Schlagwort-Archive: Kunst

Kurzfristige Veranstaltungshinweise

Zwei Dinge fuer Ulmer und Leute mit Radioempfaenger oder Internet.

Erstens: Ich bin heute ab 1300 Uhr bei /dev/radio zu Gast, was man dann im Ulmer Raum auf 102,6 MHz FM und im ganzen Rest der Welt ueber den freeFM-Stream hoeren kann.

Zweitens: Heute letztmalig gibt’s in der Olgastrasse die Oststadtkunst in einer leerstehenden Wohnung, auf die wir durch herumhaengende, gestempelte Post-Its aufmerksam wurden. Durch diverse Zeitungsartikel wurde der untergrundige Charakter zwar ein wenig geschmaelert, es ist (wie so oft) tatsaechlich in Mitte statt der Oststadt, und es ist nur ein kleines Lichtlein im konservativen Ulmer Dschungel, aber ich bin trotzdem angetan und will so etwas oefter haben.

Breaking and redecorating

Bisher dachte ich, so etwas gaebe es eigentlich nur bei Pratchett:

Everything has its opposite. Even crime.

Thus, but not very often in a city as venal as Ankh-Morpork, the Watch is troubled with reports of proffering with intent, or breaking and redecorating. Anti-crime mainly consists of what we consider charitable or „good“ acts, but done in a way so as to inflict shame and humiliation on the victim. For example, whitemail consists of threatening to reveal a mobster’s secret donations to charity.

Tatsaechlich gibt es das aber auch im wirklichen Leben, wie der Presseschauer heute verlinkt hatte:

Es war ein ganz normaler Nachmittag in Paris, als zwei Frauen und zwei Männer die Verwaltungsräume des Pantheons betraten, um der Direktion höflich mitzuteilen, dass die große Uhr des Gebäudes nach 50 Jahren Stillstand nun wieder laufe – sie hätten sie restauriert. Nach einem Moment beklemmender Stille fragte der Verwaltungsdirektor ohne jegliche Begeisterung: »Ah bon? Ich war darüber gar nicht informiert.«

Les UX heisst die franzoesische Gruppe, die einfach mal ungefragt und ohne offiziellen Auftrag kaputte Wahrzeichen und Denkmaeler repariert. Das ist dann letztendlich hochwertige Facharbeit, die einen Arbeitswert (im Falle der Pantheon-Uhr) von 13.000 EUR erreichen kann — und trotzdem von den verantwortlichen Stellen nicht gerne gesehen wurde:

Denn die Gruppe hatte die Arbeit zwar umsonst gemacht, aber ohne Erlaubnis offizieller Stellen

Ich, persoenlich, finde das herrlich.

Fundstueck des Tages

Als vor einiger Zeit unbekannte Haekelkuenstler einen Poller vor dem Buero Ralf Mildes „einhaekelten“, war das Kunstwerk schon verschwunden, bevor ich es fotografieren konnte. Eher zufaellig bin ich heute auf zwei weitere Guerilla-Haekelwerke gestossen: Der Pavillon beim Botanischen Garten, auf der Strecke zwischen O28 und der Helmholtzstrasse auf dem Campus der uulm, wurde an zwei Stellen eingesponnen.

Diese Kunstwerke tragen im Gegensatz zum verschwundenen Pollerstrumpf kein Etikett, und die Wolle sah auch schon ein wenig verblichen aus — vielleicht war das ja ein Testlauf, der einfach bislang unentdeckt blieb? Oder handelt es sich beim Mildeschen „ulmgarnt“-Kunstwerk nur um einen Versuch von Guerilla-Marketing, waehrend die Haekelwerke an der Uni ganz uneigennuetzige Street Art sind? Ich halte mal die Augen offen 🙂

Lichtkunst heute abend

Wieder was dazugelernt: Die Projektion am Theater war nicht selbstgemacht, sondern ein Werk von Andreas Hauslaib, der in Ulm und Umgebung schon einige andere Dinge bestrahlt hat. (Mit Licht. Muss man ja aufpassen mit der Wortbedeutung dieser Tage.)

Und: Das Ganze ist auch nicht dauerhaft. Gestern abend gabs zum letzten Mal das Theater-Bildprogramm, heute abend dann eine eigene Installation Hauslaibs. Das Wetter koennte kaum besser sein — man darf auf eine Runde Open-Air-Kultur gespannt sein.