Archiv für den Monat: Oktober 2011

Mein Hirn ist eine totale Pottsau

Neulich musste ich sehr ueber eine Comicreihe von Theoatmeal lachen — das Hirn, unbekanntes Wesen, das sich an die bescheuertsten Dinge erinnert.

Rund zwoelf Stunden hat es mich dann in den Wahnsinn getrieben. Einfach nur durch den Umstand, dass mir ein Lied einfiel. Keine Ahnung, wie das hiess, und allein durch das betrunkene Vorsummen in der Zentralkueche und dem vagen Hinweis, dass da vielleicht auch noch irgendwas franzoesisches dabei war, kam natuerlich keiner drauf.

Dafuer kam Buddy Brain mit dem hilfreichen Hinweis, dass das vermutlich die Abspannmusik nach dem ziemlich abrupten Ende eines Films war, den ich im Kontext des CineAStA gesehen hatte. Ahahaha. Abruptes Ende. Le Havre war’s nicht, aber irgendetwas in der Richtung.

Ein Bier spaeter kam Buddy Brain blitzartig darauf, dass es sich entweder a) um einen Kurzfilm oder b) um The Darjeeling Limited handeln musste. Und von da aus waren es zum Glueck nur noch fuenf Minuten betrunkenen aber gluecklichen googelns zu Hotel Chevalier und Peter Sarstedt.

Das waer natuerlich alles nicht noetig gewesen. Aber ich bin der festen Ueberzeugung, dass ich an dem Abend nicht mehr haette schlafen koennen, wenn ich das nicht noch herausgefunden haette.

Alkohol, Selbstsicherheit und Feminismus

Nein, nicht zusammen, sondern drei Linktipps:

Einmal hat Julia Schramm alias @lamprintemps fuer Telepolis einen Artikel zum offenbar grassierenden Problem einer ganzen Menge Netznerds mit dem Thema Feminismus geschrieben. Vieles davon wirkt fuer mich stimmig, und da tauchen auf einmal ganz spannende Theorien auf:

Denn in erster Linie ging es in dem Workshop um das Lokalisieren der Ablehnung „des Feminismus“ (und ja, als Feministin erscheint es absurd, diese Frage überhaupt zu stellen!) – und die Antworten waren nicht überraschend für mich, dabei jedoch entlarvend und für den Diskurs durchaus fruchtbar.

[…] Und da findet sich auch der erste Hinweis für die Vermutung, dass es bei der Ablehnung des Feminismus nicht um inhaltliche, sondern eine emotionale handelt. Und so geht es ans Eingemachte. Die Teilnehmer berichteten von ihrem Dasein als frauenferne Nerds, von den Demütigungen in der Pubertät und der gefühlten Ohnmacht gegenüber Frauen. Es wird deutlich: Mit der Behauptung Frauen seien strukturell benachteiligt wird die eigene Erfahrung konterkariert, der Schmerz, die Demütigung scheinbar negiert.

Antifeminismus dieses Mal nicht einfach nur wegen akutem Nicht-Beschaeftigenwollens und Unkenntnis der eigenen vielfaeltigen Privilegien gegenueber, sondern gar die Negation der Privilegien? Interessant. Dass Julia gerade gescheissestuermt wird, ist „natuerlich“ klar. Ich wuerde ihr erst einmal einzig vorwerfen, dass ihr Artikel — wieder einmal — wirklich aufmerksam gelesen werden will. Geht natuerlich noch fachsprachlicher, aber das ist jetzt auch kein Argument.

Andersherum wird’s mit der Selbstsicherheit aber auch nicht besser. „Don’t Blink! The Hazards of Confidence!“ (nytimes.com, via @naturalismus) von Daniel Kahneman beleuchtet die Ueberschaetzung der eigenen Schluesse, angefangen von der eigenen Armeeerfahrung Kahnemans bis zur Selbsteinschaetzung von Tradern:

We are prone to think that the world is more regular and predictable than it really is, because our memory automatically and continuously maintains a story about what is going on, and because the rules of memory tend to make that story as coherent as possible and to suppress alternatives. Fast thinking is not prone to doubt.

