Schneller als die Feuerwehr: Internet.

(c) Ernst Frommeld

Der eine oder andere hat es vielleicht mitbekommen, in Altenstadt hatte am Fronleichnamsdonnerstag ein Supermarkt gebrannt. Einsatzstrategisch war die Nummer relativ schnell gelaufen: Sobald ein Supermarkt einmal brennt, ist das Inventar ohnehin als Totalverlust anzusehen, und einige baurechtliche Kniffe, die bei den relativ typischen Standardbauten angewandt werden, machen ein Halten einmal brennender Gebaeude so gut wie unmoeglich. Problematisch sind vor allem die Dachstuehle mit saegerauhen Balken, die mit Nagelplattenbindern zusammengehalten werden — sitzt das Feuer einmal im Dach, breitet es sich rasend schnell aus und sorgt in kuerzester Zeit fuer einen Einsturz der Dachkonstruktion. An einen Innenangriff ist hier nicht zu denken; in der Regel beschraenkt sich die Taktik auf Riegelstellungen gegenueber Nachbargebaeuden und massiven Loeschwassereinsatz in den Brandraum.

(c) Feuerwehr Altenstadt

So war das auch hier: Schon direkt nach der Alarmannahme wurde eskaliert und die sechs Ortsteilwehren fuer die Wasserversorgung hinzualarmiert, und beim Eintreffen an der Einsatzstelle wurde nochmals die Alarmstufe erhoeht und ueberoertliche Hilfe u.a. aus Illertissen hinzugezogen. Und hier ergab sich eine fuer mich ziemlich spannende Anekdote.

Es wurde naemlich auch ein Ansprechpartner des Gasversorgers aus Illertissen hinzugezogen, um die Gaszuleitung sperren zu koennen. Eben dieser Aussendienstler hatte ganz kurz zuvor die Illertisser Feuerwehr mit Sondersignal ausruecken hoeren — wohlgemerkt, die Illertissener wurden knapp sieben Minuten nach dem allerersten Alarm dazualarmiert — und war wohl ganz verwundert darueber, wo es denn nun brennen solle. „In Altenstadt, da brennt ein Supermarkt“ sei wohl die Antwort aus der Familie gewesen. „Hier, da sind schon Bilder“ — aus dem Netz.

Gut, es ist jetzt schon relativ naheliegend, im Jahr 2011 bei einem fuer die Oeffentlichkeit doch recht interessanten Ereignis hinterher Bilder und Videos im Netz zu finden. Auch bei einem Doerfchen mit 5000 Einwohnern. Aber ich war dann doch ueber die Zeitnaehe der ersten Uploads ueberrascht. Ich habe heute auch diverse Bild- und Videoquellen gesichtet, die wir mittlerweile von Anwohnern und Passanten bekommen haben, und die Brandermittler des LKA freuen sich offenbar auch ganz nett darueber, wie zahlreich und aus wie vielen Perspektiven das Geschehen zu sehen ist.

Die grosse Arbeit besteht dann nur noch darin, die einzelnen Schnipsel zeitlich und oertlich zu sortieren.

diretto, anyone? 😉

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