische Ahornsirupreserve hat — es ist auch eine grosse Reserve. Diebe haben naemlich ein Drittel davon geklaut, was einem Wert von 30 Millionen Dollar entspricht.

Though strategic reserves are typically used to cushion petroleum markets, Quebec has kept a supply of unsold syrup for more than a decade, to be drawn on if supply of the quintessential Canadian staple falls because of poor yields, or higher-than-expected demand.

Nicht schlecht.