[…] I coined the term “illusion of validity” because the confidence we had in judgments about individual soldiers was not affected by a statistical fact we knew to be true — that our predictions were unrelated to the truth. This is not an isolated observation. When a compelling impression of a particular event clashes with general knowledge, the impression commonly prevails. And this goes for you, too. The confidence you will experience in your future judgments will not be diminished by what you just read, even if you believe every word.

Manch einer, der nicht von Haus aus mit hohem Selbstvertrauen ausgestattet ist, meint ja, dem mit Alkohol nachhelfen zu koennen. Zum Beispiel, wenn man Nerd ist und was mit Frauen anfangen will. Alles Quatsch, sagt Sozialantrophologin Kate Fox in einem Artikel fuer die BBC (via Udo Vetter):

The problem is that we Brits believe that alcohol has magical powers – that it causes us to shed our inhibitions and become aggressive, promiscuous, disorderly and even violent.

But we are wrong.

[…]The effects of alcohol on behaviour are determined by cultural rules and norms, not by the chemical actions of ethanol.

Na denn.

Uni Gestalten

Hoppla, keine Ahnung, wie das zustande kam, aber fuer einen Uni-Umgestaltungswettbewerb wurde das Video offenbar mindestens groesstenteils (wenn nicht ganz) bei uns an der uulm gedreht:

UniGestalten – Der Ideen-Wettbewerb – YouTube.

Und wer erkennt die meisten Stellen? Cafete, Reinraum, Bistro und diverse Bueros hab ich erkannt — aber wer ist denn der englisch sprechende Mensch mit Wikileaks-Logo im Hintergrund? 😀

Aha, aufm Mond war’n se also. Fuell’n se dit mal aus!

EPISCH! Irgendwas zu verzollen Herr Armstrong? Mondgestein vielleicht?. Allein schon der Umstand, dass da der Customs Inspector des Honolulu Airport tatsaechlich ein Formular ausfuellt, mit „Departure from: Moon“ und „Flight No.: Apollo 11“ ist gigantisch.

Die ganze Geschichte gibt’s auf space.com.

Sinnvoll ist anders

Die letzten Wochen fuehlte ich mich an einen Blogpost von Thomas Knuewer erinnert. Die oertliche Zeitung ist seit einiger Zeit auch auf foursquare vertreten, was auf einen Projektversuch des von mir geschaetzten Pascal Paukner zurueckgeht. Es gab eine Reihe mehr oder weniger sinnvoller Tipps zu Lokalitaeten rund um Ulm, und auch die Mitarbeiter*innen nutzten den Dienst privat.

In letzter Zeit frage ich mich aber, wer eigentlich die Tipps kuratiert…

Weil ich bei der Bank nahe der Zeitung bin, bekomme ich die Website der Zeitung, der ich virtuell bereits folge, als Tipp. So funktioniert das.

Nungut. Koennte ja ein Tourist sein, der das nutzt. Als Ulmer kommt man sich ein wenig verkackeiert vor -- "richtige", tiefergehende Information waere natuerlich toll.

Aber das... WTF? Ernsthaft?!

Die komplette Liste gibt es hier.

„Welcome to Hoxford“

Holy Shit. Ein „Fanfilm“ ist das, und was fuer einer. Gore- und Splatterwarnung voraus:

Welcome to Hoxford, the fan film from Julien Mokrani on Vimeo.

Via Markus Hündgen auf g+ gefunden, und bei der Nachlese auf crackajack eine kleine Neudefinition von „Fanfilm“ erlebt:

Die Monster sind Animatronics, das Creature Design stammt von Jean-Christophe Spadaccini der vorher unter anderem an City of the lost Children, Amelie oder Bourne Identity mitarbeitete. Die Kameraarbeit kommt von Thierry Arbogast (5th Element, Leon, Nikita). Delgados Zellennachbar in Hoxford wird gespielt von Dexter Fletcher (Kick-Ass, Doom, Three Musketeers), der Direktor von Arben Bajraktaraj (Harry Potter, Taken), Delgado selbst wird gespielt von Jason Flemming (X-Men, Hanna, Kick-Ass, Snatch). Von einem Fanfilm kann also eigentlich gar keine Rede sein, das hier ist ganz klar die sehr gute Regiearbeit eines Regisseur, der sich damit für einen abendfüllenden Spielfilm empfiehlt. Smile back at the Fucker.

Nur die Monster sind, wie so oft, gar nicht mal so scary, sobald man sie gesehen hat.

Wikipediafundstuecke

WP:Madentherapie

„Surgical maggots“ (chirurgische Maden) der Arten Lucilla sericata und Phormia regina[9] wurden schließlich von Pharmaunternehmen angeboten. Zwischen 1930 und 1940 wurden über hundert medizinisch-wissenschaftliche Publikationen zum Thema Madentherapie veröffentlicht. In über 300 amerikanischen Krankenhäusern wurde die Madentherapie in der Praxis angewendet.[4]

Studierende hatten schon vor ueber 100 Jahren dieselben Probleme wie heute, zeigt WP:Bismarckdenkmal

Unabhängig von der architektonischen Gestaltung sollten nach der Idee der Studentenschaft auf allen Bismarcksäulen auf dem Turmkopf Feuerschalen installiert werden, die an bestimmten Tagen zu Ehren des ehemaligen Reichskanzlers – gleich einem Netzwerk in ganz Deutschland – brennen sollten. […] Da man sich nicht auf einen gemeinsamen Tag der Befeuerung einigen konnte (Bismarcks Geburtstag am 1. April lag in den Semesterferien), setzte sich diese Netzwerk-Idee nicht durch.

WP:Diabetikerwarnhund

Diabetikerwarnhunde (engl. diabetes alert dog) sind Assistenzhunde, die potentiell gefährliche Schwankungen des Blutzuckerspiegels bei Diabetikern erkennen können. Sie sind speziell darauf trainiert, dem Diabetiker eine Unterzuckerung oder Überzuckerung durch ein erlerntes Verhalten anzuzeigen.

Die Hunde können den Geruch einer Unterzuckerung und Überzuckerung in Atem und Schweiß des Diabetikers riechen. Außerdem bringen sie dem Diabetiker das Blutzuckermessgerät und entsprechende Kohlenhydrate (Saft, Traubenzucker, Cola) bei einer Unterzuckerung.

Usability-Tester gesucht

Falls jemand Lust hat, direkt im Entwicklungszyklus von Nutzerinteraktionskonzepten eingebunden zu sein: Nokia macht gerade regelmaessig Interaktionsstudien mit Smartphonenutzern im Ulmer Science Park II. Die Versuche wechseln wohl quasi woechentlich; Kollegen von mir haben Bedienkonzepte am Papiermodell getestet, ich durfte die Bedienung von Geraeteprototypen im Vergleich zu am Markt erhaeltlichen Telefonen testen.

Das Ganze macht einen Haufen Spass, den Einblick in den Entwicklungsprozess fand ich ziemlich spannend, und es gibt ganze 30 EUR Verguetung fuer eine knappe Stunde „Arbeit“.

Falls jemand Lust zur Teilnahme hat und mir dabei auch noch etwas Gutes tun will, kann er sich bei der Probandenregistrierung auf mich beziehen — pro Weiterempfehlung komme ich dem Ziel „Kindle“ 20 EUR naeher, fuer die ich mich dann auch erkenntlich zeigen werde. Wer mich nicht mag oder mir kein Geld goennt, kann Dodo, Henning oder JuKa als Werber*in angeben, dann bekommen eben die einen Gutschein 😉